Wichtiger Heimsieg für die Lions gegen Düsseldorf
In einer Vorrunde, erstrecht wenn sie so lange wie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) andauert, gibt es einfach Spiele, an die man sich am Ende einer Saison nicht mehr erinnern wird. Nach dem Spiel der Frankfurt Lions gegen die DEG Metro Stars könnte man auch leicht und locker behaupten, dass vermutlich schon in drei Tagen keinem der 5.200 Zuschauer mehr wie zwei bis drei Höhepunkte in Erinnerung geblieben sein dürften. Was am Ende zählt sind allerdings die Punkte, und diese blieben am Ende bei den Frankfurt Lions. Bitter für die DEG. Nach einem schlimmen Foul von Jason Young (Foto by City-Press) schied Düsselsdorfs Verteidiger Harrington verletzt aus.
Den Hessen war von Beginn an eine kollektive Verunsicherung anzusehen, während Düsseldorf mit viel Selbstvertrauen in einer niveauarmen Anfangsphase gar noch einen Tick gefährlicher wirkte. Ein katastrophaler Fehlpass von Nationalverteidiger Holland schreckte nach 13 Minuten die gelangweilt wirkenden Zuschauer auf, denn das Zuspiel von Holland verwertete Lions Stürmer Langfeld zum 1:0 für die Lions. Langfeld kehrte in diesem Spiel nach überstandener Verletzung in das Team zurück. Für ihn musste Joe Tenute als überzähliger Ausländer auf die Tribüne. „Er war einfach nicht konstant gut genug in den letzten Spielen“, begründete Trainer Chernomaz diese Entscheidung.
Stinksauer auf den Fehler von Holland reagierte in der Folge Trainer Kreis und ließ Holland auf der Bank schmoren, während Nowak seinen Platz auf dem Eis einnahm. Im Mitteldrittel begannen die Metro Stars einen Tick konsequenter und nutzten die erste Unachtsamkeit in der Lions Defensive durch Kaufmann zum Ausgleich. Im Gegenzug hatte der stärkste Löwe an dem Abend, Jamie Wright, bei einem Pfostenschuss Pech. Damit hatte das Spiel nach drei Minuten im Mittelabschnitt schon mehr Höhepunkte zu verzeichnen, wie im gesamten ersten Drittel. Und das Spiel wurde lebendiger, was an beiden Teams lag, die in der Abwehr nun doch einiges zuließen. Düsseldorf ließ nach 25 Minuten Schneider alleine auf Aubin laufen und konnte sich auf ihren Torwart, dessen Einsatz bis kurz vor Spielbeginn fraglich war, verlassen. Ähnlich einfach machten es die Lions den Gästen fünf Minuten später. Ungehindert kurvte Harrington in das Drittel der Hessen und fand völlig freistehend vor Gordon Stürmer Reid, der Düsseldorf in Führung brachte.
Wunderte man sich bisher 30 Minuten wie still es in der Eissporthalle war, folgten nach dem Rückstand keine Anfeuerungen, sondern erste Pfiffe waren deutlich hörbar. Die Pfiffe wurden lauter, als die Lions einmal mehr desolat in Überzahl agierten und sich bei Gordon bedanken konnten, nicht einen Treffer im Powerplay kassiert zu haben. Dass auch andere Teams, in diesem Fall die DEG, Probleme in Überzahl haben können, wurde nach 37 Minuten sichtbar. Den Zug zum Tor, den die Lions in Überzahl vermissen ließen, hatten sie in Unterzahl und Wright vollendete einen Konter zum 2:2.
Zu Beginn des letzten Drittels vergab Kapitän Schneider seinen zweiten Alleingang vor Aubin und verpasse so den Lions Führungstreffer. Eine Schrecksekunde gab zehn Minuten vor dem Ende. Nach einem Check gegen den Kopf und den Nacken von Jason Young an Chris Harrington blieb der Düsseldorfer regungslos auf dem Eis liegen und musste mit einer Trage vom Eis gebracht werden. „Ich unterstelle Young keinen Vorsatz, aber das war schon eine sehr harte Aktion“, sagte DEG Trainer Kreis nach dem Spiel. Young wurde von Hauptschiedsrichter van Gameren mit einer Matchstrafe belegt.
Die DEG vergab in den folgenden fünf Minuten die Möglichkeit, sich mit einem Treffer vermutlich auf die Siegerastrasse zu bringen und wurde in der Schlussphase dafür bestraft. In Überzahl, Daniel Kreutzer saß bei Düsseldorf eine umstrittene Strafe ab, traf Jeff Ulmer zum 3:2 für die Hessen. Dieser Treffer bedeutete die Entscheidung. Zwar versuchten es die Metro Stars in der Schlussminute mit einem Feldspieler mehr zugunsten von Torhüter Aubin, Aleksander Polaczek besiegelte mit dem Treffer ins leere DEG Tor aber die Niederlage für Düsseldorf. „Das letzte Spiel haben die Special Teams verloren, heute haben sie es gewonnen“, resümierte Chernomaz nach dem Spiel.
Für DEG Manager Nethery stand Hauptschiedsrichter van Gameren im Blickpunkt: „Die Strafe gegen Kreutzer muss er mir erklären. Er pfeift nach seinen eigenen Regeln“, so Nethery. Positives konnte er von Harrington vermelden: „Wir nehmen ihn mit nach Düsseldorf. Er ist soweit ok. Ihm ist schwindlig und er hat Kopfschmerzen. Morgen werden Untersuchungen zeigen, wie schwer die Verletzung ist“.
Zum Mainova Spieler des Tages wählten die Fans Josh Langfeld
Tore:
1:0 (12:09) Langfeld; 1:1 (21:09) Kaufmann; 1:2 (29:23) Reid; 2:2 (36:07) Wright 4-5SH; 3:2 (55:25) Ulmer 5-4PP; 4:2 (58:49) Polaczek
Strafzeiten:
Frankfurt: 11 Minuten + Matchstrafe für Jason Young ; Düsseldorf: 8 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Daniel Kreutzer
Schiedsrichter: van Gameren
Zuschauer: 5.200
(Frank Gantert)