Wichtiger Dreier bei Poss-Rückkehr - 5:2 gegen Mannheim vor großer Kulisse

Im ersten Heimspiel des neuen Jahres gelang den Nürnberg Ice Tigers ein
eminent wichtiger 5:2-Erfolg gegen die Mannheimer Adler. Besondere Brisanz bekam
die Partie vor allem durch das erste Auftreten von Adler-Coach Greg Poss an
seiner alten Wirkungsstätte. Schon seit dem Finale 1999 besteht
zwischen beiden Teams eine besondere Rivalität, dies lockte zusammen mit dem
Poss-Faktor über 8.000 Zuchauer in die Arena Nürnberger Versicherung.
Das erste Drittel war vor allem von der neuen Regelauslegung bestimmt. Beiden
Teams sah man das Bemühen an bloß keinen falschen Schritt zu tun. Bisweilen
erinnerte das Spiel in dieser Phase einer Eiskunstlaufveranstaltung. Schön
anzusehen, aber bei weitem nicht so intensiv wie noch vor der Jahreswende.
Insgesamt zog sich Schiedsrichter Oswald aber gut aus der Affäre und auch beide
Coaches waren sich nach der Schlusssirene darüber einig, dass die neuen Regeln
"das Spiel schneller und schöner" machen werden. "Die Stürmer
haben mehr Platz, das tut dem Eishockey insgesamt gut", so Greg Poss nach
der Partie.
Vor allem die "special teams" gewinnen dadurch mehr und mehr an
Bedeutung. "Funktioniert dein Überzahlspiel, gewinnst du an diesem Abend,
funktioniert es nicht, verlierst du", analysierte Benoit Laporte prägnant.
Obwohl im ersten Drittel fast 13 Minuten Powerplay gespielt wurde, fiel der
erste Treffer bei 5 gegen 5. Stefan Schauers erster Saisontreffer bedeutete das
1:0. In Baseballmanier traf er die Scheibe aus der Luft, Ilpo Kauhanen war ob
dieser seltenen Situation überrascht und ließ das Spielgerät passieren.
Im zweiten Abschnitt nutzten die Ice Tigers ihre Überzahlchancen dann besser
und spielentscheidend. Ein Doppelschlag von Polaczek (ebenfalls erster
Saisontreffer) und Brennan sorgte für einen beruhigenden 3:0-Vorsprung. Vor
allem war die Überlegenheit der Ice Tigers beeindruckend, sowohl läuferisch
als auch technisch war man den Adlern meist einen Schritt voraus. Daran konnte auch Ratchuks
Treffer nichts ändern. Gerade als die Ice Tigers wieder zu viert waren, traf
der US-Verteidiger mit einem Schlagschuss flach ins kurze Eck.
Auch im Schlussdrittel standen die Ice Tigers - gestützt auf den tadellosen JF
Labbé - sicher auf dem Eis. Als Matt Davidson dann mit einem fulminanten Schuss
in den Torwinkel zum 4:1 traf (54.), war die Partie gelaufen. Zwar nahm Greg
Poss in seiner typischen Art schon drei Minuten vor Spielende bei eigener
Überzahl den Torhüter vom Eis nahm. Das zahlte sich aus, aber zu spät. Shawn
Carter gelang das 2:4, aber nur sieben Sekunden später setzte Polaczek das 5:2
ins verwaiste Gehäuse.
Endlich gelang den Ice Tigers vor großer Kulisse auch einmal eine große
Leistung. Dies attestierte auch Greg Poss seinem ehemaligen Team: "Sie
haben sehr gut gespielt. Hier werden noch viele andere Mannschaft verlieren. Wir
müssen uns jetzt auf das wichtige Spiel am Sonntag vorbereiten." Den Ice
Tigers steht am Sonntag erneut ein schweres und wichtiges Heimspiel bevor, wenn
es schon ab 14.30 Uhr gegen den direkten Playoff-Konkurrenten Hamburg geht.
Tore:
1:0 (15.38) Schauer (Polaczek, Döme)
2:0 (28.21) Polaczek (Döme, Martinec) 5:4
3:0 (29.47) Brennan (Beardsmore, Fical) 5:4
3:1 (33.48) Ratchuk (Tremblay, Alexandrov) 5:4
4:1 (53.07) Davidson (Swanson, Brennan)
4:2 (59.35) Carter (Ratchuk)
5:2 (59.42) Polaczek (Petermann, Martinec) 5:4
Strafen: Nürnberg 20 min. - Mannheim 22 min.
Zuschauer: 8157
Schiedsrichter: Oswald