Wolfsburgs Trainer Krinner sauer – Eisbären-Stürmer Alexander Weiß glänzt
Seinen
Spielern stellte der Coach der Grizzly Adams, Toni Krinner, ein insgesamt befriedigendes Zeugnis aus: „Bis zum 3:1 der Berliner hat
meine Mannschaft gut mitgespielt. Es war klar, dass es Phasen geben würde, in
denen die Eisbären viel Druck ausüben würden. Da heißt es schlicht,
gegenzuhalten. Das haben wir getan.“
Tatsächlich
hielten die Wolfsburger das Spiel lange offen, weil Einstellung und
kämpferischer Einsatz stimmten. Auch etliche gute Chancen erarbeiteten sich die
Gäste aus Niedersachsen. Doch vereitelte entweder ein gut aufgelegter Rob Zepp
im Eisbären-Gehäuse einen weiteren Torerfolg oder es fehlte ihnen etwas an der
nötigen Cleverness vor dem Tor. Im Schlussdrittel trafen die Wolfsburger zum vermeintlichen
2:2. Zu ihrem Entsetzen verweigerte aber Hauptschiedsrichter Roland Aumüller
dem Treffer wegen Torraumabseits die Anerkennung. Aumüller war sich seiner
Entscheidung ziemlich sicher, denn er zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde
nach Einschlag des Pucks und signalisierte sofort unmissverständlich „Kein
Tor“. Daher sah er trotz deutlicher Aufforderung von der Wolfsburger Bank keine
Veranlassung, zum Videobeweis zu schreiten. Zwar mochte Toni Krinner diese Situation
nicht ausschließlich für die Niederlage verantwortlich machen, haderte aber
dennoch sichtlich mit dem Verlauf der Dinge: „Das nicht gegebene Tor und auch die
Strafen unmittelbar danach brachten uns schon ein Stück weit auf die
Verliererstraße. Besonders ärgerlich war die Begründung, der Schiri erzählte
was von visueller Behinderung. Ich bin lange genug beim Hockey und hab solchen
Unsinn noch nie gehört und muss es hoffentlich auch nie wieder. Entweder ist es
Torraumabseits oder nicht.“
Die
Berliner freilich waren zufrieden mit dem Ausgang des Spiels, obwohl sie noch
immer um einiges davon entfernt waren,
in vollem Umfange zu überzeugen. Zu viel gelingt noch nicht. Bis zur besagten
Schlüsselsituation machte ihnen der Aufsteiger das Leben schwer. Als sich ihnen
die Chance bot, die Wolfsburger sich mehr mit ihrem Ärger beschäftigten als dem
Geschehen auf dem Eis, schlugen sie im Schlussabschnitt aber gnadenlos zu.
Dreimal noch überwanden sie in der verbleibenden Zeit Ex-Eisbär Oliver Jonas im
Wolfsburger Kasten.
Einen
Treffer, der jedem Highlightband gut zu Gesichte stehen würde, erzielte Stürmer
Alexander Weiß. Halb im Straucheln legte der sich den Puck bei einer Drehung um
die eigene Achse durch die Beine, stand so plötzlich frei vor Jonas und netzte
knochentrocken rechts oben ein. Respekt! Überhaupt scheint der junge Angreifer
auf einem guten Weg. In den bisherigen fünf Saisonspielen erzielte Weiß bereits
drei Tore und legte zu weiteren zweien auf. Nicht nur, dass die Produktion beim
erst 20-Jährigen stimmt, nimmer müde rackernd lässt er für seinen Trainer Don
Jackson auch in punkto Wille und Einsatz derzeit kaum Wünsche offen.
Am Freitag
gastiert der Underdog aus Duisburg im Wellblechpalast. Gehen die Eisbären diese
Aufgabe in aller Ernsthaftigkeit an, dann können sie mit einem weiteren Sieg
ihre augenblickliche Position in der Spitzengruppe des DEL-Tableaus festigen, bevor
am Sonntag die schwierige Auswärtsaufgabe bei den Hannover Scorpions zur Lösung
ansteht. (mac/ ovk - Foto by City-Press)
Eisbären
Berlin – Grizzly Adams Wolfsburg 5:1 (1:1; 1:0; 3:0)
Tore:
1:0
(06:52) Walker (Hördler)
1:1
(15:03) Sandrock (Hurtaj; Zurek)
2:1 (39:52)
Felski (Weiß; Baxmann)
3:1 (46:51)
Roach (Walker; Ustorf) PP
4:1
(52:35) Weiß (Roach)
5:1
(55:33) Walker (Braun; Ustorf)
Schiedsrichter:
Aumüller – Krawinkel/ Naust
Strafen: 12/
18
Zuschauer:
4695