Zirkus-Hockey in Berlin - Lalonde Star in der Manege Berlin - Köln 5:4 n.V.
Shawn Lalonde - Foto © Ice-Hockey-Picture-24/US-SportsTechnisch vielleicht etwas Schmalkost, von der Intensität her aber ein spannendes Spiel, das sich die beiden Vorjahresfinalisten in der mit 11800 Zuschauern gefüllten o2-World lieferten.
Den Torreigen eröffnete Kölns Philip Riefers in der achten Spielminute mit der Führung für die Gäste. Berlins Antwort war ein Doppelschlag (Julien Talbot – 12.Spielminute, Florian Busch – 15.), der die Führung zu ersten Pause bedeutete. Ein torloser zweiter Durchgang war nur die Ruhe vor dem Sturm: In einem fulminanten Schlussabschnitt waren es John Tripp und Yared Hagos, die binnen 28 Sekunden das Spiel drehten, nur damit Frank Hördler weitere 28 Sekunden später ausgleichen konnte. Für die Vorentscheidung hätten die Haie nach dem verwandelten Penalty von Chris Minard sorgen können, als Rok Ticar kurz darauf ebenfalls zum Strafschuss antrat – allerdings scheiterte er an Berlins Rob Zepp. So blieb es beim zwischenzeitlichen 4:3 für die Gäste. Großteils war es die Abwehrschwäche der Berliner, welche die Haie vor Allem zu Kontern nutzten. So auch bei den Penalties, die beide aus einer Überzahlsituation der Eisbären resultierten. Jeweils verloren die Verteidiger an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe und konnten den auf das Berliner Tor stürmenden Kölner nur mit einer Notbremse stoppen. Insgesamt stellten die beiden Teams mit zunehmender Spielzeit die Abwehrarbeit eher in den Hintergrund. Endeffekt war ein offener Schlagabtausch.
„Es hatte schon etwas von Zirkus-Hockey, was wir im letzten Drittel geboten haben! Die Zuschauer hatten sicher Spass, wir Trainer bekommen dabei graue Haare!“, resümierte Eisbären-Coach Jeff Tomlinson nach dem Spiel. Der Gestik des Kölner Trainers Uwe Krupp nach, schien es ihm genauso ergangen zu sein.
Die Haie, in der aktuellen Spielzeit bereits mit einer beeindruckenden Neun-Auswärtssiege-Serie überzeugend, müssen nun, nach ihrem Zittersieg am letzten Sonntag gegen die DEG die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen hinnehmen. Die Eisbären sind nun im neunten Heimspiel in Folge nach 60 Spielminuten ungeschlagen.
Tore: 0:1 Philip Riefers (8:47), 1:1 Jullian Talbot (11:52/PP1), 2:1 Florian Busch (14:35), 2:2 John Tripp (46:47), 2:3 Yared Hagos (47:15), 3:3 Frank Hördler (47:43), 3:4 Christopher Minard (49:24), 4:4 Shawn Lalonde (52:19), 5:4 Shawn Lalonde (60:19)
Zuschauer: 11.800