Vier Minuten stürzen die Krefelder ans TabellenendePinguine unterliegen Nürnberg mit 0:4
Tomas Duba kam für Patrick Klein ins Tor der Pinguine. (Foto: Imago)Ein bitterer Abend für die Krefeld Pinguine. Durch das 0:4 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers holten sich die Nürnberger nicht nur die Tabellenspitze – Krefeld rutschte damit ans Ende der DEL.
Vom großen Glanz der Erfahrung etlicher NHL-Spiele, die auf Seiten der Nürnberger zu Buche stehen, war zunächst einmal nichts zu sehen, denn die Krefelder erarbeiteten sich sofort mehrere Chancen, die aber genauso wie alle folgenden in diesem Drittel nicht zwingend waren. Die Pinguine waren optisch überlegen, erlaubten sich aber in Minute 16 hinter dem eigenen Tor einen unnötigen Puckverlust, den David Steckel zum 0:1 nutzte – Patrick Klein war machtlos. Krefeld spielte zwar weiter nach vorn, konnte Andreas Jenike aber nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Andererseits erlaubten sich die Pinguine im Aufbauspiel – auch und besonders während der vier Minuten Überzahl für sie – hochgefährliche Fehlpässe, so dass Patrick Klein Gelegenheit bekam, sich auszuzeichnen.
Das zweite Drittel begann mit entschlossenem Nürnberger Spiel, aber die Pinguine hielten dagegen und wurden wieder optisch überlegen, bis eine Strafzeit sie bremste. Kaum war die überstanden, da bekam Kapitän Daniel Pietta eine weitere umstrittene Strafe, die nicht nur heftige Zuschauerproteste auslöste, sondern auch eine Lektion „Wie spielt man Überzahl“ für die Krefelder nach sich zog: bei einem Schlagschuss von der blauen Linie nahm Brandon Segal Patrick Klein zunächst die Sicht und verwandelte dann den Abpraller völlig ungestört zum 0:2. Zwar rannten die Niederrheiner weiter an, aber nur vier Minuten später war das Spiel endgültig entschieden: zwei katastrophale Fehler der Pinguine im Nürnberger Verteidigungsdrittel (zuerst ein harter Rückpass von hinter dem Tor in den Slot, wo sich wieder einmal kein Pinguin befand, dann ein Puckverlust von drei Pinguinen gegen einen Ice Tiger an der Bande vor der eigenen Bank) ermöglichten den Franken zwei Überzahlkonter, bei denen Patrick Klein zweimal blendend parierte, gegen die Nachschüsse aber chancenlos war. Sein Arbeitstag war damit beendet und Tomás Duba übernahm die Aufgabe, ein Nürnberger Schützenfest zu verhindern. In den letzten sechs Minuten des Mitteldrittels sah man den Pinguinen die Frustration an, denn auch die ausgeglichene Schussbilanz (25:25) zeigt, dass die Krefelder ihre Chancen hatten, die auch Jenike Gelegenheit gegeben hatten, sein Können zu zeigen.
Die Ice Tigers begannen das Schlussdrittel in Unterzahl und erhielten noch vier weitere Strafen dazu, ohne dass die Pinguine ein Tor erzielten. Wie so häufig kam zu dem Glück, das man nicht hat, auch noch Pech: ein Puck, der auf Jenikes Rücken liegt, ohne dass der Nürnberger weiß, dass dies so ist, landet natürlich nicht im Tor – in der 54. Minute treffen die Pinguine die Latte, und in der 59. Minute wird ihr Ehrentreffer wegen Torraumabseits nicht anerkannt. Trotz der fünften Heimniederlage muss man den Pinguinen zugutehalten, dass sie bis zum Schluss gekämpft haben – ob sie es in dieser Saison noch lernen werden, wie man Überzahltore schießt, ist allerdings zweifelhaft. Auch wenn Patrick Klein schuldlos an der Niederlage war, darf man die hervorragenden Reaktionen von Tomás Duba bei den späteren Nürnbergern Chancen durchaus als gute Voraussetzung für das Auswärtsspiel in Straubing sehen, wo die Pinguine noch eine Rechnung offen haben.
Tore: 0:1 (16.) Steckel (Weber, Fraser), 0:2 (30.) Segal (Reimer, Joslin) PP1, 0:3 (34.) Weber (Murley, Klubertanz), 0:4 (34.) Nowak (Reinprecht, Reimer). Strafen: Krefeld 10 + 10 (Valentine), Nürnberg 16. Schiedsrichter: Hunnius – Iwert. Zuschauer : 4201.