Wieder Routine im Wellblechpalast
Schon drei Tage nach dem Pokalerfolg der Eisbären war im Berliner Wellblechpalast wieder der normale Spielalltag eingekehrt.
Unzufrieden waren gestern, nach der 3:6 Pleiten bei den
Eisbären Berlin, alle Spieler der Iserlohn Roosters. Sehr offen zeigte diesen Fakt der
Roosters-Stürmer Jimmy Roy, welcher nach
der Schlusssirene erst dem an diesen Abend agierenden Hauptschiedsrichter
Roland Aumüller laut mit dem Schläger aufs Eis klopfend applaudierte, ihm dann
aber die Hand gab. Der Frust von Roy setzte sich weiter fort, als er das Eis
schon verlassen hatte. Wahrscheinlich sah der Sauerländer immer noch „schwarz-weiß“,
als sein Ärger zwei Schiedsrichter eines vom Spiel unabhängigen Fanwettbewerbes
zu spüren bekamen.
Gestreifte Oberteile scheinen deshalb momentan im
Sauerland eher „out“ zu sein.
Wahrscheinlich waren die meisten der Sauerländer Spieler
über die Leistung der „richtigen“ Schiedsrichter auf dem Eis erbost. So sahen die
Roosters beispielsweise vor dem zweiten Tor der Eisbären den Puck zuvor an der
Netzkante, worauf eigentlich hätte abgepfiffen werden müssen. Auch kritisierten
die Sauerländer die Strafverteilung von Schiedsrichter Aumüller.
Dabei präsentierten sich die Gäste aus Iserlohn als eine
recht rustikale Truppe, die schon gerne auf den Mann ging. Besonders ins Auge
fiel dabei Nico Pyka, welcher, nach Meinung vieler Zuschauer, doch eher auf die
provozierende, statt auf die spielerische Karte setzte. Abgesehen hatte er es
dabei auf Eisbären-Stürmer Tyson Mulock, der sich aber nur auf eine kleinere
Rangelei einließ.
Iserlohns Coach Rick Adduono sah am gestrigen Abend auch nicht
das beste Spiel seiner Mannschaft: „Ich hoffe wir treffen in den Play-offs
aufeinander. Dann können wir zeigen, dass wir ein besseres Team sind.“ Auch mit
der Schiedsrichterentscheidung zum zweiten Berliner Tor haderte der Coach
nicht: „Wir hatten bei diesem Tor nicht
im Hinterkopf, dass wir das Spiel schon verloren haben. Auch nach dem 5:1 durch
Berlin hatten wir noch den Glauben, dass wir das Spiel vielleicht drehen
können. Allerdings braucht man dazu viel Glück, nur hatten wir dieses in Berlin
nicht.“
Ganz entspannt sah Eisbären-Trainer Don Jackson aus. Sein
Fazit fiel auch dem entsprechend positiv aus: „Wir haben von Anfang an gut
gespielt. Das erste Drittel war recht ausgeglichen. Wir haben im Powerplay
getroffen und Rob Zepp machte im Tor einen guten Job. Ich bin zufrieden.“
Nebenbei:
Abseits des Eises bedankte sich Rick Adduono noch einmal bei
Peter John Lee, dass er seinen Job als Trainer der Nordamerika-Auswahl beim
Allstar-Game übernommen hatte. Auch hatte Adduono nach der Pressekonferenz mit
Eisbären-Trainer Don Jackson Redebedarf. Dieses fand aber in eher ruhiger
Atmosphäre statt.
Nächses Spiel:
Für die Eisbären geht es am morigen Sonntag zum Auswärtsspiel
nach Wolfsburg. Nicht dabei werden Richard Mueller und Youri Ziffzer sein. Auf Mueller
müssen die Berliner mindestens noch bis Dienstag verzichten. Er bekam beim
Spiel gegen die Roosters einen Schlag auf den Oberschenkel. Dagegen ist die
Länge der Verletzungspause von Youri
Ziffzer ungewiss. Der 21-Jährige klagte zuletzt über Leistenprobleme. Am Montag
soll eine Kernspintomographie über die Probleme genauen Aufschluss bringen.
(ovk/mac - Foto by ovk)