War es das, Haie?
Für Kölner Fans ist der 16. November mittlerweile zu einem historischen Datum geworden. Denn just an jenem Tag gelang den Domstädtern mit einem 5:1 gegen Nürnberg der letzte „Dreier“ in eigener Halle. Auch heute wurde es wieder nichts mit der vollen Punktzahl. Nach einer scheinbar beruhigenden 2:0-Führung war die immer mehr auseinander fallende Mannschaft nicht einmal in der Lage, den Vorsprung zu halten oder sich wenigstens in die Verlängerung zu retten. Wie im Rest der Punktrunde noch alles zum Guten gewendet werden kann, ist nur schwer vorstellbar.
Während die Gäste aus Niederbayern, deren Fans in sechs Bussen anreisten, komplett antraten, suchte man den Namen „Müller“ auf dem Spielberichtsbogen vergebens. Torwart Robert leidet an der bekannten Krankheit, Verteidiger Moritz ist erkältet, und Angreifer Marcel quält sich nach wie vor mit einer Handverletzung herum. Außerdem fehlten Youngster Jerome Flaake, der an der U20-WM in Kanada teilnimmt, und dessen Kollege Bryan Adams, der nach dem Aufwärmen wegen seines lädierten Knies passen musste.
Die 2:0-Führung gab den nervös und hektisch agierenden Gastgebern, die wegen vorgenannter Ausfälle nur drei Reihen aufbieten konnten, keine Sicherheit. Fast im Gegenzug gelang den Straubingern, die durchaus auch ihre Torchancen hatten, der Anschlusstreffer. Vorentscheidend, so meinten viele zunächst, war die 38. Minute: Soeben hatte Mirko Lüdemann auf der Linie den möglichen Ausgleich der Gäste aus der Gäubodenstadt verhindert, klingelte es zum dritten Mal im Kasten von Mike Bales.
Was sich im dritten Abschnitt abspielte, offenbarte wieder einmal, wie es um das Nervenkostüm der Schützlinge von Rupert Meister bestellt ist. Während die Haie mit immer „volleren Hosen“ übers Eis liefen, bekamen die zunächst nicht sonderlich in Erscheinung getretenen Gäste immer mehr Oberwasser. Drei der vier Treffer fielen in Überzahl. Herausragend Tiger-Kapitän Eric Meloche, der an den letzten drei Toren beteiligt war. 21 Sekunden kam es beinahe zum Eklat, als Gegenstände aufs Eis flogen, nachdem der Unparteiische nach Videobeschau den Haien das Tor aberkannte. Zu allem Überfluss kassierte Todd Warriner noch eine Matchstrafe, nachdem er den Unparteiischen, der keineswegs ein Heimschiedsrichter war, mit einer Wasserflasche bewarf.
Tore: 1:0 (9;46) Warriner (Trygg), 2:0 (16;22) Dmitrijew (Gogulla), 2:1 (17;17) Elfring (Hussey, Trew), 3:1 (37;59) Rudslätt (Piros, Ullmann), 3:2 (41;06) Chouinard (Retzer, Meloche), 3:3 (51;57) Chouinard (Retzer, Meloche), 3:4 (57;70) Meloche (Olver)
Zuschauer: 11.259. – Strafminuten: Köln 12 + 10 Johnson + Matchstrafe Warriner, Straubing 12. – Schiedsrichter: Aumüller (Planegg). (jakna - Foto: Eric Chouinard steuerte zwei wichtige Treffer zum Auswärtssieg in Köln bei)