Wolfsburgs Trainer Krinner sauer – Eisbären-Stürmer Alexander Weiß glänzt

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Seinen

Spielern stellte der Coach der Grizzly Adams, Toni Krinner, ein insgesamt befriedigendes  Zeugnis aus: „Bis zum 3:1 der Berliner hat

meine Mannschaft gut mitgespielt. Es war klar, dass es Phasen geben würde, in

denen die Eisbären viel Druck ausüben würden. Da heißt es schlicht,

gegenzuhalten. Das haben wir getan.“

Tatsächlich

hielten die Wolfsburger das Spiel lange offen, weil Einstellung und

kämpferischer Einsatz stimmten. Auch etliche gute Chancen erarbeiteten sich die

Gäste aus Niedersachsen. Doch vereitelte entweder ein gut aufgelegter Rob Zepp

im Eisbären-Gehäuse einen weiteren Torerfolg oder es fehlte ihnen etwas an der

nötigen Cleverness vor dem Tor. Im Schlussdrittel trafen die Wolfsburger zum vermeintlichen

2:2. Zu ihrem Entsetzen verweigerte aber Hauptschiedsrichter Roland Aumüller

dem Treffer wegen Torraumabseits die Anerkennung. Aumüller war sich seiner

Entscheidung ziemlich sicher, denn er zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde

nach Einschlag des Pucks und signalisierte sofort unmissverständlich „Kein

Tor“. Daher sah er trotz deutlicher Aufforderung von der Wolfsburger Bank keine

Veranlassung, zum Videobeweis zu schreiten. Zwar mochte Toni Krinner diese Situation

nicht ausschließlich für die Niederlage verantwortlich machen, haderte aber

dennoch sichtlich mit dem Verlauf der Dinge: „Das nicht gegebene Tor und auch die

Strafen unmittelbar danach brachten uns schon ein Stück weit auf die

Verliererstraße. Besonders ärgerlich war die Begründung, der Schiri erzählte

was von visueller Behinderung. Ich bin lange genug beim Hockey und hab solchen

Unsinn noch nie gehört und muss es hoffentlich auch nie wieder. Entweder ist es

Torraumabseits oder nicht.“

Die

Berliner freilich waren zufrieden mit dem Ausgang des Spiels, obwohl sie noch

immer um einiges  davon entfernt waren,

in vollem Umfange zu überzeugen. Zu viel gelingt noch nicht. Bis zur besagten

Schlüsselsituation machte ihnen der Aufsteiger das Leben schwer. Als sich ihnen

die Chance bot, die Wolfsburger sich mehr mit ihrem Ärger beschäftigten als dem

Geschehen auf dem Eis, schlugen sie im Schlussabschnitt aber gnadenlos zu.

Dreimal noch überwanden sie in der verbleibenden Zeit Ex-Eisbär Oliver Jonas im

Wolfsburger Kasten.

Einen

Treffer, der jedem Highlightband gut zu Gesichte stehen würde, erzielte Stürmer

Alexander Weiß. Halb im Straucheln legte der sich den Puck bei einer Drehung um

die eigene Achse durch die Beine, stand so plötzlich frei vor Jonas und netzte

knochentrocken rechts oben ein. Respekt! Überhaupt scheint der junge Angreifer

auf einem guten Weg. In den bisherigen fünf Saisonspielen erzielte Weiß bereits

drei Tore und legte zu weiteren zweien auf. Nicht nur, dass die Produktion beim

erst 20-Jährigen stimmt, nimmer müde rackernd lässt er für seinen Trainer Don

Jackson auch in punkto Wille und Einsatz derzeit kaum Wünsche offen.

Am Freitag

gastiert der Underdog aus Duisburg im Wellblechpalast. Gehen die Eisbären diese

Aufgabe in aller Ernsthaftigkeit an, dann können sie mit einem weiteren Sieg

ihre augenblickliche Position in der Spitzengruppe des DEL-Tableaus festigen, bevor

am Sonntag die schwierige Auswärtsaufgabe bei den Hannover Scorpions zur Lösung

ansteht.   (mac/ ovk - Foto by City-Press)

Eisbären

Berlin – Grizzly Adams Wolfsburg 5:1 (1:1; 1:0; 3:0)

Tore:

1:0

(06:52) Walker (Hördler)
1:1

(15:03) Sandrock (Hurtaj; Zurek)
2:1 (39:52)

Felski (Weiß; Baxmann)
3:1 (46:51)

Roach (Walker; Ustorf) PP
4:1

(52:35) Weiß (Roach)
5:1

(55:33) Walker (Braun; Ustorf)

Schiedsrichter:

Aumüller – Krawinkel/ Naust

Strafen: 12/

18

Zuschauer:

4695


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