Zwischen "blödem Clown" und "unverblümtem General"
Auch in der aktuellen Spielzeit der Deutschen Eishockey Liga (DEL) setzt Boris Rousson, kanadischer
Torhüter der Hamburg Freezers, seine wöchentliche Kolumne beim
Eishockey-Online-Magazin prohockey.de fort:
Im Vordergrund stehen dabei wieder Analysen des aktuellen
Spielgeschehens aus dem Blickwinkel der Torhütermaske. Dabei schreckt
der 33-jährige Franko-Kanadier auch vor (selbst-) kritischen
Anmerkungen und sporadischen, aber oftmals heftigen verbalen
Seitenhieben auf Spieler- und Trainerkollegen nicht zurück. Zudem
sind auch Einblicke in das Profi-Leben abseits der Eisfläche ein
integraler Bestandteil seiner jeweils zum Wochenbeginn erscheinenden
Beiträge.
"Wir haben in Nürnberg mehr als 50 Minuten gut mitgehalten. Dann
haben wir den Ice Tigers durch unseren Frust und
Undiszipliniertheiten drei späte Tore ermöglicht", erläutert Rousson
die sonntägliche 1:5-Pleite der Hamburg Freezers in der
Frankenmetropole. "Das Ergebnis lässt den Eindruck entstehen, dass
die Tigers ein sehr starkes Team sind - sie sind es aber nicht."
Hobbyschreiber Rousson nimmt bei seinen Ausführungen ungern ein Blatt
vor den Mund. Eher selten lässt er sich zu Kritik an Kollegen
hinreißen. Sollte dies aber doch vorkommen, versteckt er seine
Gedanken nicht zwischen den Zeilen:
Nachdem in der Vorsaison seine Antipathie für die Düsseldorfer EG
Metro Stars und ihren "kleinen, unverblümten General", Trainer Mike
Komma, für Aufregung unter den Fans sorgte, ist diesmal Kommas Ex-
Spieler Jeff Christian Ziel von Roussons Kritik.
So ist der für seine harte und oftmals die Grenzen der Fairness überschreitende Spielweise vor dem gegnerischen Tor berüchtigte
Hannover-Scorpions-Stürmer in seinen Augen "dämlich und gefährlich".
Er könne sich nicht erklären, wie intelligente und allseits
geschätzte Eishockey-Fachleute wie Olle Öst und Gunnar Leidborg einen
solchen "Clown" in ihr Team nehmen könnten, erklärt Rousson in seiner
aktuellen Kolumne.
Auch Gedanken zum sonstigen Geschehen in der DEL hält der 33-jährige
Torhüter, der bereits seine sechste Spielzeit in Deutschland bestreitet, nicht hinter dem Berg: "Die Meldung von Coach Dave
Whistles Entlassung bei den Iserlohn Roosters hat mich sehr
überrascht", sagt Rousson. "Nach nur neun Spielen - eine sehr
schnelle Entscheidung. Ich denke, das Management der Iserlohner ist
etwas frustriert darüber, dass ihr Ex-Coach Greg Poss in Nürnberg so
erfolgreich ist."
Außerdem sind regelmäßige Einblicke in das Leben eines DEL-Profis
abseits der Eisfläche fester Bestandteil von Roussons Berichten. Dass die wöchentliche Kolumne meist auf dem Laptop während der langen
Busfahrten von Hamburg durch den Rest der Republik enstehen, ist für
regelmäßige Leser längst kein Geheimnis mehr. Darüber hinaus verrät
Rousson aber auch, mit welcher Lektüre er sich die Freizeit versüßt oder welche Spieler die Stimmung in der Freezers-Kabine hochhalten.
Rousson und prohockey setzen somit ihre erfolgreiche
Zusammenarbeit fort, die noch zu Zeiten der München Barons startete.
Mit Übersiedlung des Klubs nach Hamburg im Herbst 2002 startete der
Franko-Kanadier seine wöchentliche Kolumne auf prohockey.de und berichtet seit 1999 in englischer Sprache über die Deutsche Eishockey
Liga (DEL).