"Wir müssen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden"
Harold, die letzten vier Spiele in der Liga gingen verloren, am vergangenen Freitag gab es eine 1:3- Niederlage gegen Ingolstadt, wie schätzen Sie die Situation ein?
Ja, die Niederlage gegen Ingolstadt tat wirklich weh. Wir sind aber gleich am Samstagmorgen wieder auf dem Eis gestanden und haben die Ärmel hochgekrempelt. Wir haben uns nur auf die harte Arbeit konzentriert. Wir müssen weiter an uns glauben und dürfen keine Zweifel zulassen. Wir haben eine gute Mannschaft und jeder Spieler hat Stolz und will wieder Erfolg haben. Ich hoffe, dass uns die Pause jetzt gut tut und die Spieler die Köpfe frei bekommen.
Die letzten Spiele haben gezeigt, dass es bei den Adlern weiter am Toreschießen hapert. Wie lässt sich das kurzfristig beheben?
Torschusstraining ist ein fester Bestandteil unserer täglichen Trainingsarbeit. Wir arbeiten täglich daran und versuchen es dann im Spiel umzusetzen. Im Training heißt die Parole: Wir wollen kein Plexiglas hören, alle Schüsse sollen aufs Tor kommen. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass wir nicht am Torraum vorbei fahren, sondern vor des Gegners Tor stehen bleiben. Notfalls müssen wir uns diesen Platz vor dem Tor eben mit allen Mitteln erkämpfen. Außerdem sollten wir noch mehr Schüsse Richtung Tor bringen und noch mehr Chancen kreieren. Hinter Torerfolgen steckt bei uns in dieser Saison eben harte Arbeit. Wenn wir das konsequent tun, wird es auch wieder klappen.
Gibt es trotzdem positive Aspekte, die Sie aus den letzten Niederlagen mitgenommen haben?
Positiv stimmt mich in jedem Fall, dass wir in den letzten Spielen immer wieder einen guten Start hingelegt haben. Leider haben wir meist jeweils im zweiten Drittel einen mentalen Durchhänger gehabt. Daran werden wir arbeiten. Auch der Mannschaftsgeist zeigt sich gerade in so einer Niederlagenserie und er ist bei den Adlern vollkommen intakt. Alle waren nach dem Spiel sehr frustriert und niedergeschlagen. Außerdem waren sie sauer auf den Ausgang des Spiels. Das ist ein gutes Zeichen.
Die Liga macht nun wegen des Deutschland-Cups eine Spielpause. Wie gelegen kommt Ihrem Team diese Pause?
Man sagt immer, dass eine Pause störend ist, wenn es gut läuft und sie gelegen kommt, wenn es schlecht läuft. So ist das bei uns im Moment. Die Pause wird uns in jedem Fall gut tun. Für die Spieler, die beim D-Cup mitmachen, ist es gut, weil sie vielleicht den Kopf frei bekommen, ein neues Umfeld erleben und andere Stimmen hören. Ich hoffe, sie übertragen das dann auf unser Team, wenn sie wieder zurückkommen. Und diejenigen Spieler, die hier in Mannheim bleiben, haben ein paar Tage Urlaub, um den Kopf frei zu bekommen und mal nicht an Eishockey zu denken.
Wie sieht denn das Programm in der Pause aus?
Die Spieler, die hier bleiben, haben ein paar Tage frei und steigen dann wieder ins Training ein. Da wir nur neun Spieler hier haben, werden wir mit den Heilbronner Falken ein Kooperationstraining machen, damit wir genug Spieler zusammen bekommen. Mike Schmidt wird die Jungs trainieren. Wenn der Deutschland-Cup vorbei ist, kommen alle Spieler dienstags wieder zu uns und wir werden weiter hart an uns arbeiten.
Trotz der Niederlagenserie. Was gefällt Ihnen in dieser Saison bisher am besten an Ihrem Team?
Die Einstellung und die Moral. Es ist eine geschlossene Mannschaft mit einer guten Stimmung. Wir treffen uns morgens in der Arena, frühstücken oft gemeinsam vor dem Training und die Spieler unternehmen auch in ihrer Freizeit viel miteinander. Der mannschaftliche Zusammenhalt ist sehr positiv, so kann man auch andere Widrigkeiten besser überstehen.
Woran muss Ihr Team noch am meisten arbeiten?
Natürlich fällt mir sofort die Abschlussschwäche ein. Aber auch die Tatsache, dass wir es schaffen müssen über 60 Minuten konzentriert zu spielen. Wir analysieren die Spiele des Wochenendes immer gemeinsam und versuchen verschiedene Sachen beim nächsten Spiel besser zu machen. Es ist eine lange Saison und die Arbeit mit einer Mannschaft ist immer ein Prozess. Am Anfang haben wir zum Beispiel viel an der Defensive gearbeitet, vor allem in Bezug auf die Zonenverteidigung, jetzt sind es eben andere Bereiche, wie zum Beispiel die Arbeit der Offensive vor dem gegnerischen Tor.
Wie beurteilen Sie die Lage der Liga momentan?
Die Liga zeigt sich sehr ausgeglichen. Köln als Tabellenletzter hat zum Beispiel auch viele enge Spiele verloren und konnte dadurch nicht einmal einen Zusatzpunkt mitnehmen. Solche Punkte fehlen ihnen nun in der Tabelle. Andere Mannschaften wie Straubing und München haben sich alle sehr gut verstärkt und arbeiten hart. Wolfsburg, Nürnberg und Hannover zeigen sich als die erwartet starken Teams. Aber jeder kann in dieser Liga jeden schlagen. Und insgesamt tut diese Ausgeglichenheit der Liga sehr gut.
(Das komplette Interview gibt es auf www.adler-mannheim.de)