Wohin geht die Reise der Straubing Tigers?

Straubing: Trew bleibt ein TigerStraubing: Trew bleibt ein Tiger
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Das erste Viertel der Saison ist rum, nach einem guten Start sind die Straubing Tigers in der DEL-Tabelle inzwischen auf Rang 13 abgerutscht. Zwar ist mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn jener Rang, um den die Niederbayern in dieser Saison am liebsten möglichst lange mitkämpfen möchten, allemal noch in Reichweite.

Doch die nächsten zwei Wochen können nun schon wegweisenden Aufschluss darüber geben, ob die Mannschaft den Charakter und das Potenzial hat, mit dem „Wünsch dir was“-Saisonziel Schritt zu halten und so den begeisterungsfähigen und mit durchschnittlich 4.665 Besuchern pro Partie auch treuen Fans im Eisstadion am Pulverturm im zweiten DEL-Jahr als Belohnung eine weiterhin spannende Saison zu bieten.

Denn vor der Länderspielpause vom 5. bis 17. November kommt es für Straubing jetzt knüppeldick. Eine Herausforderung reiht sich an die nächste. Die vier momentan die DEL-Tabelle anführenden Teams aus Frankfurt, Nürnberg, Berlin und Iserlohn sind neben Hamburg (Sechster) und Düsseldorf (Achter) die kommenden Gegner. Es wird nicht einfach, in diesen Partien die für den Anschluss nötigen Punkte zu holen.

Führungsspieler Eric Chouinard hatte vor geraumer Zeit bereits angemerkt, dass es dem Team an Konstanz fehle. Daran hat sich auch in den letzten Partien nichts Entscheidendes geändert.

Andere Teams machten jüngst auch deshalb einen Schritt mehr als Straubing. Vor allem Iserlohn, eigentlich eine Mannschaft, die auf Augenhöhe mit den Tigers gesehen wird, katapultierte sich mit 14 Punkten aus den letzten fünf Spielen auf die Vier. Augsburg und Wolfsburg mit zehn bzw. neun Zählern waren in diesem Zeitraum ebenfalls erfolgreicher als Straubing (sieben), das es zuletzt vor allem schmerzlich versäumt hat, zuhause gegen die mehr oder weniger ebenbürtigen Krefeld Pinguine (3:4) und eben bei den Wolfsburg Grizzly Adams (2:4) zu Zählbarem zu kommen.

So tückisch sich diese Phase für die Mannschaft von Erich Kühnhackl nun darstellt, so schwierig ist sie für einen Führungsspieler der letzten Saison, der momentan weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Für den Kanadier Cam Severson wäre es, wie Co-Trainer Jürgen Rumrich bestätigt, momentan „keine einfache Situation.“

Als Erstlinienstürmer an der Seite von Eric Chouinard und Eric Meloche in einem vielversprechenden Trio in die Saison gestartet, liefert sich der eigentliche Publikumsliebling nunmehr einen undankbaren Zweikampf mit Andrew McPherson gegen die unliebsame Position des überzähligen Ausländers und um einen Startplatz in der dritten oder vierten Reihe.

Zuletzt wurde dabei die Rotation geübt. „Wir versuchen, es so gerecht wie möglich zu handhaben und den Spieler, der nicht spielt, topfit zu halten“, erklärt Jürgen Rumrich, „jeder muss sich neu beweisen.“ Oberste Prämisse: Man müsse zusehen, dass man als Mannschaft funktioniere.

Die Forderung an Cam Severson, der am Sonntag in Wolfsburg wieder den Vorzug bekommen hatte, obwohl Andrew McPherson zuvor gegen Hannover seinen ersten Saisontreffer erzielen konnte, lautet dabei: „Er muss anfangen, die Kleinigkeiten richtig zu machen.“

Sicherlich ist der nach der Einstellung und taktischen Disziplin suchende Cam Severson, in der letzten Saison noch mit 14 Toren einer der erfolgreichsten Akteure, im Team der Straubinger momentan mit erst einem Treffer das größte Sorgenkind und der am meisten unter Beobachtung stehende Spieler.

Zumindest bei Ex-Nationalspieler Tobias Abstreiter (ebenfalls erst ein Tor) scheint es nach gesundheitlichen Problemen nämlich wieder aufwärts zu gehen, wenn auch langsam. Er fühle sich besser und sei gesund, attestiert Jürgen Rumrich: „Das hat man in den letzten Spielen auch gesehen.“

Überhaupt war und ist der Gesundheitszustand der Straubinger Mannschaft nach einer von mehreren Verletzungen gekennzeichneten Vorbereitung derzeit ein auffallend guter. In neun der bisher 14 Saisonspiele hatten die Tiger mehr Akteure zur Verfügung als der Gegner, was sich in den Ergebnissen aber soweit nicht allzu entscheidend niederschlug.

„Prophylaxe“ heißt hier das Zauberwort im Straubinger Lager. Darauf wird auch im Training mit entsprechenden Übungen wertgelegt. Die Spieler sind zudem angewiesen, erste Wehwehchen gleich zu melden, damit sie frühzeitig behandelt werden können. „Wir haben außerdem ein super Team um die Mannschaft herum“, unterstreicht Jürgen Rumrich.

Aus diesem Blickwinkel heraus haben die Straubing Tigers im Vergleich zur letzten Saison, als es im Oktober reihenweise verletzungsbedingte Ausfälle gab, offenbar bereits einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, der sich noch als wertvoll herausstellen könnte.

Und auch sportlich sollte dem bemerkten Bodenverlust in der Tabelle zum Trotz eines nicht ganz außer Acht gelassen werden. Vor Jahresfrist hatte man nach den ersten 14 Spielen erst 13 und damit vier Punkte weniger als im Moment.

Diese etwas höhere Schlagzahl muss, und das ist die größte Aufgabe der Tigers, beibehalten werden, damit die Reise der Straubinger durch diese DEL-Saison eine weiterhin spannende und aufregende bleibt und die aktuelle Frage nach dem Wohin nicht schon allzu bald beantwortet werden kann.


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