Wer eins null führt, der stets verliert...

Dies
scheint das Motto der Adler für ihre bisherigen Spiele zu sein. Heute
mussten sie aber erkennen, dass das nicht immer so ist. Sicherlich war
es das beste der schlechteren Spiele der Adler, aber die Panther aus
Augsburg haben heute gezeigt, dass eine mittelmäßige Leistung nicht
ausreicht, um sie zu bezwingen.
Im Einzelnen:
Die
Adler fingen gewohnt unkonzentriert an, was die Defensive anbelangt.
Die Angriffsbemühungen liefen flüssiger als sonst, allerdings sehr
gebremst, was den Zug zum Tor betraf bzw. die Bereitschaft, ohne große
Schnörkel auf das gegnerische Tor zu schießen. Vielleicht hatten sie
auch mit der Taktik der Panther ihre Probleme, die nicht wie gewohnt im
Hurra-Stil geradlinig und schnell nach vorne spielten, sondern für ihre
Verhältnisse sehr defensiv agierten und die Adler somit zwangen, das
Spiel zu gestalten. Die Panther machten geschickt die Räume eng und -
wenn sich die Gelegenheit bot schalteten sie blitzschnell um und
trugen ihre überfallartigen Angriffe vor.
Einer
dieser Angriffe brachte in der vierten Minute die Panther in Führung.
Freddy Brathwaite wehrte einmal ab, und Brett Engelhardt konnte völlig
unbelästigt von der Adlerabwehr den Abpraller verwerten. Die Adler
verstärkten jetzt ihre Bemühungen, ohne dass dabei etwas Zählbares im
ersten Drittel herauskam.
Das
zweite Drittel machte nun klar, woran es bei den Adlern in diesem Spiel
haperte: Die Adler schnürten die Panther ein, spielten minutenlang
Powerplay bei fünf gegen fünf, zeigten sehenswerte Kombinationen, auch
die Abwehr spielte konzentrierter, sie bewegten sich mehr. Trotz dieser
Überlegenheit schossen die Adler im zweiten Drittel nur ganze neunmal
auf das gegnerische Tor, passten während eines Angriffs mitunter bis zu
15 Mal im gegnerischen Drittel hin und her, ohne dass man den Eindruck
hatte, jemand suche den Abschluss oder entwickle den nötigen Zug zum
Tor. Was die Defensive der Panther nicht klärte, machten die Adler
selbst zunichte durch haarsträubende Fehlpässe. Es schien, dass auch
die Laufwege nicht aufeinander abgestimmt waren, so dass mancher Puck
ins Leere trudelte.
So
war es dann auch kein herausgespieltes Tor, das den Ausgleich brachte,
sondern ein Schlenzer von Methot von der blauen Linie in der 36.
Minute. Die Antwort der Panther ließ nicht lange auf sich warten. Fast
im Gegenzug - in der 37. Minute - nutzten sie einen ihrer vier Schüsse
im zweiten Drittel zur erneuten Führung durch Connor James.
Bemerkenswert dabei war, dass bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis
zwei Gegner frei vor Brathwaite an den Pfosten standen, und Benedikt
Kohl sich unbedrängt aussuchen konnte, wen er bedient.
Im
dritten Drittel war ein Aufbäumen der Adler zu spüren. Das aufwendige
und komplizierte Spiel der Adler wich nun immer mehr dem Kampf. Sie
versuchten, einfaches Eishockey zu spielen, die Position vor dem
gegnerischen Torwart wurde besetzt, die Panther waren immer öfter
gezwungen, die Situation durch Icing zu retten. Larry Mitchell griff
hier zu einer Auszeit, um seinen Spielern Luft zu verschaffen. Und der
Kampf der Adler wurde belohnt durch ein klassisches Garbage Goal.
Robinson staubte im Getümmel vor Endras in der 53. Minute zum Ausgleich
ab. Zu mehr reichte es aber nicht mehr.
Die
Verlängerung verlief torlos, so dass das Spiel durch Penalty
entschieden werden musste. Chris Collins verhalf den Panthern zum Sieg.
Zum Abschluss ein Ausspruch eines Fans: Ich mag ja spannendes
Eishockey, aber bitte anders spannend.
Gerd Kositzki