Yannic Seidenberg wird ein Hai

Es ist offiziell: Yannick Seidenberg wird in der kommenden Saison ein
Hai. Vater Detlef Seidenberg zu Hockeyweb: "Hans Zach wollte Yannic
schon seit zwei Jahren." Man müsse, betonte der Vater, "schon genau
schauen, wo Qualität ist. Bei den Haien und bei den Adlern findet man
sie in Deutschland." Natürlich wäre Yannic auch gerne zu Helmut de
Raaf, der ihn bei den Jungadlern gecoacht hätte, zurückgekehrt, "aber in
Mannheim war vieles zu unsicher in dieser Saison." In Köln habe man
andere Sicherheiten vorgefunden, "und irgendwann muss man sich
schließlich entscheiden."
In der Junioren-Liga in Übersee habe Yannic noch spielen können, "man
wollte ihn dort, er hätte einen Vertrag als overage Crack bekommen",
meint Detlef Seidenberg, "aber man muss auch irgendwann mal ans
Finanzielle denken." Außerdem könnte sich doch kein junger deutscher
Spieler bessere Chancen ausrechnen als beim Bundestrainer.
Yannic habe in der Juniorenliga viel gelernt, er habe Eiszeit
bekommen, sei der zweitbeste Rookie der Liga gewesen, habe sich mit der
Art des Hockey angefreundet und seine Flexibiliät auf der kleineren
Eisfläche bewiesen. Die Eltern, Andrea und Detlef Seidenberg, jetten heute zu ihren
Söhnen. Der erste Stopp ist in Philadelphia bei Dennis, der sich von
einem hochkomplizierten Beinbruck zu erholen versucht. Spiralenbruch,
dazu ein Stück Knochen raugebrochen, der Schock saß tief bei den
Seidenbergs, als sie von den Verletzungen erfuhren. Doch Dennis
Seidenberg wäre nicht er, würde er nicht bereits kurz nach der Operation
optimistisch in die Zukunft blicken. "Samstags ist er operiert worden,"
erzählt der Vater, "Sonntag nacht hat er sich nach Hause entlassen
lassen, da war er noch ein wenig groggy von den Medikamenten und am
Mittwoch war er bereits wieder in der Reha."
Von früh bis spät trainiere der Filius, natürlich mit Rücksicht auf
das gebrochene Bein. Die Ärzte hätten nun Hoffnung gemacht, dass der
Verteidiger bis zu den NHL-Play Offs wieder mit an Bord sein könnte.
Anfang April solle Dennis wieder voll genesen auf dem Eis stehen,
erzählt Detlef Seidenberg. Wie es dann weiterginge, das wisse man nicht. Zwar hätten die Flyers
dem jungen Deutschen versprochen, dass er nicht getradet würde, "aber
das sagt in der NHL erstmal gar nichts," weiß der Vater um die Gesetze
in der Welt besten Liga. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich außer
Dennis innerhalb von einer Woche noch drei weitere Spieler verletzt
hätten, die Flyers hätten neue holen müssen, so dass letztendlich zehn
Verteidiger in ihren Diensten gestanden wären. Zwei habe man getradet,
aber was mit dem Rest geschähe, stünde noch in den Sternen. Erstmal
freuen sich die Seidenbergs aufs Wiedersehen vor. Alles andere würde
sich dann ergeben. (Angelika von Bülow)