Wie ich es sehe .... Die Hockeyweb-Kolumne von Werner Nieleck

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Der siebte vorzeitige

Trainerwechsel in dieser bemerkenswerten Saison (bereits der zweite beim

Schlusslicht Füchse Duisburg) dürfte der bislang erstaunlichste gewesen sein. Es

war vordergründig bezeichnend, dass für den introvertierten Peter Draisaitl das

Aus nach einem Sieg kam. Ein Extremfall folgte in Duisburg dem anderen. Der

pflegeleichte Dieter Hegen machte in den mehr als fünf Jahren seiner Tätigkeit

aus dem als Schleudersitz gehandelten Trainerstuhl ein bequemes Möbelstück. Doch

dann schienen die Duisburger wieder an ihre alten Traditionen anzuknüpfen,

nachdem sich Peter Draisaitl, ehemals Topscorer der DEL, nur wenige Wochen auf

besagter Sitzgelegenheit halten konnte. Abgelöst wurde er übrigens von Karel

Lang, der bis dato nur bei der 2. Knabenmannschaft in Krefeld verantworlich an

der Bande stand. Pikanterweise lernte Lang, zu seiner aktiven Zeit der „Hexer“

genannt, bereits in Duisburg das Gefühl kennen, geschasst zu werden. In der

Vorsaison wurde er als Torwarttrainer kurzfristig zeitgleich mit Manager Uli

Egen gefeuert, um ein paar Tage später wieder eingestellt zu werden. Damit wäre

das Attribut „pflegeleicht“ für den gebürtigen Mährer entschieden untertrieben

zu nennen.

 

Hier der Strahlemann Dieter

Hegen, der nach wie vor in Duisburg aus- und eingeht, dort der nachdenkliche

Peter Draisaitl, der sich nach Beendigung seiner aktiven Karriere eine Wende in

seiner Einstellung vollzogen hat und sich von jenem Draisaitl unterscheidet, der

als Spieler stets den Eindruck vermittelte, als wäre ihm alles egal. Ich

wunderte mich damals über seine lethargische Antwort, als ich ihn fragte, ob er

denn nicht sauer sei, als Topscorer nicht für die Nationalmannschaft

berücksichtig worden zu sein. „Es ist okay. Es wäre aber auch okay gewesen, wenn

ich mitgemacht hätte“, gab der gebürtige Schlesier, der im Kohlenrevier an der

polnischen Grenze seine ersten Schritte auf Schlittschuhen machte, zur Antwort.

Als Trainer hingegen schätzt er das Aufbauen von Strukturen, eine klare

Aufgabenverteilung und auch ein gewisses Rühr-mich-nicht-an. 

 

Daher schien es von vornherein

klar, dass zwei starke Persönlichkeiten wie Alleinunterhalter Ralf Pape und

Draisaitl es nicht lange zusammen aushalten würden. Dazu schien der Füchse-Boss

mit der Installierung Draisaitls auch nicht gut (von Manager Franz Fritzmeier?)

beraten worden zu sein. Jetzt allerdings die Schuld allein Pape wegen seiner

Einmischerei zuschieben zu wollen, dürfte nicht ganz richtig sein. Klar, der

Hauptsponsor macht aus seiner Meinung nie einen Hehl und ist fast bei jeder

wöchentlichen Pressekonferenz anwesend. Was der Multifunktionär seinem

Cheftrainer in erster Linie vorwarf, war die Tatsache, dass er sich nicht für

einen der beiden jungen Torleuten Christian Rohde und Lukas Lang (Sohn des

jetzigen Cheftrainers) als Nummer eins entscheiden konnte und demzufolge für

Unsicherheit bei diesem Duo sorgte.  

 

Ich hatte mich noch kürzlich mit

einem ehemaligen Torwart über dieses Thema unterhalten, der als Youngster in

einer ähnlichen Situation war. „Die Unsicherheit geht schon damit los, wenn du

am Spieltag noch nicht weißt, ob du auf der Mannschaftsbank sitzt oder von

Anfang an zwischen den Pfosten stehst. Und sagt dir der Trainer dann, dass du

eingesetzt wirst, beginnt die eigentliche Vorbereitung. Natürlich bist du

nervös, weil du ja genau weißt, dass er dir nicht uneingeschränkt vertraut; denn

sonst hätte er dir die positive Entscheidung schon vorher mitgeteilt. Im Tor

geht es dann weiter. Du machst einen Fehler, der dummerweise auch noch zum Tor

führt und schaust auf die Mannschaftsbank. ´Na, macht sich der andere warm?´

denkst du. Nein, noch ist alles ruhig. Aber du bist in Gedanken anderweitig

beschäftigt. Und dann passiert es nicht selten, dass du dir noch einen fängst.

Nächste Phase: Der andere wird eingewechselt. Du bist der Dumme.“

 

Vielleicht hatte sich Draisaitl

nicht richtig in die Denkweise eines Torwarts hineinversetzen können, was

übrigens einigen anderen Übungsleitern ähnlich ergeht. Und genau deswegen bin

ich der Meinung, dass Pape nicht ganz Unrecht mit seiner Entscheidung contra

Draisaitl hatte.

Werner Nieleck 


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