Zu wenig Einsatz für einen Sieg
Man ist es einfach noch nicht gewöhnt, dass beim Aufeinandertreffen mit den Kölner Haien die Augsburger Panther in der Rolle des Favoriten sind. Nichtsdestotrotz – die Tabelle lügt bekanntlich nicht, sie ist höchstens ein wenig verzerrt. Jedenfalls hatte Panther-Trainer Larry Mitchell klar geäußert, dass er einen Sieg seines Teams gegen den Tabellenvorletzten erwartet. Da hatten seine Spieler aber wohl nicht richtig zugehört, denn so traten sie an diesem Abend wahrlich nicht auf. Im Gegenteil, sie fanden nie wirklich zu ihrem Spiel und verloren verdient mit 2:5.
Schiedsrichter Willi Schimm ließ gleich das erste Kölner Foul ungeahndet, weshalb die Panther selbst zur Tat schritten und es nach 24 Sekunden eine deftige Rangelei direkt vor der Augsburger Bank gab. Mit ihrer folgenden Überzahl konnten die Gäste allerdings nicht viel anfangen, so dass diese Szene letztlich ohne Konsequenzen blieb. Allerdings wurde bereits frühzeitig deutlich, was vom Unparteiischen zu erwarten sein würde, und so kam es dann auch. Es entwickelte sich zunächst ein kampfbetontes Spiel, in dem die Panther den Ton angaben, obwohl auch die Haie durchaus ihre Chancen hatten. Insofern ging die Augsburger Führung durch Mathis Olimb, der im Powerplay von der blauen Linie abgezogen hatte, noch völlig in Ordnung.
Nach der ersten Pause gingen die Panther in der Defensive etwas leichtfertig zu Werke und wurden prompt dafür bestraft. Alexej Dmitirev erzielte den Ausgleich für Köln. Von den Spielanteilen her hatten die Hausherren immer noch ein leichtes Übergewicht, doch es fehlte bei ihren Angriffsbemühungen immer ein Quäntchen Genauigkeit. Dadurch fanden die Haie, die kämpferisch ohnehin viel mehr Einsatz zeigten, nun immer besser ins Spiel und ehe sich die Panther versahen, lagen sie auch schon zurück. Nach einem gewonnenen Bully vor dem Augsburger Tor schob Bryan Adams zum 1:2 ein. Jetzt gelang den Panthern überhaupt nichts mehr. Direkt im Gegenzug, nachdem Mark Murphy nach einem Alleingang über das Tor von Frank Doyle geschossen hatte, lief der Konter, den Jerome Flaake lehrbuchmäßig abschloss. Die Hausherren mobilisierten jetzt noch einmal Kräfte und vier Sekunden vor der Sirene gelang Murphy dann noch der Anschlusstreffer.
Das Schlussdrittel war gerade 57 Sekunden alt, da war der alte Abstand wieder hergestellt. Marcel Müller pflückte sich die Scheibe am Pfosten aus der Luft, legte sie sich vor und traf aus spitzem Winkel unter die Latte. Das verfehlte seine Wirkung nicht auf die Panther, denn in der Folge wackelten sie in der Defensive gehörig. Auch vorne war von ihren normalerweise vorhandenen Qualitäten nicht viel zu sehen, dazu kam in einigen Situation auch noch Pech. Trotz einiger Überzahlmöglichkeiten gelang es den Augsburger nicht, die Haie genügend unter Druck zu setzen. So verstrichen die Minuten und den Hausherren lief die Zeit gnadenlos davon. Als Mathis Olimb dreieinhalb Minuten vor Schluss einen Penalty verschoss, war die Niederlage endgültig besiegelt. Acht Sekunden vor Schluss traf Marcel Müller dann noch einmal in verlassene Augsburger Tor.
„Meine Mannschaft hat heute viel Laufbereitschaft und Energie gezeigt und besser gespielt, als es der Tabellenplatz zeigt. Besonders herauszuheben ist der gute Einsatz der vierten Angriffsreihe, und natürlich die Leistung von Marcel Müller und Frank Doyle“, lautete das Fazit von Haie-Trainer Rupert Meister. Was er an seinem Team lobte, hatte auf der anderen Seite Larry Mitchell bei seinen Akteuren vermisst. „Normalerweise leben wir vom Kampf, doch davon war heute nicht viel zu sehen. Vor allem von unseren Führungsspielern kam heute zu wenig. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer wollte wir zurückkommen, doch habe dann schnell einen weiteren Treffer kassiert. Danach war Köln stärker und hat die drei Punkte verdient gewonnen.“ (mor)
Tore: (1:0 / 1:3 / 0:2)
1:0 (13:26) Olimb (Murphy ; Hunt) 4:3
1:1 (22:47) Dmitriev (Sturm ; Ohmann)
1:2 (33:57) Adams (Piros)
1:3 (37:29) Flaake (McLlwain ; Julien)
2:3 (39:56) Murphy ( Olimb ; Chartier)
2:4 (40:57) Müller Marcel (Gogulla ; Ullmann)
2:5 (59:52) Müller Marcel (Rudslätt ; McLlwain)
Zuschauer: 4508
Strafzeiten: Augsburger Panther 14, Kölner Haie 20 + 10 McLlwain
Schiedsrichter: Willi Schimm, Waldkraiburg
(Foto: Marcel Müller war mit seinen drei Treffern spielentscheidend by City-Press)