Zum dritten Mal in Folge: Mit einem Tor Unterschied verloren
Trikotversteigerung bei den PinguinenKrefeld Pinguine - Eisbären Berlin 3:4 (2:0, 1:1, 0:3)
Man kennt das langsam zur Genüge in der Rheinlandhalle: Nach Ertönen der Schlusssirene feiern
rund 50 Berliner Fans einen Sieg mit einem winzigen Tor Vorsprung. Der heutige Triumph der
Hauptstädter und Mitfavoriten auf den Titel hatte jedoch etwas Besonderes an sich. Immerhin führte
der rheinische Außenseiter mit satten drei Treffern Vorsprung gegen eine bis dahin nonchalant und
pomadig auftretende Truppe von der Spree. Als Alexander Seliwanow, wieder einmal der beste
Krefelder Feldspieler, mit langem Schläger um den verdutzten Oliver Jonas herum Tor Nummer drei
markierte, hätte wohl auch nicht das “Häuflein der 50 Aufrechten” aus Berlin noch ansehnliche
Beträge auf einen Sieg von Steve Walker & Co. gesetzt. Unglücklich zwar aus Krefelder Sicht, dass
der erste Berliner Treffer gerade zu jenem Zeitpunkt fiel, nachdem Pinguin-Kapitän Guy Lehoux
seine Strafe verbüßt hatte, aber schon da beherrschten die Schützlinge von Pierre Pagé mehr oder
weniger die Szene. Jetzt spielte fast nur noch Berlin. Der Pechvogel des Tages: Geburtstagskind
Christian Rohde (der gebürtige Füssener wird heute 22 Jahre jung), der erneut zwischen den Pfosten
stand, nachdem er zwei Tage zuvor in Nürnberg für den verletzten Robert Müller im zweiten Drittel
gebracht wurde. An den ersten drei Treffern traf das Talent, das wieder über sich selbst hinauswuchs,
überhaupt keine Schuld. Und beim Zustandekommen des Endergebnisses konnte der Mann mit der
Rückennummer 82 einem regelrecht Leid tun. Eisbären-Verteidiger Micki DuPont wollte nur die
Scheibe ins Drittel spielen. Sein Schuss prallte von der Bande ab und traf den Schlittschuh Rohdes.
Von dort landete er zum Entsetzen der meisten Zuschauer im Kasten. Das war der Schlusspunkt
eines merkwürdigen Spiels, dessen Sieger sich fast zu spät auf seine Vorzüge besann. Krefeld mag
sich trösten, denn gegen diese Berliner Mannschaft werden noch manche den Kürzeren ziehen.
Erstaunlich: Justin Kurtz interessierte sich mehr für seine persönliche Statistik. Während er beim
Stande von 3:1 auf der Strafbank seine zwei Minuten abbrummte, hatte er immer noch Zeit und
Muße, bei Pinguin-Pressesprecher Alexander Morel dahingehend zu intervenieren, dass ihm anstatt
Seliwanow der Paß zum 1:0 gutgeschrieben wurde.
Tore: 1:0 (10;01) Jan (Kurtz, Seliwanow), 2:0 (15;44) Wright (Herperger, Jan), 3:0 (25;13) Kurtz
(Seliwanow), 3:1 (30;33) Shearer (Ustorf), 3:2 (45;24) Pederson (Walser), 3:3 (49;03) Barta
(Busch, Ustorf), 3:4 (54;06) DuPont. - Zuschauer: 2.683. - Strafminuten: Krefeld 18, Berlin 20. -
Schiedsrichter: Reichert (Memmingen).