„Wir fahren da rauf, um etwas mitzunehmen“Vor dem ersten Wochenende

Am Freitag startet die Deutsche Eishockey-Liga in die neue Saison. Unter anderem treffen die Straubing Tigers auswärts auf die Eisbären Berlin. In der wöchentlichen Pressekonferenz standen Coach Larry Mitchell und Kapitän Sandro Schönberger Rede und Antwort.
Aus Sicht des Coaches kann es losgehen, doch über die „Skills Competition“, die erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, ist er nicht sonderlich glücklich. Mitchell sagt: „Das Training die letzten zwei Tage war ziemlich gut. Den Dienstag möchte ich gar nicht beurteilen. Die DEL nimmt jeder Mannschaft vier oder fünf Spieler für eine Skills Competition in der letzten Woche der Vorbereitung. Das Training war auch gut, aber ohne fünf Spieler ist es schwierig, etwas Taktisches zu machen. Die letzten zwei Tage war das Tempo sehr gut und nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung, sind die Jungs nicht nur heiß, sondern bereit.“
Trotzdem wird es noch ein paar Wochen dauern, bis das Team eingespielt ist. „Ich denke, man kann Fortschritte erkennen. Ich denke, 90 Prozent der Mannschaft haben es verinnerlicht. Aber wie in jeder Schulklasse gibt es ein, zwei Leute, die etwas länger brauchen. Mit denen versuchen wir, intensiv zu arbeiten.“ Sandro Schönberger meint klar: „Es geht in die richtige Richtung. Ich sehe dem Ganzen positiv entgegen.“
Den Saisonauftakt bestreiten die Niederbayern in Berlin. Mitchell weiß, was auf ihn zukommt und ist voll des Lobes über den Gegner, der seiner Meinung nach „schwerer auszurechnen“ ist als in der Vorsaison. Denn „die Offensive ist jetzt auf mehr Schultern verteilt“. Das Rezept soll sein, „dass wir defensiv sehr gut gegen einen gefährlichen Gegner spielen.“
Über den Sonntagsgegner Ingolstadt sagt Mitchell: „Ich weiß nicht viel über den neuen Trainer. Ich denke, wir werden uns Freitag nach dem Spiel in Berlin im Bus mit Ingolstadt beschäftigen.“ Doch die gefährlichsten Spieler hat er schon ausgemacht. „Wer heraussticht, sind Brandon Buck, Petr Tatíček, John Laliberte. Timo Pielmeier ist immer ein Faktor. Wir sehen mit Matt Climie, dass es bei starkem Forecheck ein Riesenvorteil ist, wenn du einen Torwart hast, der die Scheibe so gut und so schnell spielt.“
Insgesamt erwartet der Coach: „Wir wollen uns als Einheit präsentieren. Der wichtigste Faktor für einen kleinen Verein ist, dass du härter arbeitest als der Gegner.“ Damit steht die Saison der Tigers wieder unter dem uralten Eishockey-Motto: „Hard work beats talent, when talent doesn't work hard.“ Zu Deutsch: Harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet. Der Coach meint: „Das ist das, was wir kontrollieren können. Dass jeder nicht nur 100 Prozent gibt, sondern ein Quäntchen mehr. Das ist es, was ich erwarte. Spiele mit Herz und Leidenschaft. Vielleicht noch ein oder zwei glückliche Abpraller für uns und nicht gegen uns. Ich glaube, wir haben schon längst bewiesen, dass wir gegen keinen Gegner chancenlos sind.“
Der Saisonauftakt hat es für die Tigers mit Berlin und Ingolstadt durchaus in sich. Doch Michtell ist es ziemlich egal, gegen wen es losgeht. „Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was ein leichtes Wochenende in der DEL ist. Die Liga ist so ausgeglichen. Man muss gegen jeden Gegner spielen und man muss es nehmen, wie es kommt.“ Auch Sandro Schönberger sieht das ähnlich: „Wir sind immer noch Straubing. Für uns gibt es keine leichten Gegner. Auch gegen Bremerhaven musst du erstmal gewinnen. Natürlich ist der Druck mehr auf Berlin, aber wir fahren da rauf, um was mitzunehmen.“
Beide Gegner sind über die CHL-Spiele bereits im Wettkampfmodus. Schönberger sieht das nicht als den großen Vorteil: „Das kann natürlich den Ausschlag geben, aber wir sind auch seit fünf Wochen im Rhythmus. Ich glaube nicht, dass das ein großer Unterschied ist.“ Auch die Ausrede der „schweren Beine“ gibt es dieses Wochenende nicht. Denn die Straubinger sind am Freitag nach dem gemeinsamen Mittagessen nach Berlin aufgebrochen und nach dem Spiel geht es wieder Richtung Heimat.
Am Sonntag veranstalten die Fans erst einen Fanmarsch und vor dem Spiel gegen den ERC wird das Trikot mit der Nummer 24 von Tigers-Legende Calvin Elfring unters Hallendach gezogen. Seine Nummer wird nicht mehr vergeben.
Für das Spiel in Berlin kann man Straubing in folgender Aufstellung erwarten: Matt Climie; Austin Madaisky, Max Renner; Dylan Yeo, James Bettauer; Maury Edwars, Mike Cornell; Colton Jobke; Tommy Brandl, Sandro Schönberger, Alex Oblinger; Steven Zalewski, Mike Hedden, Adam Mitchell; Scott Timmins, Tim Miller, René Röthke; Mike Conolly, Jeremy Willimas, Stefan Loibl. Nicht in der Line-up stehen Derek Withmore und Niki Hartl.