Wichtiger Sieg für Straubing

Mit einem 5:4 (1:1,
2:1, 1:2, 1:0) nach Verlängerung gegen Schlusslicht Duisburg haben die
Straubing Tigers am Freitag einen weiteren Schritt in Richtung
Saisonziel gemacht.
Auch nach der Partie
hielt Trainer Erich Kühnhackl nämlich an der Vorgabe, in der DEL nicht
Letzter werden zu wollen, fest. Er ergänzte dazu: „Unser Fokus liegt
aber auf uns selbst und nicht auf Augsburg oder Duisburg.“
Der DEL-Neuling hat
mit nun 40 Punkten auf Tabellenplatz zwölf liegend aber dennoch auf
diese beiden Teams einen klaren Vorsprung, der Anlass zur Hoffnung
gibt, diesen Rang verteidigen zu können. Augsburg liegt sieben Zähler
zurück, Duisburg zehn.
Dass der Rückstand in
Straubing nicht mehr angewachsen ist, hatten die Füchse ihrer durchaus
engagierten und hartnäckigen Spielweise zu verdanken. Viermal wurde
eine Straubinger Führung ausgeglichen, erst in der Verlängerung
verloren sie in Unterzahl das Spiel.
Duisburgs Trainer
Dieter Hegen meinte: „Beide Mannschaften waren gleich gut. Der Punkt
nach sechzig Minuten ging für beide Teams in Ordnung. Unser Pech war es
dann, dass Straubing durch eine Strafzeit gegen uns das Spiel gewonnen
hat.“ Das entscheidende Tor hatte wie schon am vergangenen Sonntag
gegen Köln Straubings erfolgreichster Torjäger Bill Trew markiert.
Die Hausherren waren
vor 4.218 Zuschauern engagiert in die Begegnung gestartet. Der von
einer Leistenverletzung wiedergenesene Trevor Gallant brachte sein Team
mit einem satten Schlagschuss auch bereits in der der 3. Minute in
Überzahl in Führung. Bill Trew hatte wenig später (6.) nach einem
Fehler von Chris Hajt das 2:0 auf dem Schläger, konnte die Gelegenheit
aber nicht nutzen.
Als die
Anfangsoffensive verpufft war, deutete Duisburg immer mehr
Gefährlichkeit an und ein Powerplaytor durch Goalgetter Matt
Dzieduszycki brachte den Ausgleich (11.). Dass es bis zur ersten Pause
bei diesem 1:1 blieb, lag letztlich auch daran, dass Duisburg zwei
weitere Großchancen durch Christian Hommel (14.) und erneut Matt
Dzieduszycki (19.), der mit der Rückhand die Latte traf, nicht nutzen
konnte.
Der Mittelabschnitt,
der von den Tigern kontrolliert wurde, entwickelte sich dann zur
Sternstunde von Straubings David Lundbohm. In seinen vorausgegangenen
39 DEL-Spielen war der US-Amerikaner gerade mal auf drei Tore gekommen,
gegen Duisburg traf er binnen 14 Minuten gleich zweimal (21./35.).
Einmal stand er bei einem Schlagschuss von Sepp Lehner vor dem Tor
goldrichtig, beim anderen Mal hielt er selbst drauf. Einziger
Schönheitsfehler aus Straubinger Sicht war, dass Egor Bashkatov
zwischenzeitlich auf 2:2 gestellt hatte, als ihm die
Tiger-Hintermannschaft genug Zeit ließ, um aus der Halbdistanz genau
Maß zu nehmen (35.).
In den letzten
zwanzig Minuten ging es dann nicht nur auf dem Eis, sondern auch auf
der Ergebnistafel hin und her. Die Füchse schlossen ein schnelles Break
über Johan Forsander durch Rudolf Huna mustergültig zum 3:3 ab (47.).
Straubing antwortete gut zwei Minuten später mit der erneuten Führung
durch einen Flachschuss von Jason Dunham, der seinen Weg am
geschlagenen Christian Rohde vorbei fand. Die Straubinger hatten die
Rechnung aber ohne Matt Dzieduszycki gemacht, der in der 53. Minute den Puck zu
seinem bereits 18. Saisontreffer ins Netz zirkelte und mit seinen
Abschlussqualitäten den Punkt für die Füchse, die in den letzten zwei
Minuten weiter druckvoll spielten und mit etwas Glück sogar gewinnen
hätten können, sicherte.
In der Overtime
schenkten sich beide Teams in dem spannenden und interessanten Spiel
weiter nichts. Das Zünglein an der Waage war dann aber eine Strafzeit
gegen die Gäste, die Straubing durch Bill Trew zum 5:4-Siegtreffer
nutzte.
Es war der dritte
Heimerfolg des DEL-Aufsteigers in Folge. Entsprechend „sehr zufrieden“
war Erich Kühnhackl, der den mit drei Blöcken erneut recht kleinen
Kader als „widrigen Umstand“ wertete, mit dem Ergebnis und der Leistung
seiner Mannschaft: „Sie hat taktisch gut gespielt und gekämpft,
irgendwann ist der Akku aber nicht mehr voll. Der Kräfteverschleiß ist
enorm. Ich hoffe, dass wir am Sonntag in Düsseldorf aber an die zuletzt
guten Leistungen anschließen können.“
Dort ist zumindest
der am Freitag gesperrte Tobias Abstreiter wieder mit dabei. Fehlen
wird allerdings voraussichtlich weiterhin der Kanadier Cam Severson
nach seiner im Köln-Spiel erlittenen Gehirnerschütterung. Mit ihm
rechnet Erich Kühnhackl erst am nächsten Donnerstag gegen die Eisbären
Berlin wieder. Nach wie vor bemüht man sich in Straubing um nominelle
Verstärkung in Form des „ein oder anderen jungen Spielers“, der
möglicherweise per Förderlizenz aus einer unterklassigen Liga zu den
Tigers stoßen könnte.
TORE:
1:0 (2:28) Gallant (Dunham, Elfring) 5:4
1:1 (10:06) Dzieduszycki (Bashkatov, Del Monte) 5:4
2:1 (20:42) Lundbohm (Wilhelm, Lehner)
2:2 (34:13) Bashkatov (Teljukin, Del Monte)
3:2 (34:50) Lundbohm (Kinch, Oswald)
3:3 (46:44) Huna (Forsander, Bergström)
4:3 (48:58) Dunham (Trew, Gallant)
4:4 (52:57) Dzieduszycki (Bashkatov, Del Monte)
5:4 (63:35) Trew (Chouinard, Gallant) 4:3
Strafminuten: Straubing: 10 – Duisburg 14
Schiedsrichter: Klau (Sümmern)
Zuschauer: 4.218
(Foto: Winterl - www.hockeymedia.de)