Wie ich es sehe... Die Hockeyweb-Kolumne von Werner Nieleck

Lesedauer: ca. 2 Minuten

„Mensch, benehmt euch doch! Wir sind doch nicht in

Weißwasser!“ So oder ähnlich war vor rund 20 Jahren der damalige

Stadionsprecher im Sportforum Berlin, Hans „Hanne“ Frenzel, zu vernehmen.

Irgendetwas war dem Oldtimer, der in der nächsten Woche stolze „80“ wird, sauer

aufgestoßen. Wahrscheinlich waren ein paar Fans zu laut für die Ohren der

Oberen. Eishockey war in der damaligen Hauptstadt der DDR beim Vorzeigeverein

Dynamo nicht in, verächtliche Kommentare, besonders wenn es gegen den Namensvetter

aus Moskau ging, schon gar nicht.

An all diese Vorkommnisse musste ich denken, als ich am

letzten Sonntag zum ersten Mal in der O2 World in unserer Hauptstadt war. Von

ein paar Unentwegten, die sich beim traditionellen Sommerturnier in der Eissporthalle

verliefen und einmal sogar von Frenzel persönlich über Mikrofon begrüßt wurden

(„und da sind auch noch zwei Gäste aus dem Westen“, wie er launig bemerkte),

bis hin zur modernen Multifunktionsarena, die auch gut gefüllt ist, wenn

Nobodies wie Kassel (man möge mir den Ausdruck in Nordhessen und Waldeck

verzeihen) den Eisbären ihre Aufwartung machen, war es ein langer Weg.

Im Eishockey ist Berlin wiedervereinigt, darüber gibt es

keinen Zweifel. „Hoffentlich kommen die Wessis auch“, bemerkte mein alter

Kollege Lothar Zoller während der letzten Finalrunde zwischen den Eisbären und

Köln (ja, so gut waren die Haie noch vor ein paar Monaten!). Denn in den

Wellblechpalast strömten so gut wie ausschließlich Fans aus dem Osten der

Hauptstadt. Ein paar Meter vom „West“-Berliner Stadtteil Kreuzberg entfernt und

direkt an einem Bahnhof gelegen, hat die neue Heimstätte der Eisbären schon

geografisch unübersehbare Vorteile gegenüber dem „Welli“. Und von daher ist es

auch gar nicht verwunderlich, dass ein Gutteil der Fans zwischen Spandau,

Zehlendorf und Reinickendorf beheimatet ist. Und dass die Stimmung in solch

großen Arenen nicht mitreißend ist, muss jeder verneinen, der schon einmal (und

nicht nur dort) seinen Fuß in die O2 World hineinsetzte.

Nebenbei bemerkt: Dass die Medienvertreter fast unter dem

Dach sitzen und die Spieler schon gut kennen müssen, wenn sie sie  e r kennen wollen, ist ein Manko. Die ältere

Anschutz-Halle in Hamburg bietet der „Journaille“ den gleichen „Komfort“. Ob

Herr Anschutz generell etwas gegen diesen Berufszweig hat, weiß ich nicht.

Apropos Berlin… Da spielt auch ein gewisser Florian Busch mit

und das weiß Gott nicht schlecht, womit wir wieder beim Thema sind. Wir

erinnern uns, wie der gebürtige Tegernseer auf offensichtlich schnoddrige Art

die Tester abwies. Auch andere Fälle von Nachlässigkeiten der zu testenden

Akteure sind bekannt geworden. Im Zusammenhang mit den positiven Proben eines

Zweitligaspiels produzierte am Wochenende eine angesehene, eigentlich seriöse

Zeitung im Westen unserer Republik das Zitat „Das deutsche Eishockey bekommt

sein Doping-Problem nicht in den Griff.“ Offensichtlich hat die Chefetage

dieser Zeitung ihre Mitarbeiter nicht im Griff, denn sonst würden sie kaum so

einen aufgebauschten Blödsinn schreiben.

Und wenn sich der Ausdruck „Doping-Problem“ noch so

populistisch liest: Es besteht nach wie vor ein großer Unterschied zwischen

tatsächlichen Doping-Sündern, wie sie manche Sportarten (Beim Handball nimmt

man, wie mir berichtet wurde, Tabletten ein, um das Schmerzempfinden zu

lindern. Diese Pillen stehen merkwürdigerweise nicht auf der „Liste“.) reihenweise

hervorbringen, und solchen Personen, die schlampig mit den Vorschriften

umgehen, aber nie positiv getestet wurden. Das sollte man sich, meine ich,

stets vor Augen halten.


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