Willig, fleißig, aber (noch) erfolglosDüsseldorfer EG

Die Eishockeyprofis der Düsseldorfer EG haben ihre Deutschland-Tour beendet. Wegen der ZDF-Spielshow „Wetten dass...?“ war die DEG zwei Wochen lang aus dem Rather Dome ausgelagert worden und hatte fünf Auswärtsspiele in Folge bestreiten müssen. Dabei gab es zwar ausnahmslos Niederlagen, aber das Team von Trainer Christian Brittig zwang mit den Kölner Haien (2:3), dem ERC Ingolstadt (1:2) und den Adlern Mannheim (1:2) drei Titelkandidaten in die Verlängerung. Mit sieben von 27 möglichen Punkten belegt die DEG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nun allerdings den letzten Platz, darf jedoch am kommenden Wochenende zwei Heimspiele bestreiten. Am Freitag (19.30 Uhr) kommen die Hannover Scorpions (11. Platz/9 Punkte), am Sonntag (16.30 Uhr) gastiert das Überraschungsteam der Augsburger Panther (3. Rang/19 Zähler) an der Theodorstraße. Kann der ersehnte erste Drei-Punkte-Sieg gelingen? Wo liegen die Stärken der DEG und was macht ihr zu schaffen?
Eine der große Stärken liegt in der Kampfkraft des Teams. Die Spieler geben nie auf, jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft. In Sachen Effizienz weiß derzeit die Angriffsreihe mit Calle Ridderwall, Justin Bostrom und Travis Turnbull am besten zu gefallen. Der Schwede Ridderwall konnte sich auf Anhieb unter die besten 20 Scorer der DEL spielen und ist mit drei Treffern und vier Torvorlagen momentan der erfolgreichste Düsseldorfer.
Ridderwall überzeugt - Kreutzer findet sich in ungewollter Rolle
Diesen Anspruch hätte eigentlich Daniel Kreutzer erfüllen sollen, doch der Kapitän ist ein Opfer des Verletzungspechs von Michael Catenacci geworden. "Michael als Mittelstürmer fehlt in unserer Reihe ganz enorm. Wir hatten uns in der Vorbereitung gut eingespielt. Andreas Martinsen arbeitet in dieser Rolle sehr viel, ist aber eben kein gelernter Center", sagte Kreutzer, der sich durch diese Situation plötzlich in der Rolle als Ausbilder sieht.
Die vielen Ausfälle (siehe unten) sind zudem ein Grund, warum die drei Verlängerungen verloren gingen. "Unser System ist sehr anstrengend und da wir derzeit nur mit drei Reihen spielen können, fehlt am Ende einfach etwas die Kraft", sagte Kreutzer und ergänzte: "Hinzu kommt, dass in der Verlängerung jeweils nur vier Mann auf dem Eis sind. Da gibt es mehr Zweikämpfe und in denen müssen wir lernen, individuelle Fehler zu vermeiden."
Fehler, die Trainer Christian Brittig zu diesem Saison-Zeitpunkt noch für normal hält. Schließlich ist er sich über den Status seines Kaders als "Greenhörner der DEL" im Klaren. "Es hätte mich nicht gewundert, wenn sich nach dem Spiel in Mannheim einige beim Gegner Autogramme geholt hätten", sagte Brittig. Dennoch hofft der 46-jährige Landshuter trotz des Welpenschutzes auf einen baldigen Sieg. "Das Team kann sich zwar richtig einschätzen. Es weiß, dass ihm nichts in den Schoß fällt. Aber zur Bestätigung des eingeschlagenen Weges ist ein Sieg hin und wieder schon notwendig."
Nun fällt auch noch Alexander Preibisch (21) aus. Der kleine Wirbelwind (1,74m/74kg), der bislang die Überraschung der Saison war, erlitt in Mannheim nach einem Zweikampf mit dem 110kg-Mann Denis Reul eine Bänderverletzung in der Schulter und muss rund drei Wochen pausieren. Preibisch ist nach Michael Catenacci (Gehirnerschütterung), Tino Boos (Adduktorenprobleme), Daniel Fischbuch (Muskelfaserriss) und Marco Habermann (noch ein Spiel gesperrt) aktuell der fünfte Angreifer, der ausfällt. Immerhin Fischbuch könnte ab Freitag wieder zur Verfügung stehen.