Vierzehn Haie besiegen die Eisbären mit 4:2
Zum dritten Mal in der laufenden Saison der
Deutschen Eishockey Liga besiegten die Kölner Haie die Berliner
Eisbären. Beim 4:2 (1:1/2:1/1:0) war Verteidiger Stéphane Julien der
überragende Spieler.
Kölns Trainer Doug Mason
konnte nur fünf Verteidiger und neun Stürmer aufstellen, denn neben dem
für den Rest der Saison ausfallendem Angreifer Sean Tallaire fehlten
Mirko Lüdemann, Daniel Rudslätt und Philip Gogulla kurzfristig. Auf dem
Eis machte sich die zahlenmäßige Unterlegenheit gegenüber den mit vier
Blöcken antretenden Berlinern zunächst nicht bemerkbar, Köln machte das Spiel
und schoss auffällig häufig aus der Distanz, verfehlte das Berliner Tor jedoch wie Sebastian Furchner, der in der 6. Minute gleich zweimal
hintereinander knapp scheiterte. Die Gäste gingen in der 14. Minute bei
Kölner Unterzahl in Führung, als Kölns Torhüter Adam Hauser den Puck in
der Luft nicht festhalten konnte und die Scheibe direkt auf dem
Schläger von Denis Pederson landete, der ohne Mühe zum 0:1 vollendete.
Köln schaffte noch vor der ersten Pause den Ausgleich durch Stéphane
Julien, der wieder einmal im Powerplay von der blauen Linie abzog.
Berlins Torhüter Youri Ziffzer war noch dran, aber der Puck rutschte
ihm durch die Beinschoner ins Tor.
Der
Kölner Personalmangel verdeutlichte sich in der 27. Minute, als zwei
Berliner gleichzeitig auf der Strafbank saßen und die Haie volle zwei
Minuten in doppelter Überzahl auf dem Eis standen, denn die nicht
eingespielten Kölner Blöcke brachten sich in den folgenden 120 Sekunden mit
Abspielfehlern selbst um die Chance, aus der Situation Kapital zu
schlagen. Die Gäste überstanden die Unterzahl und gingen erneut in
Führung, als Kapitän Steve Walker sich den Puck vor dem Kölner Tor
selbst vorlegte und dann sehr cool und überlegt einschoss. Kurz darauf
wanderte Andreas Renz auf die Strafbank und plötzlich waren die
Berliner am Drücker, Adam Hauser konnte sein Team mit Mühe im Spiel
halten.
Der
Wendepunkt zu Gunsten der Kölner kam ausgerechnet durch einen Berliner:
Jens Baxmann forderte in der 37. Minute Kölns Stürmer Bryan Adams zu
einem Faustkampf heraus und zog dabei sehr deutlich den Kürzeren,
Schiedsrichter Martin Reichert verhängte keine Spieldauer-
Disziplinarstrafen gegen die Streithähne, und Köln schöpfte neues
Selbstbewusstsein, die Haie drehten das Spiel noch im zweiten Drittel.
Erst fälschte Ivan Ciernik einen Schuss von Stéphane Julien zum 2:2 ab,
dann zeigte der überragende Franko-Kanadier seine Spielintellingenz, als er drei Sekunden vor der zweiten Drittelpause
einen seiner gefürchteten Schlagschüsse andeutete, jedoch zum linken
Pfosten auf den frei stehenden Aaron Gavey passte, der den Schläger zum
3:2 in hinhielt. Im Schlussdrittel warfen die
Berliner noch einmal alles nach vorne und erspielten sich zahlreiche
Torchancen, zum Ausgleich reichte es jedoch nicht mehr. Mit der
Schlusssekunde traf Dave McLlwain zum 4:2 ins leere Berliner Tor.
Pierre Pagé: "Köln hatte nur 14 Spieler, aber viel Charakter, das macht manchmal den Unterschied. Sie waren einfach besser."
Doug Mason: "Wir haben die Wechsel kurz gehalten und super Eishockey gespielt. Nach dem 2:1 war Berlin dominant, aber haben gekämpft und sind gelaufen ohne Ende. Der Faustkampf ziwschen Adams und Baxmann hat uns viel Energie gegeben."
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore: 0:1 Pederson (14.), 1:1 Julien (19.), 1:2 Walker (33.), 2:2 Ciernik (38.), 3:2 Gavey (40.), 4:2 McLlwain (60.) Strafminuten: Köln 14 + 10 Adams, Berlin 20 + 10 Fairchild Zuschauer: 15.199