Wie weit kann es in der bevorstehenden „Geisterspiel-Saison“ für die Augsburger Panther gehen?Teamcheck: Augsburger Panther

Es sind fast 9 Monate vergangen seit die Lichter im alt ehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion nach dem letzten Spieltag gegen die Kölner Haie ausgegangen sind. Das Team der Augsburger Panther ist wieder auf dem Eis. Es ist das erste Eistraining und gleichzeitig Mediaday, man sieht auf den Fotos die Freude endlich wieder die Schlittschuhe schnüren zu können.
Am 20.12. werden die Augsburger das erste Saisonspiel gegen den EHC Red Bull München absolvieren. Das wird ein hartes Stück Arbeit bis dahin, man wird sehen was in dieser Saison drin ist. Augsburg ist immer für eine Überraschung gut, das hat man in der Saison 18/19 gesehen. Durch das Erreichen des 3. Tabellenplatzes wurde die Qualifikation in die Champions Hockey League geschafft. In den folgenden Playoffs spielte der AEV eine wahnsinnige Serie, sowohl im Viertelfinale gegen die DEG als auch im Halbfinale gegen München. Auch letztes Jahr erreichte man wieder die Playoffs und in der Champions Hockey League war der Einzug ins Viertelfinale geschichtsträchtig. Das Team kennt sich, ist fast unverändert zu diesen beiden Jahren.
Die diesjährigen Abgänge sind: Sahir Gill, Scott Kosmachuk, Mitch Callahan, Matt Fraser und Pat McNeill, der aus privaten Gründen zumindest für diese Saison nicht mehr nach Augsburg kommt. Daniel Schmölz wechselte nach Nürnberg, Jakob Mayenschein ging zurück nach München und Christoph Ullmann hat seine Karriere beendet.
Fünf Neuzugänge stehen dem gegenüber: Wade Bergman, der von Krefeld nach Augsburg wechselte und mit Brady Lamb einen alten Bekannten wieder trifft. Beide haben im College 3 Jahre gemeinsam gespielt. Samir Kharboutli kam aus Ingolstadt, Michael Clarke von den Iserlohn Roosters, dazu noch Magnus und Max Eisenmenger aus Frankfurt.
Alle Verpflichtungen sind wohl gut überlegt und nicht über das Knie gebrochen. Gerade hier macht die Augsburger Führung einen guten Job. Die Wirtschaftlichkeit steht immer im Vordergrund, um eine Saison 20/21 spielen zu können und auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Coach Tray Tuomie auf die Frage, ob er mit dem Kader zufrieden sei oder noch Verstärkung wünscht: „Alle haben auf viel Geld verzichtet, damit wir überhaupt starten können. Da wäre es aus Arbeitgebersicht auch das falsche Zeichen jetzt munter weitere Spieler zu verpflichten. Wir sehen uns mit diesem Kader konkurrenzfähig. Wir vertrauen unseren Spielern. Ob und wie wir im Saisonverlauf reagieren müssen, wird sich zeigen. Das ist von so vielen Dingen abhängig. Wir haben noch sechs Importstellen frei. Es ist gut, diese Joker in der Hinterhand zu wissen. Die Neuzugänge wurden bereits gut in das Team integriert.“
Auf die vielen neuen jungen Spieler angesprochen ergänzte der Cheftrainer: „Wir halten die Augen immer offen und versuchen, junge Talente für Augsburg zu begeistern. Das ist uns dieses Jahr mit den Eisenmenger-Brüdern und Samir Kharboutli gelungen. Mit Marco Sternheimer, Niklas Länger und Moritz Borstgehören aber auch Spieler aus dem AEV-Nachwuchs zu unserem Profikader.“ Im Dezember müssen die Augsburger allerdings auf Niklas Länger verzichten, weil er in Edmonton bei der U20 WM für das DEB Team spielen wird.
Im Hinblick auf die Konkurrenz sagt der US-Amerikaner: „Die Liga mit allen 14 Teams ist eine schwere Liga. Auch unsere Gruppe wird schwer. Wir wollen diese Herausforderung und werden unsere Hausaufgaben machen. Es gibt Dinge, die wir nicht kontrollieren können und werden uns deshalb ausschließlich auf uns konzentrieren."
Und zuletzt eine Frage mit Augenzwinkern: wann werden wir Vater und Sohn in Augsburg sehen?
Tray Tuomie: „Hoffentlich mindestens einmal, wenn die Eisbären Berlin bei den überregionalen Spielen ab Mitte März irgendwann zu Gast im Curt-Frenzel-Stadion sein werden.“
In Augsburg freut man sich das die neue Spielzeit nun bald startet und wer die Augsburger Panther kennt weiß das sie immer für eine Überraschung gut sind.
Sascha Ratzinger