0:3-Heimniederlage der Falken gegen Aufsteiger aus Frankfurt Heilbronner Falken
Frankfurter Jubel in Heilbronn. (Foto: Imago)Bereits vor Spielbeginn war klar, dass ein Sieg gegen die offensivstarken Löwen Frankfurt für die Heilbronner Falken sehr schwer werden würde. Zwar stand wie schon am Freitag der genese T.J. Fast im Kader, doch mit Thomas Gödtel (Knieverletzung) und Dominik Bittner (für die Adler Mannheim im Einsatz) fielen zwei starke Verteidiger aus. Gerade einmal fünf Abwehrspieler konnten Gerd Wittmann und Luigi Calce aufbieten. So rückte erneut Kevin Maginot in die Defensive und spielte zunächst neben Dorian Saeftel im dritten Block. Im Verlauf des ersten Drittels fiel mit Steven Bär ein weiterer Verteidiger aus und die verbliebene fünf rotierten bis zum Ende des Spiels. Bär versuchte den Puck zu fangen und verletzte sich dabei am Daumen. Gerd Wittmann rechnet damit, dass Bär nur knapp eine Woche ausfallen wird.
Dass die Frankfurter hinter dem Tabellenführer aus Bietigheim die zweitmeisten Tore geschossen haben und entsprechen offensiv stark sind, zeigte sich schnell auch in diesem Spiel. Bereits nach 38 Sekunden kamen die Gäste erstmals gefährlich vor das Heilbronner Tor. Marco Pfleger verzog knapp. Besser machte es Nils Liesegang in der vierten Minute. Im Rücken der Heilbronner lief er sich auf der linken Seite frei, bekam den Puck und erzielte mittels platziertem Handgelenkschuss das 0:1. In der achten Minute fanden sich die Hausherren in Überzahl wieder, doch die größte Chance hatte Landon Gare für die dezimierten Löwen. Florian Proske war zur Stelle und konnte das 0:2 verhindern. Beide Teams spielten körperlich hart. Als erster bekam dies der Heilbronner Sachar Blank zu spüren. Blank biss zu Zähne zusammen und konnte trotz Kopfschmerzen das Spiel nach kurzer Pause fortsetzen. Bei einem Wechsel übernahm Tobias Kircher seinen Platz zwischen Marvin Krüger und Sergej Janzen. Überhart wurde es in der 15. Minute. Der Heilbronner Riley Armstrong checkte Thomas Ziolkowski von hinten in die Bande und erhielt hierzu nicht nur einige leichte Schläge von Richard Gelke, sondern auch eine berechtigte Spieldauerdisziplinarstrafe. Ziolkowski wurde noch in der ersten Pause ins Krankenhaus gebracht. Eine Röntgenuntersuchung ergab, dass er zumindest keine Brüche davon getragen hatte. Sportlich passierte im ersten Drittel nicht mehr viel und so ging es mit dem 0:1 in die erste Pause.
Zwar hatte Marcel Kurth die erste Chance im Mittelabschnitt für die Falken, doch die ersten Minuten gehörten klar den Löwen. Sie konnten fast zwei Minuten die Scheibe im gegnerischen halten und kontrollieren und kamen mehrfach zum Schuss. Einen weiteren Treffer konnte sie aber erst in der 35. Minute durch Landon Gare erzielen. Proske im Tor der Falken agierte zu diesem Zeitpunkt ohne Schläger und war gegen den harten Schuss aus kurzer Distanz machtlos. Auch im Mittelabschnitt war das Powerplay der Unterländer harmlos, kaum ein Schuss kam zum Tor durch und wieder hatte die dezimierten Frankfurter eine gute Chance in Unterzahl. Gegen Marc Schaub klärte Fabian Krull im Rutschen und in höchster Not.
Den Schlussabschnitt wollten die Falken nutzen um das Spiel zu drehen. Erfolgreich konnten die Frankfurter die Hausherren daran hindern. Sie standen mit einem Stürmer tief im gegnerischen Drittel und ließen den Falken kaum eine Chance einen geordneten Spielaufbau hinzubekommen. Sollten die Falken doch ins gegnerische Drittel kommen, standen alle fünf Feldspieler sicher und wehrten die Schüsse oder die Pässe ab. Schüsse die zum Tor durchkamen waren leichte Beute für den starken Antti Ore im Löwen-Tor. Gefährlich wurden die Frankfurter bei schnellen Gegenangriffen über ihre flinken Flügelstürmer. Ein defensiver Fehler der Heilbronner brachte die Entscheidung in der 47. Minute. Einen Befreiungsschlag konnte Marcus Weber im Drittel halten und zu Marc Schaub passen. Dieser liess Proske keine Chance und erzielte den 0:3 Endstand.
Stimmen zum Spiel:
Tim Kehler (Trainer Löwen Frankfurt): „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Teams. Wir haben das Spiel kontrolliert und den Puck gut laufen lassen. Antti Ore hat die Chancen der Heilbronner gut parieren können.“
Gerd Wittmann (Trainer Heilbronner Falken): „Es war ein ausgeglichenes erstes Drittel. Durch die Verletzung von Steven Bär und die Spieldauer gegen Riley Armstrong mussten wir umstellen. Unsere verbliebenen Verteidiger haben rotiert und Marvin Krüger ist in die erste Reihe gegangen. Wir wollten nicht mit Gewalt ins offene Messer laufen, sondern aus einer sicheren Abwehr heraus spielen. Unter den gegeben Umständen hat meine Mannschaft eine gute und kämpferische Leistung gebracht. Sicherlich war unser Powerplay nicht gut, aber ein Spiel besteht aus mehr als nur Powerplay. Wir spielen nicht mit den Formationen mit denen wir trainieren, wir müssen oftmals durch Verletzungen oder Strafen im Spiel umstellen. Im Training läuft es ordentlich, aber im Spiel passieren halt Kleinigkeiten. Mal kommt ein Pass nicht an oder der Schiedsrichter steht im weg und der Puck rutscht raus. Am Dienstag werden wir gegen Bad Nauheim wohl so spielen, wie wir heute aufgehört haben.“
Tore:
0:1 (1.) Nils Liesegang (Patrik Vogl, Marco Pfleger)
0:2 (35.) Landon Gare (David Elsner, Patrik Vogl)
0:3 (47.) Marc Schaub (Marcus Weber)
Schiedsrichter: Sascha Westrich
Strafen: Heilbronn 2 + 5 + Spieldauer (Riley Armstrong), Frankfurt 10.
Zuschauer: 1.284