Wie ich es sehe ... Die Hockeyweb-Kolumne von Werner Nieleck

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Nach dem Intermezzo von Mannheim/Frankfurt hat uns der DEL-Alltag

wieder. Übermorgen geht es schon weiter mit dem „Derby“ Düsseldorf

gegen Iserlohn. Beide Kontrahenten gehören zu den positiven Erscheinungen in

dieser Saison. Und obgleich der Dome nicht aus allen Nähten platzen wird,

verspricht diese Begegnung spannend zu werden. Da werden bestimmt ein paar mehr

Augen als gewöhnlich auf Michael Wolf schauen, der neben Richard Mueller die

erfreulichste Erscheinung im deutschen Team während des Deutschland

Cups war.

 

Unter dem Strich konnte man durchaus von einer gelungenen Vorstellung

sprechen. Das gilt gleichermaßen für die Spiele als auch für die Organisation.

Unser Team hat beispielsweise gezeigt, dass die Spitze breiter geworden ist, so

dämlich sich das auch anhört. 15 Spieler vom letzten D-Cup waren nicht dabei,

und trotzdem hat die Truppe engagierte und passable Leistungen geboten, auch

wenn von drei Spielen zwei ohne deutsche Tore absolviert wurden. Dass es am

Ende gegen die von Match zu Match sich steigernden routinierten Kanadier nicht

langte, war fast schon vorher abzusehen. Die Organisation, die auch als erste

Probe für die WM 2010 gedacht war, klappte, wie ich es beurteilen kann, sowohl

in Mannheim als auch in Frankfurt komplikationslos.

 

Schade nur, dass die Zuschauerzahlen erneut auf seltsame Weise erfasst

wurden. Wenn doch nur Tageskarten verkauft werden, sollte man diese auch nur

einmal zählen. Bei einer Gesamtzahl von 30.368 Besuchern an drei Tagen kommt

mir automatisch ein Grinsen. Das sieht so aus, als wären im

„Schnitt“ jeweils mehr als 10.000 Personen gekommen. Dass eine

Pressekonferenz vor dem letzten Spiel anberaumt wurde, die den Kartenverkauf

bei der WM 2010 als Hauptthema hatte, passte auch nicht so recht ins Bild. Konkrete

Aussagen konnte sowieso nicht gemacht werden. Zu diesem Zeitpunkt wäre bei den Medienvertreter ein kleines Fazit von den

Verantwortlichen eher begrüßt worden. Statt dessen kam

dieses nach dem Turnier, wo alle doch nach Hause strebten bzw. das letzte Match

abhandeln wollten. Über den Kartenverkauf hätte man zu einem anderen Zeitpunkt

sprechen können.

 

Auch wenn erst in der nächsten Woche über den zukünftigen Standort des Deutschland Cup entschieden wird, kann ich mir nicht

vorstellen, dass das nächste Turnier irgendwo anders als in Mannheim

ausgetragen wird. Vielleicht ist auch noch ein Eckchen für die beispielhaften

Fans in Frankfurt frei. Das Rhein-Main-Gebiet mit seinen treuen Lions-Besuchern

würde eine entsprechende Entscheidung sicherlich begrüßen, zumal die Entfernung

zwischen beiden Städten leicht zu überbrücken wäre. In Mannheim können die

Verantwortlichen ein Jahr vor der WM so richtig zeigen, was sie bisher gelernt

haben. Die Anfangszeiten des Turniers, soll man noch anmerken, waren fanfreundlich

und der Modus übersichtlich.

 

Wenn der Standort schon weiter in den Süden gewandert ist, sollte man

auch überlegen, ob es nicht besser sei, die Österreicher anstatt die Slowaken einzuladen. Ich hatte den Eindruck, als würden

die Männer von Donau und Tatra das Turnier nicht richtig ernst nehmen. Dass

eine junge Mannschaft Erfahrungen sammeln muss, was der Tenor der slowakischen

Aussagen war, erscheint mir zu dürftig. Die Truppe war im Durchschnitt kaum

jünger als die Adlerträger. Und einfach eine Mannschaft zusammenstellen, weil

man muss, na ja…

 

Und zum Schluss… Wir haben alle von der Krankengeschichte unseres

Nationaltorwarts Robert Müller gehört. Es ist für mich einfach nicht

vorstellbar, was der sympathische und tapfere Familienvater, den ich seit neun

Jahren kenne, in diesen Tagen durchmacht. Für meinen Teil möchte ich über die

tragische Wende in seinem Leben keine weitere Bemerkung machen. Das überlasse

ich lieber Vertreter anderer Medien. Wie alle Fans hoffe auch ich, dass sich

doch noch alles zum Guten wendet und wir irgendwann den Mann mit der jetzt

schon legendären Rückennummer „80“ auf dem Eis begrüßen dürfen.

 

Lieber Robert, auch von dieser Stelle alles nur erdenklich Gute für

Deine Zukunft.


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