Wirtschaftliche Unterstützung und neues Wir-Gefühl für die Huskies!
Schafft es Manuel Klinge?Nur notgedrungen gab Dennis
Rossing am Mittwochabend beim Neujahrsempfang der Kassel Huskies seine
“grundsätzliche Bereiterklärung” den Verein zu übernehmen bekannt
- wenn niemand anders diesen Posten innehaben wolle. Fakt ist: Will
Rossing sein Projekt “Multifunktionsarena” auf dem denkmalgeschützten
Salzmann-Gelände nicht komplett aufgeben, müssen die Huskies auch
die aktuelle Krise überstehen; dafür nimmt Rossing die Wirtschaft
in die Pflicht.
Der Bad Hersfelder Unternehmer
machte vor allem deutlich, dass er die Kassel Huskies nicht für lediglich
eine Saison übernehmen werde - “Dafür stehen wir nicht zur Verfügung”.
Vielmehr wird man bis zum 8. Februar gründlich prüfen in welcher Verfassung
das Unternehmen ist, welche Potenziale darin stecken und vor allem wie
es um die Unterstützung aus der nordhessischen Wirtschaft steht. Erst
dann werde er entscheiden, ob er das Unternehmen tatsächlich übernehmen
werde. Rossing appellierte an einen “hochattraktiven Wirtschaftsraum”:
Es sei an der Zeit sich zu bekennen, damit wirtschaftliche Potenziale
gehoben werden könnten.
In seinem Auftreten bestach
Rossing am Mittwoch vor allem durch seine ehrliche Art, seine realistischen
Einschätzungen und klaren Vorstellungen: “Ich bin nicht der große
Retter, der Heilsbringer. Ich kann nur versuchen alle Fäden zusammenzubringen.”
Er wolle versuchen die Huskies auf eine breite Basis zu stellen, in
die vor allem die Sponsoren stark eingebunden werden sollen. “Mit
mir wird es keine Ein-Mann-Show geben.”
Der in München lebende Unternehmer
zeigte sich vor allem beeindruckt vom Stellenwert, den die Huskies in
der Region einnehmen. Zahlreiche E-Mails von Anhängern der Schlittenhunde
haben ihn in den vergangenen Monaten davon überzeugt, dass Nordhessen
ohne Profi-Eishockey um eine traditionsreiche Attraktion ärmer sei.
Auch deshalb sei er davon überzeugt, dass es möglich ist in Nordhessen
ein neues Wir-Gefühl nach Vorbild des bayerischen “Mia san mia”,
oder wie es Oberbürgermeister Hilgen simultan zu übersetzen wusste
“Mäh sin mäh”, zu installieren, um das Kasseler Eishockey ein
für alle mal langfristig zu sichern damit auch das Projekt Multifunktionsarena
zu verwirklichen.
In den nächsten drei Wochen
ist es nun also an den Sponsoren des Kasseler Eishockeys Farbe zu bekennen:
Jetzt oder nie! Rossings Appell richtet sich an eine ganze Region: Wirtschaft,
Politik und vor allem die Fans der Kassel Huskies müssen jetzt deutlich
machen, dass Nordhessen Profi-Eishockey will und finanzieren kann.
Damit die Huskies nach einer
möglichen Rettung aber sportlich nicht komplett ohne etwas dastehen,
müssen trotz der ungewissen Zukunft möglichst schnell Spielerverträge
verlängert werden- auch das wäre ein Zeichen für die Wirtschaft.
Kapitän Hugo Boisvert, Bryan Schmidt und die beiden “Kasseler Jungs”
Derek Dinger und Alexander Heinrich haben noch Verträge für die Saison
2010/11, jetzt müssen möglichst schnell weitere Kollegen folgen.
Ein deutliches Zeichen können
aber heute vor allem die Fans geben: Mit einer gut gefüllten Eissporthalle
und Aufbruchsstimmung auf den Rängen würde es beim Spiel gegen die
Straubing Tigers sicherlich gelingen auch den ein oder anderen Sponsor,
der in den letzten Monaten ob der mageren Zuschauerresonanz ins Grübeln
geraten ist, wieder vom Sinn und Zweck seines Engagements zu überzeugen.
Spätestens ab heute gilt es für alle an einem Strang zu ziehen, denn:
“Mäh sin mäh“.
Leona Malorny