0:2 – München arg mau - Crimmitschau als Punkteklau
Den Vorsprung auf Rang neun,
den sich der EHC München mit beherrzten Auftritten im Dezember erarbeitet hat,
ist endgültig wieder dahin. Gegen den ETC Crimmitschau verlor die Mannschaft
von Pat Cortina mit 0:2 (0:1, 0:1, 0:0) und damit ihr drittes Heimspiel in
Serie. Die Treffer in einer mit wenig Niveau ausgestatteten Partie erzielten
vor 1617 Zuschauern Björn Friedl und Mikhail Nemirovsky
Natürlich wird in München in
den Pause wie in anderen Stadien auch laute Musik gespielt, um das zahlende
Klientel ein wenig zu unterhalten. An diesem Abend konnte es allerdings gut
sein, dass sich Bruchstücke von Pat Cortinas Pausenansprache unter die Bässe
gemischt haben. Wer den Trainer des EHC München und dessen Anforderungen an
seine Spieler kennt, durfte sich eines lautstarken Appells in den Katakomben
sicher sein. Pomadig und einfallslos spulten die Hausherren im ersten Abschnitt
ihr Pensum herunter. Ganze drei Mal visierten die EHC Cracks das Tor der Gäste
an, davon Mike Kompon im Powerplay noch am gefährlichsten. Die Eispiraten
spielten so, wie man eben im Tabellenkeller spielt. Abwartend, der Dinge
harrend….freilich mit kompaktem Defensivriegel an der blauen Linie. Die 21
Zähler, die beide Teams in der Tabelle trennen, fielen auf dem Eis zu keiner
Zeit auf. Zu wenig tat der EHC für die eigene Offensive. Es dauerte zwar eine
ganze Weile, doch irgendwann wurden sich auch der Westsachsen ihrer Chance
bewusst. Hatte Alexander Heinrich nach acht Minuten noch Pech, als sein Schuss
durch die Schoner von Jochen Vollmer, aber auch vorbei am Pfosten flutschte,
klappte es spät in diesem Abschnitt ungleich besser. Björn Friedl versenkte ein
Zuspiel von Roman Veber zum 0:1.
Inhaltliche Details von Pat
Cortinas taktischen, respektive innbrünnstigen Anweisungen in der Kabine wären
durchaus von Interesse gewesen. Denn am Spiel der Münchner änderte sich
herzlich wenig. Zweimal setzte sich ETC-Goalie Patrick DesRochers gegen
Namensvetter Vogl und Mike Kompon stark in Szene, einmal vergab Johann Ejdepalm
mit einem Solo. Crimmitschau hatte in dieser Phase gar nur eine Möglichkeit;
die aber führte zum 0:2. Auf der Suche nach brauchbaren Ideen für das eigene
Überzahlspiel, lief der EHC München in einen Konter, den Mikhail Nemirovsky mit
einem präzisen Schlenzer aus dem Handgelenk vollendete.
Die Zuschauer wären wohl schon
mit dem erkennbaren Bemühen, dem Spiel eine Wendung geben zu wollen, zufrieden
gewesen. Nur ließ die Schlussoffensive des EHC lange auf sich warten. Bei Vadim
Slivchenkos Versuch aus der Drehung hatten die Münchner sogar einiges Glück,
nicht einen weiteren Gegentreffer zu kassieren. Der Schuss des Russen strich
Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite vermochte auch die
sonst so hoch gelobte erste Sturmreihe der Münchner keinerlei Akzente zu
setzen. Die Mannschaft von Gunnar Leidborg beschränkte sich längst auf das
Verwalten des Vorsprungs, ohne dabei allerdings ungefährlich zu sein. Tom
Fiedlers Solo hätte ebenfalls vorzeitig alles klar machen können. Aber auch so
reichte es am Ende für den Drittletzten gegen eine – mit Ausnahme von Torhüter
Jochen Vollmer - in allen Belangen enttäuschende Münchner Mannschaft.(or)
Tore: 0:1 (16:27) Friedl (Veber), 0:2 (30:35) Nemirovsky
(Stähle, 4-5)
Schiedsrichter: Christian Neubert (OSC Berlin-Schöneberg)
Strafminuten: München
14 -
Crimmitschau 16
Zuschauer: 1617
Spieler des Spiels: Patrick DesRochers