Zum ersten Mal daheim in Verlängerung verloren
Trikotversteigerung bei den PinguinenZum erstenmal nach Verlängerung
auf eigenem Eis verloren und das ausgerechnet in einer entscheidenden Phase der
Saison. Das Glück ist momentan nicht mit den Krefeldern. Als Brian Maloney eine
dumme Strafe in der Verlängerung kassierte, passte Scorpions-Kapitän und
Ex-Pinguin Dan Lambert scharf auf das von Nathan Marsters gut gehütete Tor, Eric
Schneider spritzte heran, und der Unparteiische aus dem Land der tausend Seen
gab nach Videobeschau den Treffer und somit den Zusatzpunkt nach Hannover.
Eine dezimierte Scorpions-Truppe
stellte sich im wieder recht dünn besetzten KönigPALAST vor, denn mit
Dzieduszycki, Nickulas, Green, Brimanis und Herperger fehlten fünf zum Teil
wichtige Leistungsträger, während Pinguin-Chefcoach Jiri Ehrenberger “nur” neben
dem Langzeitverletzten Bombis auf Hölscher und den gesperrten Schopper verzichten musste.
Dazu fiel schon im ersten Drittel
Pinguin-Stürmer Brian Maloney aus. Der Kanadier kam jedoch im Mittelaschnitt
wieder. Auch sonst war einiges in den ersten 20 Minuten los. Hannover begann wie
die Feuerwehr und hatte zahlreiche Chancen, wobei Eric Schneider in der vierten
Minute den Pfosten traf. Dies passierte auch dessen Kollegen Adam Mitchell fünf
Zeigerumdrehungen später, wobei zwischendurch Sascha Goc mit einem haltbaren
Schuss von der blauen Linie Pinguin-Keeper Nathan Marsters überraschte. Seinen
Fehler machte der lange Kanadier jedoch wieder gut, als er kurz vor Drittelende
Sieger gegen Schneider blieb. Der Ausgleich ging vornehmlich auf das Konto von
Jan Alinc, der hinter dem Tor Herberts Vasiljevs anpasste und dieser aus spitzem
Winkel für das 1:1 sorgte. Auch die Pinguine trafen Metall. Roland Verwey wurde
bei seinem Solo unfair von Stéphane Robitaille gestoppt, bevor die Scheibe
erneut mit Metall kollidierte. Den fälligen Penalty hielt Scorpions-Keeper Alex
Jung; anschließend kollerte die Scheibe neben dem Kasten über die Linie.
Und auch im Mitteldrittel gab es
einen Strafschuss für die Hausherren. Scorpions-Verteidiger André Reiss traf
zwar die Scheibe bei Verweys Solo, gleichzeitig aber auch die Schlittschuhe des
gebürtigen Duisburgers. Diesmal lief Kapitän Vasiljevs an, war aber genau so
erfolglos wie zuvor Verwey. Dazu gab es erneut einen Überzahltreffer des
überragenden Sascha Goc. Diesmal war Marsters gegen den Knaller machtlos. Kurios
zwei Szenen in der 34. Minute. Zunächst hatte Boris Blank auf Krefelder Seite
eine Chance, donnerte die Scheibe jedoch über den Kasten. Im Gegenzug machte es
sein Cousin Sachar nicht besser. Er fand in Marsters seinen Meister. Auch
Youngster André Huebscher, als zeitweiser “Lückenbüßer” für Jan Alinc und Brian
Maloney eingesetzt, machte von sich reden, aber sein Einsatz wurde nicht
belohnt. Dreimal scheiterte der ehrgeizige Junge gegen Ende des Drittels am
starken Alex Jung.
Im Schlussdrittel spielte
praktisch nur noch Krefeld, nachdem auch den Hannoveranern ein Penalty
zugesprochen wurde. „Natürlich“ scheiterte Boos an Marsters und machte die
Penaltypleite der Stürmer an diesem Tage perfekt. Überhastet vergaben die
tonangebenden Pinguine zahlreiche gute Chancen. So fand Daniel Pietta im
überragenden Jung mehrmals seinen Meister. Doch auch Ryan Ramsay und Richard
Pavlikovsky brachten es nicht fertig, die Scheibe über die Linie zu befördern.
40 Sekunden vor Schluss, nachdem Torwart Marsters sein Gehäuse zugunsten eines
sechsten Feldspielers verlassen hatte, fiel endlich der langersehnte Ausgleich,
der den Hausherren wenigstens einen Punkt bescherte.
Auch heute konnte der
Unparteiische, nachdem er in Köln sich keineswegs in Bestform präsentierte,
nicht überzeugen. Von einem verzögerten Pfiff (wenn das gefoulte Team in
Scheibenbesitz bleibt) hat der junge Mann wohl noch nicht viel gehört. Ob alle
drei Situationen penaltyreif waren, ist zumindest diskussionswürdig. Dazu schien
er manchmal die Seiten verwechselt zu haben. Nein, eine Klasseleistung sieht
anders aus.
Tore: 0:1
(4;47) S. Goc (Dolak), 1:1 (15;22) Vasiljevs (Blank, Alinc), 1:2 (30;02) S. Goc
(Bright, Dolak), 2:2 (59;20) Vasiljevs (Blank, Alinc), 2:3 (60;34) Schneider
(Lambert, S. Goc). – Zuschauer: 3.413.
– Strafminuten: Krefeld 18 + 10
Alinc, Hannover 18. - Schiedsrichter: Rantala (Turku/Finnland).