Wenn ein Spiel zur Prämie wirdVorfreude auf das DEL Winter Game 2015
„Mitunter bestand ein Teil des Trainings daraus, das Wasser vom Eis zu ziehen. Das war dann eine echte Konditionseinheit. Ich denke, dass das am 10. Januar aber nicht passieren wird“, sagte der Coach mit einem Schmunzeln. Dann stehen sich die DEG und die Kölner Haie zum rheinischen Derby in der Esprit-Arena in Düsseldorf gegenüber. Wenn alles klappt, vor 54.500 Fans.
Gernot Tripcke, der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey-Liga, freut sich auf dieses zweite Winter Game in der DEL-Geschichte, nachdem die Thomas Sabo Ice Tigers 2013 in Nürnberg die Eisbären Berlin im Frankenstadion mit 4:3 besiegt hatten. „Das ist unser klassisches Derby. Es war eine natürliche Wahl, sich für dieses Spiel als Winter Game zu entscheiden.“ Beide Clubs hatten sich beworben, die Haie allerdings nicht mit dem Kölner Rheinenergie-Stadion, sondern mit der Arena in Schalke, wo 2010 das WM-Eröffnungsspiel vor 77.803 Zuschauern stattgefunden hatte. Die Liga entschied sich allerdings, in einer echten DEL-Stadt zu bleiben.
Sehr zur Freude natürlich von Jochen A. Rotthaus, der nicht nur der Geschäftsführer der DEG Eishockey GmbH ist, sondern auch der Winter Game Veranstaltungsgesellschaft. „Dieses Derby wird überall von jedem wahrgenommen, der sich für Sport interessiert.“
Tripcke würde das Winter Game gerne als regelmäßigen Bestandteil der DEL sehen – nur nicht notwendigerweise jedes Jahr. „Es muss etwas Besonderes bleiben. Wir können das daher nicht jährlich oder gar sechsmal in einer Saison wie die NHL machen.“ Dennoch hält er es für wichtig, die in Nordamerika geborene Idee in Deutschland zu adaptieren und weiterzuführen. „2013 hatten die Thomas Sabo Ice Tigers die Traute, das Winter Game durchzuführen“, so Tripcke. Dennoch hoffen die Verantwortlichen nun, dass das DEL Winter Game 2015 die Fans noch mehr begeistert.
Davon jedenfalls geht Martin Ammermann, Geschäftsführer Düsseldorf Congress Sport & Event und damit zuständig für das Stadion, aus. „Nürnberg war gut, aber ich denke, das hier kann noch besser werden. Hier gibt es keine Laufbahn drumherum, die Leute sind näher dran. Die untersten Ränge sind hier höher, sodass man auch von dort das Spiel sehen kann. Und im Zweifelsfall können wir das Dach schließen.“
Das Dach schließen? Das gab es 2010 schon beim WM-Spiel auf Schalke. Doch gehört ein bisschen Schneegestöber nicht zu einem Winter Game? Projektleiter Lorenz Funk, der schon 2013 für das Spiel in Nürnberg verantwortlich war, sieht das auch so: „Unsere Vorgabe ist ganz klar: Das Dach bleibt auf – nur wenn die Durchführung des Spiels gefährdet wäre, machen wir das Dach zu.“
Die Vorfreude bei den Aktiven ist mindestens so groß wie bei den Fans. „In einigen Gesprächen mit Spielern war die Möglichkeit, ein solches Spiel vor einer solchen Kulisse zu spielen, wie eine kleine Prämie. Kurt Davis, der aus Norwegen zu uns kommt, wusste es vorher nicht. Als ich es ihm dann sagte, dass wir dieses Spiel bestreiten werden, hatte er ein Glänzen in den Augen“, so DEG-Trainer Christoph Kreutzer.
Auch die Fans bombardieren den Veranstalter bereits mit Anfragen. Der Kartenverkauf startet nun am Freitag, 9. Mai, 12 Uhr. „Wir hoffen natürlich auf ein ausverkauftes Haus“, sagt DEG-Geschäftsführer Rotthaus, der auch ein noch näher zu bestimmenden Rahmenprogramm verspricht.
Von den Kölner Haien war kein Vertreter beim Pressetermin anwesend. Trainer Uwe Krupp hatte krankheitsbedingt am Morgen abgesagt, wird aber in der Mitteilung der Veranstalter so zitiert: „Wir können diesen Tag nutzen, um Werbung für unseren Sport zu betreiben. Denn das DEL Winter Game besitzt eine enorme Strahlkraft. Schon in der abgelaufenen Saison waren die Spiele zwischen Köln und Düsseldorf – unabhängig vom Tabellenstand – eine knappe Sache. Das erwarte ich auch am 10. Januar 2015.“
Das Spiel wird natürlich auch wieder von Servus TV übertragen. Martin Blank, Geschäftsführer Servus TV, erklärte, dass schon das erste Winter Game viele Zuschauer für die Fernseher lockte.