Viertelfinal-Aus im Vorjahr: Fischtown Pinguins wollen mehrBremerhavener gut gerüstet für die neue Saison

Am Ende war es ein knappes 2:3 gegen den Vizemeister aus Niedersachsen, welches das Aus der Bremerhavener in der Runde der letzten Acht besiegelte. Nachdem man sich 2019 bereits in der Qualifikationsrunde aus den Play-offs verabschiedete, will das Team von Cheftrainer Thomas Popiesch den nächsten Schritt wagen und hat den Kader dafür neu formiert.
Unter anderem wurden die Kanadier Reid McNeill und Tye McGinn verpflichtet, wobei Letzterer 89 Spiele in der NHL absolviert hat. Auch der junge US-Amerikaner Gregory Kreutzer bringt Erfahrung aus Übersee mit: Bei den Sherbrooke Phoenix verbuchte er 38 Punkte in 63 Spielen – und das als Verteidiger mit gerade einmal 20 Jahren. Aber auch die Neuzugänge aus den deutschen Ligen sprechen für sich. Nach Tomás Pöpperles Abschied wurde die Position des Torhüters durch den erfahrenen Maximilian Franzreb (155 DEL2-Spiele) und den 18-jährigen Jonte Flügge, welcher sämtliche Jugendteams des Hamburger SV durchlaufen hatte, ergänzt. Aus Berlin kamen das U20-Talent Tamás Kanya und der aktuelle DEL-Champion Nino Kinder dazu.
Ein weiterer (ehemaliger) Meister wurde aus Dänemark verpflichtet: Christian Wejse verließ Esbjerg Energy Richtung Bremerhaven. Zuvor gewann er 2016 die dänische Meisterschaft. Mit Tim Lutz (21) wurde ein weiterer wendiger Stürmer unter Vertrag genommen, der sein Können in der letzten Saison beim HCB Ticino Rockets mit zwölf Punkten in 30 Spielen unter Beweis stellen konnte. Gleiches gilt für Markus Vikingstad, der es bereits bei den Stavanger Oilers in Norwegen verstand, seinen robusten Körper geschickt auf dem Eis einzusetzen – elf Tore in 24 Spielen. Auf allen drei Positionen sind somit Verstärkungen zu erkennen. Ein weiteres Plus: Kein Neuzugang ist älter als 25 Jahre. Das durchschnittliche Alter des Teams beträgt dadurch 26,4 Jahre. In der Vorsaison lag der Wert noch bei 28,3 Jahren.
Weiterhin stehen Popiesch die Starstürmer Jan Urbas, Miha Verlic und Ziga Jeglic zur Verfügung, welche im Vorjahr gemeinsam 101 Scorerpunkte erzielten. Auch in diesem Jahr wird das Offensivspiel der Pinguins vermutlich von ihnen abhängig sein. Unterstützung erhalten sie hierbei auch von Niklas Andersen, Alex Friesen, Ross Mauermann, Filip Reisnecker, Dominik Uher und Mitch Wahl.
Die Verteidigung um Kapitän Mike Moore, der eine sechste Saison bei den Pinguins absolvieren wird ist eingespielt und neben den Neuzugängen mit Patch Alber, Stanislav Dietz, Vladimir Eminger und Simon Stowasser sowohl mit erfahrenen als auch mit jungen Spielern besetzt.
Auf der anderen Seite verließ neben Christian Hilbrich auch Maxime Fortunus die Pinguins. Der 38 Jahre alte Kanadier trat dieses Jahr als Spieler zurück und wird künftig als Assistenztrainer bei den Texas Stars in der AHL tätig sein. Cory Quirk ist nach fünf Jahren in Bremerhaven für eine neue Herausforderung bereit. Zuvor konnte er in 249 DEL-Spielen ganze 121 Scorerpunkte verbuchen – dieser Abgang dürfte schmerzen. Auch mit Luca Gläser verlieren die Pinguins einen vielversprechenden (jungen) Stürmer, der sich nach zwei erfolgreichen Saisons den Eispiraten Crimmitschau anschließt. Gleich zwei Angreifer verließen Bremerhaven in Richtung Frankfurt: der Kanadier Carson McMillan, mit 351 AHL-Spielen in petto und der Slowake Tomas Sykora, der bereits zweimal die polnische Ekstraklasa gewann. Der Abgang von Startorwart Pöpperle wiegt ebenfalls schwer. Mit ihm verstärkten sich die Kölner Haie. Zuvor erreichte der Tscheche in seinen bisherigen DEL-Saisons eine Fangquote von 91,1 Prozent. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Torhüter höhere Werte verbuchen können. Auch der junge Schlussmann Joseph Cemore wird künftig nicht mehr das Trikot der Pinguins tragen. Der Deutsch-Amerikaner kam in der U20 auf lediglich sechs Einsätze und ist daher den Wisconsin Lumberjacks in der SIJHL beigetreten.
Das Team wurde auf allen Positionen neu formiert und ist somit bereit für die nächste Saison, die mit einem Duell gegen die Eisbären Berlin eröffnet wird. Fans sind hierbei unter Beachtung der 3G-Regel zugelassen. Auch hier sieht das Trainergespann einen entscheidenden Vorteil: „Wir freuen uns sehr auf die neue Saison. Hoffentlich haben wir in dieser Spielzeit wieder Zuschauer in der Arena. Das sorgt für viel mehr Leidenschaft und Atmosphäre. Das ist es, was den Sport ausmacht“, äußerte sich Bremerhavens Co-Trainer Martin Jiranek über die kommende Saison.