Zwei dringend benötigte Punkte

Trikotversteigerung bei den PinguinenTrikotversteigerung bei den Pinguinen
Lesedauer: ca. 3 Minuten

­Wer soll es in Krefeld anders

richten als “Allzweckwaffe” Richard Pavlikovsky? Der schlitzohrige Slowake

sorgte mit seinem erfolgreichen Penaltyversuch für den dringend benötigten

Zusatzpunkt. Zuvor hatten Herberts Vasiljevs für Krefeld und Kimmo Kuhta für

die Norddeutschen getroffen. Trotz dieses Sieges sah man auch nach dem über

weite Strecken zerfahrenen Match  mehr

nachdenkliche als fröhliche Gesichter.

 

„Solche Spiele sind immer

gefährlich“, warnte in der wöchentlichen Pressekonferenz Pinguin-Chefcoach

Martin Jiranek vor dem Duell gegen Schlusslicht Hamburg Freezers, deren Rolle

in der Liga noch enttäuschender ist als die der Krefelder. „Sie spielen frei

ohne viel Taktik“, vergaß er nicht einen Seitenhieb auf seinen Freund und

Kollegen Paul Gardner, der nach wie vor in der Hansestadt an der Bande

verantwortlich ist.

Das Spiel begann mehr als

spektakulär. Nachdem endlich ein Arzt gefunden worden war, entrollten die Fans

ein Transparent mit der Aufschrift „Wir machen Platz für neue Strukturen – Es

ist 5 vor 12.“ Anschließend verließ ein Teil von ihnen die ohnehin wieder

spärlich gefüllte Halle. Zu allem Überfluss aus Krefelder Sicht gelang dem

Schlusslicht die frühe Führung, als Routinier Janne Grönvall zu spät eingriff

und dem Torschützen den Treffer ermöglichte. Auch in der Folgezeit beherrschten

die Hamburger die Szene, ohne jedoch zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Das

Spiel der Pinguine wirkte zerfahren. Akzente setzte lediglich die neuformierte

Formation mit Hager, Pietta und Endraß. Glück für Krefeld, dass es einen

Pavlikovsky in seinen Reihen hat. Der Slowake setzte Boris Blank in Szene, der

ein mächtiges Pfund losließ. Jean-Marc Pelletier im Hamburger Kasten konnte

zwar noch abwehren, war jedoch beim Nachschuss machtlos. Dieser Treffer gab den

Hausherren Auftrieb. Ein Schlagschuss von Patrick Hager leitete die

Pinguin-Führung ein, der kleine Michael Endraß staubte ab.

Im Mitteldrittel spielten die

Kontrahenten entsprechend ihrem Tabellenstand. Fehlpässe und andere

unkonzentrierte Aktionen beherrschten über weite Strecken die Szene. Die

Hamburger schädigten sich durch dumme Fouls vor dem gegnerischen Kasten selbst.

In eigener Überzahl unterlief dem ansonsten guten Jason King ein

Flüchtigkeitsfehler, der Pavlikovsky freie Fahrt ermöglichte. Doch der

überragende Pinguin-Verteidiger scheiterte an Freezers-Keeper Pelletier. Außer

zwei Chancen durch Witalij Aab auf Hamburger Seite und einem Schlagschuss von

Patrick Hager seitens der Gastgeber tat sich im weiteren Verlauf der zweiten 20

Minuten nicht mehr viel. „Ehrenberger, ´raus!“ schallte es ununterbrochen durch

die Halle. Ein Fan in der zweiten Drittelpause hierzu: „Wir werden weiter gegen

die Herren Schulz (Aufsichtsratsvorsitzender/Anm.d.Red.) und Ehrenberger

Aktionen durchführen, bis Herr Schulz reagiert.“

Die letzten 20 Minuten der

regulären Spielzeit begannen mit einem Schlagschuss vom bis dahin mehr als

blassen Peter Ratchuk, der vom ebenso dezent auftretenden John Tripp zum 2:2

abgefälscht wurde. Fahrt wurde erst wieder ab der 50. Minute aufgenommen.

Matias Loppi traf nur die Schulter von Pinguin-Keeper Scott Langkow, und auf

der anderen Seite verhinderte der Schoner von Pelletier einen Einschlag  von Pavlikovsky. Je mehr die Zeit

fortschritt, desto häufiger kam es zu guten Chancen. Die größte Möglichkeit

vergab Jere Karalahti in der 55. Minute, als er in aussichtsreicher Position

die Scheibe neben das Tor setzte. Pinguin-Kapitän Herberts Vasiljevs fand in

Minute 59 in Pelletier seinen Meister; Sekunden später blieb Langkow gegen

Francois Fortier Sieger. Den Schlusspunkt setzte Roland Verwey, der Pelletier

mitten auf die Figur zielte.

Die Forderung des Coaches, dass

die (wieder einmal) neuformierte Reihe mit den drei Nordamerikanern Rob Globke,

Lynn Loyns und Serge Payer Tore macht, verhallte ungehört. Von diesem Trio

hatte übrigens auch keiner so richtig einen Treffer auf dem Schläger.

Tore: 0:1 (0;27) King

(Fortier, Wilm), 1:1 (16;53) Stephens (Pavlikovsky, Blank), 2:1 (18;32) Endraß

(Hager, Pietta), 2:2 (41;45) Tripp (Ratchuk, Kuhta), 3:2 (65;00) Pavlikovsky

(Penalty). – Zuschauer: 3.034. – Schiedsrichter: Reiber (Aarau/Schweiz). -

Strafminuten: Krefeld 6, Hamburg 10.

 


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