"Vier-Mann-System" lässt noch zu wünschen übrig

Die Kölner Haie haben sich am Sonntagnachmittag mit
4:2 gegen die Adler Mannheim durchgesetzt. In einer temporeichen Partie, in der
die beiden Hauptschiedsrichter Christian Oswald und Rick Looker im
Vier-Mann-System zum Einsatz kamen und dabei eine Fülle von unverständlichen
Strafzeiten vergaben, drehten die Haie einen 0:2-Rückstand noch zu ihren
Gunsten.
Mit viel Tempo ging es in den ersten Abschnitt. Auf Seiten der Haie
waren es Daniel Rudslätt (2.), Ivan Ciernik (3.) und Sebastian Furchner (4.),
die mit viel Zug zum gegnerischen Tor vor Ex-Hai Adam Hauser auftauchten, aber
die Hartgummischeibe nicht im Adler-Gehäuse unterbringen konnten.
Die Gäste aus der Kurpfalz kamen dagegen nach zwölf gespielten Minuten
zu ihren ersten großen Torchance, als Adler-Stürmer Francois Methot an einem
gut aufgestellten Robert Müller scheiterte.
Das änderte sich nur eine Minute später. In einer Überzahlsituation brachte Dan McGillis den Tabellenfünften mit
1:0 in Führung, als auf Seiten der Haie gleich zwei Spieler auf der Strafbank
Platz nehmen mussten.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte das Team von Adler-Coach
Dave King zunächst die größeren Spielanteile. Jeff Shantz tauchte in der 22. Spielminute
alleine vor dem Haie-Tor auf, aber scheiterte am Kölner Keeper. Auch in
Überzahl lief der Puck gut durch die Mannheimer Reihen, so dass es für den
Tabellendritten in numerischer Unterzahl oftmals brenzlig wurde.
Aufgrund eines technischen Defekts (ein paar Lichter an der Hallendecke
gingen aus) beendeten die beiden Hauptschiedsrichter das zweite Drittel bereits
nach 37. Spielminuten.
Die verschobene Drittelpause bekam den Gästen zunächst besser.
Nach Wiederanpfiff besorgte Richard Girard (38.) die 2:0-Führung.
"Mannheim hat heute in den ersten 40 Minuten sehr stark gespielt.
Die Scheibe lief unheimlich gut in dieser talentierten Mannschaft", musste
auch Haie-Coach Doug Mason nach der Partie anerkennen.
Sein Team gab sich jedoch nicht geschlagen. In Überzahl traf Philipp
Gogulla (45.) per Schlagschuss zum 1:2-Anschlusstreffer, den Sean Tallaire
mustergültig vorbereitete.
Nur zwei Minuten später wiederholte sich das Szenario. Wieder einmal
hatte es sich ein Adler-Spieler auf der
Strafbank gemütlich gemacht, als John Slaney mit einem Gewaltschuss den
Ausgleichstreffer erzielte.
Die knapp 400 mitgereisten Mannheimer Zuschauer nahmen den Ausgleich mit
Humor: "Ohne Schiris, wäre hier garnichts los", hallte es von den
Oberrängen.
15.300 Haie-Fans verwandelten die Kölnarena daraufhin in einen
Hexenkessel, als Philipp Gogulla in doppelter Überzahl auf Sean Tallaire
ablegte, der abzog und den Puck unhaltbar hinter Adam Hauser versenkte (53.).
Die Partie entwickelte sich immer mehr zu einem offenen Schlagabtausch
mit Play-off-Charakter. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter Eisfläche.
In der 58. Spielminute kam es dann zur spielentscheidenden Situation,
als die Mannheimer eine 5:3-Überzhalsituation nicht verwerten konnten.
Den Schlusspunkt setzte Sebastian Furchner (60.), der den Puck ohne
Probleme ins leere Adler-Gehäuse einschob. Dem Treffer war ausnahmsweise keine
Mannheimer Strafzeit vorausgegangen.
Tore: 0:1 (13.) McGillis (Methot) 5:3-Überzahl, 0:2 (38.) Girard
(Ancicka) 5:4-Überzahl, 1:2 (45.) Gogulla (Tallaire) 5:4-Überzahl, 2:2 (47.)
Slaney (Tallaire) 5:4-Überzahl, 3:2 (53.) Tallaire (Gogulla) 5:3-Überzahl, 4:2
(60.) Furchner (Trygg) Empty-Net
Zuschauer: 15.695
Strafzeiten: Köln: 24 + 10 Renz, Mannheim: 20
(Tim Winkelmann)