Zweite Heimniederlage - Kollektives Versagen beim 0:4 gegen Mannheim

Ohne echte Chance waren die Nürnberg Ice Tigers im dritten
Playoff-Viertelfinalspiel. Beim 0:4 gegen Mannheim passte von Anfang an gar nichts
zusammen und die Adler kamen letztendlich zu einem leichten Erfolg - dem zweiten
in der "best of seven"-Serie.
Ähnlich wie am Sonntag in Mannheim stand es nach 15 Minuten 3:0. Diesmal
allerdings für die Adler, die mit ihren ersten drei Chancen gleich erfolgreich
waren. Dabei wurden sie von der Nürnberger Defensive jedoch regelrecht
eingeladen. Dem 0:1 durch Podollan war ein kapitaler Fehlpass von Sonntagsheld
Kopitz vorausgegangen, das 0:2 fiel sogar bei eigener Überzahl, Stastny hatte
die Scheibe leichtfertig vertändelt und setzte nicht nach. Auch beim 0:3 sah
die Abwehr der Ice Tigers alles andere als gut aus, so dass Mannheims Youngster
Carciola wenig Probleme hatte, abzuschließen.
Anders als am Sonntag Mannheim hatten die Ice Tigers aber heute nicht die
nötige Klasse und genug Kampfgeist, um sich ähnlich wie die Adler ins Spiel
zurück zu arbeiten. Erst in der 18. Minute hatte Greg Leeb die erste gute
Gelegenheit für die Gastgeber, was bezeichnend für den lahmen Auftritt der
ansonsten so temporeichen Ice Tigers war. Mannheims Defensivabteilung hatte
wenig Mühe Nürnbergs Stürmer vom Tor fernzuhalten. Das änderte sich auch im
weiteren Spielverlauf nicht, so dass Gästekeeper Huet einen - für ein
Playoffspiel - relativ geruhsamen Abend verbringen konnte und seinen zweiten
Saison-Shutout feiern konnte.
Auch im zweiten Spielabschnitt vermisste man ein Aufbäumen. Im Gegenteil,
gute Torchancen blieben den Mannheimern vorbehalten. Allein Jochen Hecht hätte
das Ergebnis für sein Team deutlicher gestalten können, ja sogar müssen.
"Wir waren körperlich und mental nicht da. So eine Leistung ist
inakzeptabel", stellte Greg Poss nach der Partie fest. Auch das ansonsten
gute Überzahlspiel zeigte diesmal keinerlei Wirkung.
Die ersten Sekunden des Schlussabschnitts waren dann doch noch einmal aufregend:
Zunächst scheiterten Fical und Kopitz bei einem Break, dann krönte Jason
Podollan seine gute Leistung mit einem sicher abgeschlossenen Alleingang zum
0:4. Dies veranlasste Greg Poss seinen Keeper Adam Svoboda vom Eis zu nehmen und
Lukas Lang zwischen die Pfosten zu schicken. Lang hatte allerdings danach kaum
Gelegenheiten warm zu werden, da Mannheim sich nun verständlicherweise
zurückhielt. Für Poss stand aber direkt nach der Partie schon fest, dass auch
am Donnerstag Adam Svoboda das Nürnberger Tor von Beginn an hüten wird.
Schließlich hat der Tscheche schon während der ganzen Saison vor allem
auswärts häufig bewiesen, dass er gute Leistungen bringen kann.
Gästetrainer Stephane Richer sah sein Team insgesamt "wesentlich
kompakter" als in den ersten beiden Spielen. Dennoch warnte er seine
Mannschaft "mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben", da er nach
wie vor von einer "langen Serie" ausgeht. Für Greg Poss gibt es bis
zu Spiel 4 viel zu korrigieren, aber auch er wusste keine wirkliche Erklärung
für "diese schwache Leistung". "Die Mannschaft muss jetzt
Charakter zeigen, mehr Laufbereitschaft bringen und vor allem kämpfen", so
seine Forderungen für das Spiel am Gründonnerstag.
Tore:
0:1 (05.18) Podollan (Ullmann, Healey)
0:2 (07.40) Edgerton (Delmore, Podollan) 4:5
0:3 (15.10) Carciola (Kink, Podollan)
0:4 (42.12) Podollan
Zuschauer: 7467
Strafen: Nürnberg 12 min. plus 10 min. Disziplinar (Tapper) - Mannheim
16 min.
Schiedsrichter: Schurr