Wolfsburg gewinnt Play-off-ProbelaufKrefeld - Wolfsburg 1:2

Die knapp 6000 Pinguine-Fans machten den gut 400 mitgereisten Wolfsburger Fans schon vor Spielbeginn mit dem Schmäh-Gesang „Colonia, keine Play-offs dieses Jahr“ klar, dass es für sie darauf ankam, dass ihre Lieblinge die Pre-Playoffs schon erreicht hatten. Befreit vom Zwang des Gewinnen-Müssens lieferten die Niederrheiner den Niedersachsen eine „offene Feldschlacht“. Beide Mannschaften spielten nach vorne und produzierten Chancen, wobei die beste die von Marcel Müller in Minute vier war, als er nur das Gestänge traf. Bis zum Powerbreak blieb alles friedlich, dann wurde der Kampf verbissener und es hagelte Strafen: für Wolfsburg drei kleine und eine große plus Spieldauer für Dzieduszicky, für Krefeld drei kleine.
Krefeld begann das Mitteldrittel in Überzahl, und nach 45 Sekunden vollendete Kyle Sonnenburg vom rechten Bullypunkt aus eine schöne Kombination mit einem herrlichen Schuss in den rechten Winkel zum 1:0. Kurz danach hatten die Grizzlies einen Spieler zu viel auf dem Eis und die Krefelder spielten 57 Sekunden lang in doppelter Überzahl, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Als Wolfsburg endlich wieder komplett war, zog Tyler Beechey seine zweite Strafe. Nach 30 Sekunden konnte Jeffrey Likens in zentraler Position ungehindert von der blauen Linie abziehen, und der gute Tomás Duba war geschlagen. Zum Glück für die Pinguine funktionierte das Überzahlspiel der Wolfsburger nicht so gut wie Anfang Dezember: sie überstanden drei weitere Strafzeiten – dabei eine Minute in doppelter Unterzahl – ohne Gegentor, konnten aber selbst eine Strafe gegen die Grizzlies auch nicht nutzen. Sportlicher Höhepunkt war ein toller Save von Tomás Duba bei einem Break von Tyler Scofield.
Nach insgesamt 15 Strafen in den beiden ersten Dritteln blieb das Schlussdrittel strafenfrei. Das Spiel ging hin und her, in Minute 46 umrundete Tyler Haskins mit der Scheibe das Krefelder Tor und legte dann quer auf Sebastian Furchner, der aus einem Meter keine Mühe hatte, den Puck über die Linie zu drücken. Die beste Chance zum Ausgleich für Krefeld kam in der 52. Minute, als Marcel Müller bei einem Fast-Break von den Beinen geholt wurde, aber die Schiedsrichter entschieden auf Weiterspielen. 90 Sekunden vor Schluss nahm Krefeld Tomás Duba vom Eis, doch die Wolfsburger Abwehr war nicht zu bezwingen. Wolfsburgs Trainer Pavel Groß meinte anschließend, es habe keine großen Unterschiede zwischen den Mannschaften gegeben und seine Grizzlies hätten halt eine Chance mehr verwertet. Es werde einen heißen Kampf mit den Pinguinen in den Pre-Play-offs geben. Rick Adduono wies auf die große Belastung seiner Spieler in den letzten zwei Wochen hin und darauf, dass sie mit Einsatz gespielt hätten, nur habe es leider nicht gereicht. „Ich bin stolz auf meine 20 Spieler, die nie aufgegeben und nie an sich gezweifelt haben und darauf, dass wir die Pre-Play-offs erreicht haben.“
Schon am Mittwoch treffen die beiden Mannschaften wieder aufeinander, und spätestens am Sonntag nach einem möglichen dritten Spiel wird man wissen, ob die Pinguine ihre schlechte Saisonbilanz gegen die Grizzlies (2:10 Punkte) verbessern konnten.
Tore: 1:0 (21.) Sonnenburg (St. Pierre, Pietta) PP1, 1:1 (24.) Likens (Rosa) PP1, 1:2 (46.) Furchner (Haskins, Krupp)
Schiedsrichter: Aicher / Brüggemann
Strafen: Krefeld 16, Wolfsburg 12 + 5 + Spieldauer (Dzieduszicky)
Zuschauer: 6309
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