Wieder bescheidenere Ziele in Straubing

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Mit dem Blick auf die „Kellerkindermeisterschaft“ mit Wolfsburg (13.) und Duisburg (15.) geht es für den Tabellen-Vierzehnten der DEL, die Straubing Tigers, mit dem Spiel am Mittwoch in Hamburg in das letzte Viertel der Saison. „Niemand redet mehr von Platz zehn“, stellt Torhüter Mike Bales im Rundum-Blick auf den Club und sein Umfeld fest.

Auch Trainer Bob Manno, Ende November noch mit dem recht ehrgeizigen Ziel, die Pre-Play-offs erreichen zu wollen, angetreten, sagt inzwischen: „Es sieht so aus, als geht es nur noch um die Plätze vor und nach uns.“ Der 13. Rang, den die Gäubodenstädter vor Augen haben, reize ihn dabei, denn: „Keiner möchte schon jetzt sagen, dass die Saison vorbei ist. Wir wollen weiter Punkte und Siege.“

Der Italo-Kanadier verweist zurecht darauf, dass die Tigers unter seiner Regie die meisten ihrer Spiele wieder enger gestalten und so manch starkem Gegner den ein oder anderen Punkt abringen konnten. Satte sieben Mal erreichte man seither die Verlängerung. Davon war man unter seinem Vorgänger Erich Kühnhackl im vergangenen Oktober und November meistens weit entfernt. Der jüngste 5:2-Heimsieg gegen Krefeld stützte als ausgesprochen passable Vorstellung eine positive Grundstimmung im Gäuboden.

Die Siege, die für höhere Ansprüche als den Tabellenkeller nötig gewesen wären, waren allerdings in den letzten Wochen trotz aller Anstrengungen auf und neben dem Eis ausgeblieben. Man war nah dran, aber das letzte Quäntchen an Glück, vielleicht aber auch an Können fehlte einfach.

So gab es in Ingolstadt (2:3) ebenso wie in Düsseldorf (1:2) bittere Niederlagen. In Augsburg (2:3 n.P.) und zuhause gegen Wolfsburg (2:3 n.V.) reichte es nur zu einem Zähler. Die vermeintlichen „Big Points“ für den Weg nach oben überließ man den mehr oder weniger direkten Konkurrenten. So erklärt sich auch, dass man auf der Stelle tritt und der Rückstand zu Platz zehn, um den man ursprünglich als Saisonziel möglichst lange mitspielen hatte wollen, seit Anfang Dezember weiter anwachsen konnte - auf nunmehr 19 Punkte.

„Es ist eine schwierige Saison“, meint Mike Bales, „zu Beginn waren die Erwartungen einfach zu hoch. Dass vom zehnten Rang geredet wurde, hat es für alle schwierig gemacht.“ Positiv bewertet er den Trainerwechsel. „Bob hat uns einen Wandel gebracht und die Situation wieder realistischer einschätzen lassen.“

Allerdings waren dem Veränderungsprozess Grenzen gesetzt. So musste im Laufe der Zeit auch der neue Mann an der Bande nicht nur mit einer Verletzungsmisere hadern, sondern vor allem auch erkennen, dass es seiner Mannschaft alles in allem etwas an Qualität und Talent fehlt und es insbesondere im Abschluss hapert. „Wir haben zu wenig Firepower, es mangelt an geborenen Torjägern.“

Einzige Ausnahme ist dabei, wie sich schon vor dem Trainerwechsel abzeichnete, Top-Scorer Eric Chouinard, der im Saisonverlauf immer mehr Verantwortung übernommen hat, als Führungsspieler nach eigenem Anspruch seine Teamkollegen mitzureißen vermag und inzwischen 23 Treffer auf der Habenseite verbuchen konnte. Er hat sich in die zwanzig besten Scorer der Liga hochgearbeitet.

Er ist also wie Trevor Gallant, der sich am Dienstag bereits nach Wien verabschiedete, nicht von ungefähr auch einer jener Spieler, um die sich zuletzt die Spekulationen drehten, nach denen sie noch vor Saisonende aufgrund von Angeboten anderer Clubs Straubing unter Umständen verlassen. Bob Manno sieht zwar das Damoklesschwert über sich, dass von Seiten der Club-Leitung mit der Freigabe von Leistungsträgern auch wirtschaftliche Gründe Priorität genießen könnten, will sich aber davon nicht aus dem Konzept bringen lassen: „Sobald Spieler gehen, ist es nicht anders als bei Verletzten. Dann muss ich halt wieder die Reihen ändern.“ Er könne schließlich nur mit dem Material arbeiten, das ihm zur Verfügung stünde.

Bei allem Realitätsgewinn ist an der Donau jedoch noch nichts von Resignation zu spüren. Bob Manno verbreitet gute Laune und positive Stimmung in der Hoffnung, dass er damit auch weiterhin seine Spieler anzustecken weiß. „Ich kann nicht gefrustet sein und habe keine Schwierigkeiten, die Mannschaft zu motivieren. Wir sind jeden Tag positiv eingestellt, alle gehen mit erhobenem Kopf auf das Eis und glauben weiter an sich.“

Auf diese Einstellung im Team setzt auch Stammgoalie Mike Bales, der im Rennen der Kellerkinder nicht weniger damit liebäugelt, die Grizzly Adams aus Wolfsburg noch hinter sich zu lassen. „Vielleicht können wir uns um den einen Platz verbessern und dann mit dem Ziel in die nächste Saison blicken, daran anzuschließen und uns dann weiter nach oben zu arbeiten.“

Dass man in der Tigers-Führungsetage auch bereits mehr und mehr an die nächste Spielzeit denkt, zeigen die jüngsten Personalentscheidungen. Mit Dustin Whitecotton und Dustin Frosch (beide Schwenningen) sowie Florian Schnitzer (Hamburg) wurden nicht nur drei Neuzugänge bekannt gegeben, sondern auch die Verträge mit Eric Chouinard und Eric Meloche, die weiterhin den Paradesturm repräsentieren sollen, sowie dem unter der Saison geholten und überzeugenden Chad Bassen verlängert. Als weitere Eckpfeiler des Teams haben Torhüter Mike Bales und der eingebürgerte Bill Trew sowie das Verteidigerduo Josef Lehner und Calvin Elfring auch bereits Kontrakte für die nächste Saison. Etwas mehr als die Hälfte des neuen Kaders steht bereits.

Ob Bob Manno allerdings diese Truppe wieder auf Kurs bringen wird, ist noch offen. Der Mann von den Niagara-Fällen hält sich bedeckt und will sich erst zum Saisonende entscheiden, auch aus Rücksicht auf seinen Sohn, der allerdings in Übersee inzwischen studiert. (Foto: Mike Bales by City-Press)


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