„Wir müssen bescheiden bleiben“

Der Aufsteiger aus München überrascht nicht nur, er spielt immer noch ganz vorne mit. Zumindest im Moment. Doch zu euphorisch ist man deshalb in der bayerischen Metropole nicht. Im Gegenteil. Man hält den Puck lieber flach, wie EHC-Erfolgscoach Pat Cortina erklärt.

Herr Cortina, wie fühlen Sie sich aufgrund des derzeitigen Erfolgs?
Es bedeutet mir nicht übermäßig viel. Ich bin dieser Tage nicht wegen unserer Ergebnisse oder unserem Tabellenplatz zufrieden, sondern vielmehr über das Wie unserer täglichen Arbeit. Dass wir auch zukünftig so hart arbeiten, ist mir wichtig.

Wie fühlt sich das Team?
Die Jungs sind derzeit natürlich froh über die Spiele und Siege. Es ist für sie auch eine Art Anerkennung, dass sich ihre tägliche harte Arbeit und ihre tolle Disziplin auszahlen. Sie wissen jedoch genau, dass das alles nur eine Momentaufnahme ist.

Was sind Ihre Mittel, um die Mannschaft nach dem grandiosen Saisonstart nicht abheben zu lassen?
Wir müssen bescheiden bleiben. Das Team weiß, dass der aktuelle Tabellenplatz nicht das Ziel ist. Wenn die Jungs denken: „Wir sind die beste Mannschaft in der DEL“, erfahren sie im nächsten Spiel innerhalb von zehn Minuten, dass das nicht der Fall ist. Ich habe aber keine Angst davor, dass meine Spieler die DEL zu locker sehen. Dazu vertraue ich ihnen zu sehr.

Die Mannschaft kämpft in jedem Spiel. Wie bauen Sie die Spieler wieder auf, wenn sie trotz großem Kampf eine knappe Niederlage einstecken müssen?
Ich denke, dies geschieht nicht nach dem Spiel, sondern davor. Die Trainer erklären den Spielern, dass das Wichtigste nicht die Siege sind, sondern das Auftreten. Sie müssen danach immer das Gefühl haben, alles gegeben zu haben. Natürlich sind sie nach Niederlagen enttäuscht. Aber wenn sie wissen, dass sie an ihrem Limit gespielt haben, fällt es ihnen leichter, die Niederlage zu verarbeiten.
(Quelle: DEL)