Zweiter Auswärtssieg in Folge für die Lions / 4:2 in Iserlohn
Mit einer
geschlossenen Mannschaftsleistung und einem glänzend aufgelegten Ian Gordon (Foto) im
Tor haben die Frankfurt Lions die schwere Auswärtspartie bei den Iserlohn
Roosters mit 4:2 für sich entschieden und in der DEL-Tabelle mit nun 66 Punkten
zu den DEG Metro Stars auf Rang 4 aufgeschlossen. Die Tore für die Lions
erzielten Derek Hahn (2), Josh Langfeld und Jason Young; für die Roosters
trafen Robert Hock und Mark Ardelan.
Die
Dienstagspartie der Lions bei den Kölner Haien war zwar wirklich keine Werbung
für den Eishockeysport gewesen, aber der knappe 2:1-Sieg hat der Mannschaft
Selbstvertrauen gegeben, und das war am gestrigen Abend in der Iserlohner Eissporthalle
am Seilersee von der ersten Minute an zu spüren. Kein Vergleich mehr mit der
Leistung am 12. Oktober vergangenen Jahres, als das Team von den Roosters in
den ersten zehn Spielminuten förmlich überrannt worden war. Und im Gegensatz
zum munteren Scheibenschießen am 28. Dezember bei der 6:7-Heimniederlage nach
Penaltyschießen nahmen die Frankfurter diesmal die gefährlichste Roosters-Sturmreihe
um Bob Wren fast komplett aus dem Spiel. Die Gäste mussten dabei allerdings erneut
Ausfälle kompensieren: Die Verteidiger Chris Armstrong und Mathieu Biron sind
die neuesten Patienten im kaum noch überschaubaren Krankenlager der Lions. Dazu
hatte das Team von Trainer Rich Chernomaz kurz nach Spielbeginn eine Strafzeit gegen
Simon Danner zu überstehen. Danach kam Josh Langfeld zweimal im Iserlohner
Drittel in Schussposition: Beim ersten Mal konnte Sebastian Stefaniszin, der
für den indisponierten Norm Maracle im Iserlohner Tor stand, noch abwehren, aber
wenig später saß Langfelds zweiter Versuch hart und trocken im unteren Eck. Die
erste Sturmreihe der Lions, in den vergangenen Spielen nicht immer überzeugend,
setzte dreieinhalb Minuten später noch einen drauf, als Kapitän Jason Young auf
Zuspiel von Jeff Heerema und Chris Taylor Stefaniszin am langen Pfosten stehend
überwand.
Wer nun mit
wütenden Angriffen der Heimmannschaft gerechnet hatte, sah sich getäuscht: Solide
und sicher brachten die Frankfurter das erste Drittel zu Ende, die Roosters
waren noch überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Daran sollte sich auch im
zweiten Drittel zunächst wenig ändern. Die Roosters versuchten nun zwar, mehr
Druck auf Ian Gordons Kasten zu entwickeln, doch wirklich gefährlich wurde es
kaum. Dazu präsentierte sich der Frankfurter Goalie in Galaform - bis auf eine
Szene in der 39. Spielminute, als er etwas übermütig den Puck aus dem eigenen Drittel
schlagen wollte, dabei aber an Robert Hock hängenblieb, der wenig Mühe hatte, die
Scheibe am aus der Position geratenen Gordon vorbeizubringen. Mit diesem Patzer
hätten sich die Lions beinahe noch um den Lohn ihrer Arbeit gebracht, denn die
Roosters waren jetzt endgültig aufgewacht, scheiterten aber immer wieder an Torwart
Gordon, der besonders auf der Fanghandseite geradezu unbezwingbar war und die
von den Hausherren abgefeuerten Pucks wie lästige Fliegen aus der Luft fischte.
Doch in der 46. Minute war auch er bei einem verdeckten Schuss von Roosters-Verteidiger
Mark Ardelan bei Iserlohner Überzahl machtlos. Nun drängten die Sauerländer auf
den Führungstreffer, aber in der entstehenden Hektik unterlief ihnen knapp zehn
Minuten vor Spielende ein kapitaler Fehlpass im eigenen Drittel, als Lions-Center
Derek Hahn den Puck abfing und cool ins untere Toreck schoß; Torhüter
Stefaniszin hatte keine Abwehrchance.
In der Schlußphase
der Partie zeigte sich, warum die Roosters an diesem Abend gegen die Lions
nicht gewinnen konnten: Statt die Angriffe seines Teams zu koordinieren, musste
Bob Wren selbst zweimal auf die Strafbank, wobei der Frust so tief saß, dass er
wütend mit seinem Stock auf die Kühlboxtür einschlug. Als die Roosters
schließlich alles riskierten und ihren Torwart für einen weiteren Feldspieler
vom Eis nahmen, fing Derek Hahn erneut einen Pass der Iserlohner ab und traf
ins leere Tor.
Am morgigen
Sonntag erwarten die Lions in der Eissporthalle am Ratsweg die Hamburg Freezers; die Roosters beenden ihr hessisches Wochenende bei den Kassel Huskies (Spielbeginn
jeweils 14:30 Uhr).
Tore: 0:1
(4:14) Langfeld (Kavanagh, Hahn), 0:2 (7:39) Young (Heerema, Taylor), 1:2 (38:48) Hock (Wolf, Beechey), 2:2 (45:33) Ardelan (Wren, Ready/PP1), 2:3 (50:39) Hahn, 2:4 (59:52) Hahn. Strafen: Iserlohn 10, Frankfurt 16. Zuschauer: 4081. Schiedsrichter: Willi Schimm
(Waldkraiburg)
(Oliver
Stein)