Yayla-Arena – Krefeld gewöhnt sich an den neuen NamenFan-Umfrage beim Straßenbahnderby

Freitagabend, 21. Dezember. Das Straßenbahnderby der Pinguine gegen die Düsseldorfer EG diente als Einweihungsschauspiel. 7122 Zuschauer waren gekommen. Der neue Namenssponsor sorgte für diverse Marketingaktionen um sich vorzustellen, zum Beispiel wurden Sucuk und Ayran verteilt. Was sagen die Eishockeyfans zum neuen Stadiontitel?
„Mir ist der Name völlig egal. Hauptsache es hilft dem Krefelder Eishockey“, sagt Julian Kolbe. Der 34-Jährige reiste aus dem Breisgau zum Weihnachtsbesuch in die Heimat an. Vater Karl-Heinz denkt marktwirtschaftlich: „Ich weiß nicht, ob das Unternehmen im Sport seine Zielgruppe findet.“ Der neue Name ist ihm „Jacke wie Hose“. Ganz anders denkt Rainer Grumel (54 Jahre): „Das hört sich einfach nicht schön an. KönigPalast klingt besser. Schade!“
Die Ankündigung der Namensänderung hatte Ende August ein negatives Echo ausgelöst. Die Krefeld Pinguine sahen sich mit ausländerfeindlichen Kommentaren in den sozialen Netzwerken konfrontiert. Stadionverbote wurden angedroht, aber es stellte sich heraus, dass die Bemerkungen nicht aus vom Krefelder Publikum stammten.
Extreme Meinungen gab es beim Derby zwischen KEV und DEG nicht. „Der Name ist sicher gewöhnungsbedürftig. Aber es ist toll, dass sich ein Krefelder Unternehmen auch in Krefeld stark macht“, meint Dirk Reiners (41). „Ich wohne schon lange am Niederrhein und hatte vorher nie was von Yayla gehört. Ich werde die Wurst mal probieren.“ Der Wuppertaler Fabian Schulze (32) hätte die Arena am liebsten in „Rheinlandhalle“ umgetauft. Mit dem neuen Namen kann er auch gut leben: „Yayla ist geiler als die Biermarke. KönigPalast hörte sich immer so abgehoben an. Das passte nicht zu Krefeld. Hier leben viele Ausländer und das Engagement zeigt, dass die Integration gut funktioniert.“ In eine ähnliche Richtung geht die Meinung von Brigitte Stein (22) aus Düsseldorf: „NRW ist international und der Eishockeysport sowieso, wir leben in einer globalisierten Welt und türkische Namen sind hier in der Region Gang und Gäbe.“
Am Ende des Einweihungsabends feierte die Düsseldorfer EG einen 4:2-Auswärtserfolg in der Yayla-Arena. „Hätten die den Namen lieber nicht geändert, dann hätten wir gewonnen“, meinte der neunjährige KEV-Fan Emil. Kurios: Am 26. Januar findet das Karnevalsevent „lachender KönigPalast“ in der Yayla-Arena statt.