War's das? - Ice Tigers verlieren Spiel 4
In der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung entwickelte sich ein hochdramatischer und intensiver Playoff-Kampf. Letztendlich gelang den Mannheimer Adlern der dritte Sieg im vierten Spiel der "best-of-seven"-Serie. Mit 2:1 behielten die Kurpfälzer die Oberhand, obwohl die Ice Tigers über weite Strecken das aktivere Team mit den besseren Chancen waren.
"Wir haben uns viele klare Chancen hart erarbeitet, hatten aber auch viel Pech im Abschluss. Außerdem ist Brathwaite nicht umsonst der beste Torhüter der Liga. Er war heute überragend", so Andy Brockmann nach dem Spiel, das für die Ice Tigers schon wieder unglücklich begann. Trotz drückender Überlegenheit und 18 zu 6 Torschüssen ging man nur mit einem 1:1-Unentschieden in die erste Pause.
Zum vierten Mal im vierten Spiel mussten die Ice Tigers einem Rückstand hinterlaufen, nachdem Jason Jaspers gleich die erste Nürnberger Strafzeit ausnutzte. Unnötig aus Nürnberger Sicht, da die Strafe aus einem Wechselfehler resultierte. Der Ausgleich durch Roland Mayr war mehr als verdient, da Brathwaite zuvor schon einige Male mit Glück und Können einen Gegentreffer verhinderte.
Im zweiten Drittel zunächst ein ähnliches Bild. Vor allem bei einem Polaczek-Alleingang und bei einer kurzzeitigen 5:3-Überzahl hatten die über 8000 Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen. Erst mit zunehmender Dauer konnten sich die Adler besser in Szene setzen und es entwickelte sich eine von beiden Seiten eher abwartende Partie, wobei beide Teams auf Fehler des Gegners warteten.
Im Schlussabschnitt hechtete sich Tomas Martinec in einen Nachschuss und sorgte für die glückliche Gästeführung. Das Aufbäumen der Ice Tigers schien sechs Minuten später belohnt zu werden, aber ein vermeintlicher Treffer von Alain Nasreddine wurde nach Videobeweis aberkannt. Umstritten, aber wohl wirklich nur durch das Video eindeutig beurteilbar, hatte das Duo Schütz/van Gameren auf Torraumabseits von Shawn Carter entschieden.
Jetzt hatten die Adler die ein oder andere gute Konterchance, aber zum dritten Treffer reichte es nicht mehr. Allerdings konnten auch die Ice Tigers nicht mehr antworten. Auch eine Auszeit und die Herausnahme von Cassivi brachten nicht mehr den gewünschten Erfolg.
"Das war ein sehr kampfstarkes Spiel, wie eigentlich immer gegen Nürnberg. Nürnberg hat viel Charakter gezeigt und sehr druckvoll begonnen. Nach dem ersten Drittel waren wir froh mit dem 1:1 in die Pause zu kommen. Für mich war der Schlüssel zum Sieg unser starkes Unterzahl-Spiel. Eine taktische Änderung hat heute sehr gut funktioniert", analysierte Adler-Coach Teal Fowler.
Andy Brockmann sieht dennoch zuversichtlich dem nächsten Spiel entgegen: "Wir geben uns noch lange nicht geschlagen und wollen am Sonntag in Mannheim gewinnen. Ich kann der Mannschaft keinerlei Vorwurf machen, sie hat alles gegeben."
Tore:
0:1 (06.29) Jaspers (Kink, McGillis) 5:4
1:1 (15.39) Mayr (G. Leeb)
1:2 (42.12) Martinec (Hackert, Beardsmore)
Strafen: Nürnberg 14 min. - Mannheim 16 min.
Schiedsrichter: Schütz/van Gameren
Zuschauer: 8228