War es das, Pinguine? - 1:2 gegen Düsseldorf

Orientierungslos ging Gästecoach Butch Goring mit seinem Assistenten Walter Köberle zu Beginn
des rheinischen Derbies Richtung Strafbank anstatt zur Mannschaftsbank, doch seine Truppe
präsentierte sich zumindest in den ersten 40 Minuten keineswegs ohne Orientierung. Und hätte
Gästetorwart Andrej Trefilow sich die Scheibe nach einem Schuss von der “Eckfahne” nicht mit dem
Schlittschuh in den eigenen Kasten gehauen, wer weiß, wie lange die Antarktisbewohner noch ohne
Torerfolg geblieben wären. Erneut hatten die Krefelder regelrechte black-outs im Überzahlspiel.
Bezeichnend für die Misere der Schwarz-Gelben eine Situation in der 33. Spielminute: DEG-Stürmer
Fabian Brännström lässt in Unterzahl den ehemaligen AHL-Star Justin Kurtz wie einen Anfänger
aussehen und verschafft Kevyn Adams eine Riesenmöglichkeit, zum Torerfolg zu kommen. Doch
Robert Müller im Pinguin-Kasten vereitelt die totale Blamage.
Gegen die Sturmreihe Kathan/Vikingstad/Kreutzer war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Vor
allen Dingen die beiden deutschen Flügelstürmer spielten einen Part, der die Gastgeber mitunter zu
Statisten degradierte. Beim 1:1 schaltete der gebürtige Bad Tölzer, der sich noch am letzten
Dienstag das DNL-Viertelfinalspiel seines Ex-Vereins in der Rheinlandhalle anschaute, am
schnellsten und düpierte Müller; beim 1:2 war es der bullige gebürtige Düsseldorfer Kreutzer, der mit
einer feinen Einzelleistung seinem Mannschaftskameraden erst den zweiten Treffer ermöglichte, der
Kathan quasi zum Star des Abends machte. Da blieb Pinguin-Coach Bob Leslie in der
Pressekonferenz fast die Spucke weg. “Ein Tor ist zuwenig”, resümierte jener Mann frustriert, der
die allermeiste Zeit seiner Karriere an der Bande als Co-Trainer verbrachte. Sein Kollege Robert T.
Goring, besser bekannt als Butch: “Wir redeten die ganze Woche über dieses Match und haben uns
in den 60 Minuten wie Profis verhalten, nachdem wir gegen Ingolstadt eine bittere Lektion erteilt
bekamen.” Dass die Gastgeber in den letzten 20 Minuten es wieder einmal mit der Brechstange
versuchten, ist nichts Neues. Allerdings blieb diesmal der Erfolg aus, obgleich das Team vorbildlich
von seinen Fans angefeuert wurde.
Die Krefelder werden es nun sehr schwer haben, noch in die Play-off-Ränge vorzustoßen. Und so
hofft Schwarz-Gelb vor allen Dingen, dass der Tabellenletzte Kassel den Hamburgern soviele Punkte
am Sonntag abknöpft, um doch noch dabei zu sein, wenn es am Dienstag endlich “ernst” wird.
Tore: 1:0 (8;03) Brulé (Preissing), 1:1 (23;58) Kathan (Sulzer), 1:2 (51;46) Kathan (Kreutzer,
Tory)
Zuschauer: 8.029 (ausverkauft). - Strafminuten: Krefeld 10, Düsseldorf 12. - Schiedsrichter: Awizus (Berlin)