Zweite Heimpleite der Freezers – 2:3 n.P. gegen Krefeld
Hamburg Freezers „frieren Pinguine ein“Die Hamburg Freezers befinden sich in einer Krise – nach
der vierten Niederlage im fünften Spielen steckt das Team von Coach Mike
Schmidt am Tabellenende fest, nur Kassel und Iserlohn sind noch schlechter
gestartet. Das Ziel Playoffs scheint momentan weit entfernt, auch wenn es bis
zum achten Platz nur zwei Punkte sind. Die 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen
gegen die Krefeld Pinguine gab keine Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung der
Kühlschränke. Beide Teams zeigten vor nur 7.800 Zuschauern in der Color-Line
Arena eine enttäuschende Leistung. Dabei ging es gerade für die Freezers gut
los. Nach sechs Minuten erzielte Rückkehrer Alexander Barta das 1:0, alles
deutete auf einen tollen Eishockeyabend aus Hamburger Sicht, doch statt mit der
Führung im Rücken frei aufzuspielen, ließen sich die Freezers das Heft sofort
wieder aus der Hand reißen. Krefeld war in den folgenden Minuten das
tonangebende Team und kam durch ein glückliches Tor nach einem abgefälschten
Schuss von Alexander Selivanov (13.) verdient zum Ausgleich.
Nachdem das Spiel im ersten Durchgang noch etwas
Attraktivität und Spannung bot, wurde es im zweiten Drittel von Minute zu
Minute schlechter. Einen Aufreger gab es allerdings schon direkt nach dem
Wiederanpfiff, als Darren van Impe nach nur 99 Sekunden wegen eines hohen
Stockes mit Verletzungsfolge vom Eis verwiesen wurde. Ein Foulspiel, dass wohl
nur der Unparteiische Martin Reichert, der das erste Drittel noch gut leitete,
gesehen hatte. Verwunderung allenthalben als plötzlich die fünf Minuten Strafe
auf dem Cube erschien, auch und vor allem bei Darren van Impe, der ähnlich wie
sein Trainer Mike Schmidt dementsprechend sauer auf die Hinausstellung
reagierte. Die Fans quittierten die Entscheidung von Reichert mit wütenden
Protesten. Daraufhin verlor Reichert vollkommen seine Linie, ließ zwei klare
Foulspiele der Hamburger in Unterzahl durchgehen und stellte noch im Krefelder
Powerplay Pinguin Selivanov wegen Spielverzögerung raus, was mehr wie eine
Konzessionsentscheidung aussah, da der Puck das Spielfeld nicht einmal verlassen
hatte. Im restlichen Verlauf des Mitteldrittels stellten die Krefelder ihre
Offensivbemühungen teilweise vollständig ein und kamen nur auf drei ganze
Torschüsse. Die Hamburger konnten daraus jedoch keinen Profit schlagen und
erspielten sich selber kaum noch Chancen.
Auch im letzten Drittel fiel Reichert durch mehrere unglückliche
Entscheidungen auf, worüber sich vor allem Manager Fritzmeier auf der Bank der
Pinguine des Öfteren wild gestikulierend aufregte. Auf Proteste der Spieler
wusste sich Reichert nur noch mit Disziplinarstrafen zu helfen und schickte
sowohl Barta auf Seiten der Freezers, als auch Drury auf Seiten der Pinguine für
zehn Minuten in die Box.
Beide Teams führten ihre Leistung aus dem zweiten Drittel
nahtlos fort, erst nach 53 Minuten gelang den Hamburgern mit reichlich Glück
der erneute Führungstreffer zum 2:1. Torschütze war Kapitän Shane Peacock.
Diesmal dauerte es weniger als 120 Sekunden bis die Krefelder im Powerplay den
Ausgleich erzielten. Daniel Pietta traf für den KEV.
Nachdem nach der regulären Spielzeit kein Sieger gefunden
war, ging es in das Penaltyschießen, was die Gäste mit drei Treffern von
Guillet, Selivanov und Herperger (GWG) für sich entscheiden konnte.
Beide Teams können mit der gebotenen Vorstellung
keinesfalls zufrieden sein und müssen dringend etwas an ihrem Spiel ändern,
wenn sie ihr Ziel Playoffs in dieser Saison wirklich erreichen wollen.
Zu unterstreichen ist auch noch einmal die unakzeptable
Leistung des Refrees Martin Reichert, der aus einem fairen Spiel ein
Strafzeitenfestival (81 Strafminuten) machte. Dies war die dritte schlechte bis
sehr schlechte Schiedsrichterleistung in dieser Saison in der Color-Line Arena.
Die Hoffnung und der Wunsch nach einer Verbesserung der Schiedsrichterleistungen
scheint damit auch dieses Jahr wieder nicht in Erfüllung zu gehen, eines der
großen Probleme der DEL wird uns also weiterhin begleiten. (dp)