Verwey Nr 50, Riefers Nr. 1
Trikotversteigerung bei den PinguinenAls Daniel Pietta sich
die Scheibe erkämpfte und so das vierte Tor einleitete, war die Entscheidung
quasi gefallen. Denn da stellte Roland Verwey mit seinem 50. DEL-Tor die
Weichen endgültig auf Sieg. Dreieinhalb Minuten später war die Freude im
Krefelder Lager volllkommen: Der lange Philip Riefers, in letzter Zeit zum
Zuschauen auf der Bank verdammt, erzielte seinen ersten Treffer in Deutschlands
höchster Liga. Anschließend hatten die Pinguine sogar Zeit zu
Kabinettstückchen. Dusan Milo beispielsweise passte von der Mittellinie zurück
zu Torwart Scott Langkow und dieser bekam die Scheibe nicht einmal richtig in
den Griff. Vor dem Spiel war auf dem
Videowürfel, der im KönigPalast immer wieder neue Beiträge liefert, einmal mehr
die Stimme von Pinguin-Cheftrainer Igor Pawlow zu hören. “Habt Respekt
vor unseren Fans!” forderte er von seinem Team. Nach 60 absolvierten
Spielminuten war zu konstatieren, dass des Übungsleiters Forderung von seinen
Schützlingen überwiegend nachgekommen wurde.
Während die Gastgeber
komplett antraten (Verteidiger Sinan Akdag und Stürmer André Huebscher machten
wegen Abstellung zur U20-WM ihr vorerst letztes Heimspiel), fehlte bei Kassel
mit Rousson, Glusanok, Bannister, Bartek, Plachta, Klinge und Kraft ein
komplettes Septett. Zu sehen war von dieser quantitativen Überlegenheit zu
Beginn nichts. Denn bereits nach 30 Sekunden musste Pinguin-Keeper Scott
Langkow sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Michael Christ
zu parieren, nachdem Richard Pavlikovsky
ein dicker Fehler unterlaufen war. Krefeld hatte Glück, dass, nachdem eine
doppelte Überzahl gerade abgelaufen war, der Führungstreffer gelang. Kassel
ließ sich zunächst nicht beeindrucken. Hugo Boisvert schaltete in einer
unübersichtlichen Situation am schnellsten und sorgte für den Ausgleich.
Ansonsten tat sich fast gar nichts. Auch die Nordhessen waren nicht in der
Lage, aus einer doppelten Überzahl Kapital zu schlagen.
Pinguin-Coach Igor Pawlow
fehlten für das zweite Drittel mit Driendl, Schopper und Fortin wegen diverser
Verletzungen gleich drei Akteure, doch aus der Not machte der gebürtige Russe
eine Tugend. Zumindest streckenweise lief das Angriffsspiel der Gastgeber
flüssiger. Nachdem Serge Payer zweimal hintereinander vor Hauser versagte,
stellte Lynn Loyns mit einer Energieleistung die erneute Führung her. Doch die
Huskies gaben sich noch nicht auf. Nach einem Riesenfehler von Heid hatte
Philipp Schlager den neuerlichen Ausgleich auf dem Schläger; wieder einmal war
Langkow zur Stelle. Danach kam von den Nordhessen kaum noch Gefahr. In aller
Ruhe machte Vasiljevs nach einem Querpass von Charlie Stephens das 3:1. Sogar
das 4:1 war möglich, als Krefeld in Unterzahl einen Konter lief, Verwey jedoch
zu spät abzog.
Noch ein Wort zum
Schiedsrichter: Der Mann aus der Alpenrepublik sorgte für Aufsehen, als er
innerhalb einer Szene den Gästen aus Nordhessen zwei Strafminuten wegen
Spielverzögerung sowie weitere zwei wegen zu vieler Spieler auf dem Eis gab.
Ein bisschen unverständlich, wie uns scheint. Ob er da etwas zu übereifrig
reagiert hat? Als Pinguin-Center Andreas Driendl die Maske von Huskies-Keeper
Adam Hauser traf, blieb der Pfiff allerdings aus. Und den Spielern sei geraten,
mit Herrn Stricker keine Diskussionen zu inszenieren. Da kommen nämlich nur „Zehner“
heraus.
Tore: 1:0 (5;57)
Pavlikovsky (Vasiljevs), 1:1 (8;04) Boisvert (McNeil), 2:1 (25;23) Loyns
(Milo), 3:1 (30;37) Vasiljevs (Stephens, Blank), 4:1 (42;25) Verwey
(Stephenson, Pietta), 5:1 (45;47) Riefers. - Zuschauer: 2.610. - Strafminuten:
Krefeld 16 + 10 Loyns, Kassel 16 + je 10 Saggau + Auger. - Schiedsrichter:
Stricker (Dübendorf/Schweiz)