Weihnachtsstimmung: Krefeld Pinguine verschenken zwei Punkte 2:3 nach Penaltyschießen gegen den ERC Ingolstadt

Krefelds Trainer Brandon Reid musste eine Niederlage quittieren. (Foto: dpa/picture alliance/Revierfoto)Krefelds Trainer Brandon Reid musste eine Niederlage quittieren. (Foto: dpa/picture alliance/Revierfoto)
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Mit erheblicher Spannung erwarteten die Fans den zweiten Auftritt der Donaupanther am Niederrhein, war doch das vorige Spiel allen noch gut im Gedächtnis: im Bemühen, die im ersten Aufeinandertreffen erlittene 4:7-Scharte auszuwetzen, legten die Pinguine los wie die Weltmeister und führten nach 30 Minuten mit 4:1, um dann nach dem zweiten Treffer der Bayern völlig unterzugehen und weitere fünf Gegentore zu zulassen.

Die mittlerweile leicht veränderte Pinguinschar spielte mit Ilya Proskuryakov im Tor und verzichtete im Feld auf Philipp Kuhnekath (verletzt). Ingolstadt hatte nach dem Auswärtssieg am 28. Oktober in Krefeld und dem Heimsieg über Nürnberg am 2. November eine lange Durststrecke überstehen müssen und erst am 2. Dezember in Schwenningen den ersten Dreipunkteerfolg eingefahren, konnte aber am vergangenen Wochenende sowohl Augsburg zu Hause als auch Düsseldorf auswärts  in der Verlängerung besiegen. Die Pinguine mussten also gewarnt sein und hatten hoffentlich nicht vergessen, dass sie vor sechs Wochen acht Strafzeiten und zwei Unterzahltore kassiert hatten. Allerdings waren die Ränge nicht so zahlreich besetzt wie es den zu diesem Spiel eingeladenen Kindern und Angestellten des STUPS-Kinderzentrums angemessen gewesen wäre, doch sind vier Heimspiele in 13 Tagen – darunter gegen Köln und Düsseldorf – auch eine heftige Belastung für den Geldbeutel der Fans. Die  Süddeutschen begannen mit Timo Pielmeier im Tor.

Die Anfangsphase gehörte den Pinguinen, deren Spiel durch die erste Strafzeit gegen Ingolstadt aber nicht zwingender würde. Erst als die Panther wieder vollzählig waren, erarbeiteten sich die Niederrheiner wieder gute Chancen zum Beispiel für Adrian Grygiel und MartinLefebvre. In Minute 14 bemühten die Schiedsrichter den Videobeweis, nachdem Jacob Berglund in einer unübersichtlichen Szene vor Pielmeier die Scheibe über die Linie geschoben hatte. Als in der 16. Minute der nächste Bayer auf die Strafbank wanderte, konnten die Pinguine den Vorteil wieder nicht nutzen. Drei Minuten später drückte ein Ingolstädter Verteidiger Philip Riefers sehr geschickt in Pielmeier, so dass Riefers trotz seiner Proteste in die Kühlbox müsste, doch blieb es bis zur Pause beim 1:0 für Krefeld.

Der erste Höhepunkt im zweiten Drittel war ein missglückter Pass von Martin Schymainski, der in Minute 30 an der Latte von Pielmeiers Tor landete. Danach schickten die Schiedsrichter Timothy Miller auf die Strafbank und Ingolstadts Brandon Mashinter nutzte nach tollem Pass von Thomas Greilinger die Chance zum Ausgleich. In den Minuten 36 und 37 zogen die Ingolstädter zwei Strafen, die den Pinguinen 1:13 Minute in doppelter Überzahl bescherten. Es folgte die bis dato schwächste Phase im Krefelder Spiel, da die Pinguine sehr zum Unmut der Fans nichts zu Stande brachten und sich gegenseitig an Harmlosigkeit überboten. Auch eine Auszeit von Coach Brandon Reid brachte keine Besserung. Trotz unübersehbarer Unsicherheiten in der Pantherabwehr brachten die Pinguine keine klare Chance zuwege. Es blieb beim Unentschieden.

Drittel drei konnte nur besser werden. Nachdem Berglund eine gute Chance vergeben hatte, kassierten die Pinguine erst einmal den 1:2-Rückstand durch Darin Olver, der völlig frei und ungestört aus dem Slot abziehen konnte. Das war für die Pinguine das Signal zu erneuten Anstrengungen. In der 46. Minute war es Vincent Saponari, der die Scheibe im Panther-Tor unterbringen konnte. Nur zwei Minuten später hatten die Pinguine eine Doppelchance durch Daniel Pietta, dem aber diesmal nichts gelingen wollte und der mit mancher Schiedsrichterentscheidung zu Recht nicht zufrieden war.  Auch in Minute 52 hatte Pielmeier Glück, und so blieb es beim Unentschieden.

Da die Verlängerung nichts ergab, mussten die Penaltyschützen den Sieger bestimmen. Krefelds Trumpfkarte Mathias Trettenes zog diesmal nicht, auf der Gegenseite ließ der erfahrene Greilinger Proskuryakov, der eine solide Leistung zeigte, keine Chance.

Die Pinguine zeigten sich nach dem Spiel ziemlich ratlos. Adrian Grygiel betonte, dass sie gut gestartet seien und ihre Chancen erarbeitet, aber nicht genutzt hätten. Martin Schymainski meinte: „Ingolstadt war nicht so stark wie sonst. Wir müssen schlauer spielen, vor allem in Überzahl.“ Auch er konnte die Angst der Pinguine vor dem Torschuss nicht erklären.

In der abschließenden Pressekonferenz waren beide Trainer bemüht, das wenige Positive, das man hatte sehen können, zu betonen. Ingolstadts Doug Shedden sagte: „Ich bin sehr glücklich über die zwei Punkte, die wir mitnehmen. Pielmeier war gut in Form, und die Special Teams haben heute den Ausschlag gegeben.“ Brandon Reid wollte beide Mannschaften gut spielen gesehen haben und konnte sich wenigstens zu der Kritik durchringen, dass das Krefelder Powerplay „a little bit sharper“ hätte sein können.

Sollten die Pinguine in den nächsten beiden Wochen weiter so fahrlässig mit ihren erspielten und erkämpften Vorteilen umgehen, dürfte die Play-off-Teilnahme sehr fraglich sein. Im nächsten Heimspiel am Dienstag gegen Schwenningen werden sie liefern müssen.

Tore: 1:0 (14.) Berglund (Bruggisser, Lefebvre), 1:1 (32.) Mashinter (Elsner, Greilinger) PP1, 1:2 (44.) Olver (Elsner, Edwards, 2:2 (46.) Saponari (Schymainski, Lefebvre), 2:3 (65.) Greilinger SO. Strafen: Krefeld 8, Ingolstadt 14. Schiedsrichter: Piechaczek – Schütz. Zuschauer: 3446.


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