Verspäteter Silvesterknaller der Krefeld Pinguine3:0-Sieg gegen die Schwenninger Wild Wings
Torhüter Jussi Rynnäs verbuchte einen Shutout. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Beim Spiel der Tabellennachbarn ging es zwar nicht um die Rote Laterne der Liga, die noch in Iserlohn leuchtete, das am Freitag mit wenig Erfolgsaussichten in Mannheim antreten musste, doch konnte man angesichts der 13 bzw. 14 Punkten Abstand zu den Plätzen elf und zehn für die letzten drei Clubs von einem Spiel des auf das Tabellenende beschränkten Kampfs um die silberne Ananas sprechen. Krefeld trat ohne Mark Cundari (Abgang nach Klagenfurt) und den infektgeschwächten Travis Ewanyk mit Jussi Rynnäs im Tor an, dem Dustin Strahlmeier gegenüber stand.
Als Daniel Pietta in der zweiten Minute die erste Chance für die Pinguine hatte, hatten die Krefelder Fans den ersten Schock schon hinter sich, denn Grant Besse hatte sich beim Aufbau wieder einen dieser kapitalen Schnitzer geleistet, der aber diesmal folgenlos blieb. Eine Minute später holte Jeremy Welsh die erste Strafzeit gegen die Schwarzwälder heraus. Die Pinguine ließen die erste Schusschance aus, dann verpasste Daniel Pietta die Scheibe und schließlich die Pinguine das leere Tor. Mitte des Drittels vergaben die Krefelder die nächste gute Schusschance, woraus sich eine Überzahlsituation für die Wild Wings entwickelte, die jedoch trotz freier Schussbahn zweimal ihren Meister in Jussi Rynnäs fanden. Nach dem Powerbreak verpasste Martin Schymainski die Führung für die Pinguine, die die letzten dreieinhalb Minuten in Unterzahl bestritten. Allerdings war das Schwenninger Überzahlspiel wenig überzeugend, und es blieb beim torlosen Unentschieden.
Krefeld begann mit noch 90 Sekunden in Unterzahl, doch schon nach fünf Sekunden wanderte Michael Blunden und 48 Sekunden danach auch Jordan Caron in die Kühlbox, so dass die Pinguine in Überzahl kamen und in Minute 22 durch Phillip Bruggisser das 1:0 erzielten. Das Spiel ging hin und her, ohne dass zwingende Chancen produziert wurden. Ab Minute 31 überstanden die Pinguine eine Strafe gegen Garrett Noonan, dann vergaben Jakob Lagacé und wenig später Schymainski die Chance zur Ergebnisveränderung. Danach überstand Schwenningen eine Unterzahl, musste aber – gerade wieder komplett – das 2:0 durch Chad Costello hinnehmen, für den Justin Hodgman beim Angriff die Scheibe mustergültig liegen ließ.
Die erste Chance im Schlussdrittel hatte Welsh, dann musste Caron wieder auf die Strafbank. In Überzahl verpasste Besse das 3:0, dann durfte Costello in die Kühlbox, doch es blieb beim Ergebnis. Drei Minuten vor Schluss gab es noch eine Strafe gegen Dylan Yeo. Zunächst scheiterte Lagacé an Strahlmeier, der kurz nach Yeos Rückkehr sein Tor verließ. 17 Sekunden später machte das 3:0 durch Grant Besse, dem Pietta uneigennützig die Scheibe zugepasst hatte, alles klar. Eine weitere Strafe gegen Laurin Braun änderte nichts mehr.
Nach dem Spiel lobte Justin Hodgman im Interview den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung der Pinguine, mit dem man das deutlich körperbetontere Spiel der Schwarzwälder gekontert hatte: „Wir haben als Einheit gespielt, und ich glaube, das ist uns gut gelungen. Der Sieg heute war sehr wichtig, weil alle ihn verdient hatten – die Fans, die Mannschaft, Jussi, ich bin für alle froh.“
Publikumsliebling Jussi Rynnäs, dessen Leistung die Fans schon während des Spiels applaudierten, wollte den Shutout für sich nicht zu hoch bewerten und freute sich mehr für die Mannschaft und darüber, dass man den Fans endlich einmal wieder einen Heimsieg geschenkt hatte. „Bis kurz vor Schluss war ich nicht sicher, dass wir das Spiel gewinnen würden.“
Mannschaftskapitän Torsten Ankert erklärte den ersten Heimsieg seit dem 17. November so: „Wir haben heute unseren Spielplan gut umgesetzt. Am Montag fahren wir nach Köln und versuchen, dort Punkte zu holen.“
Schwenningens neuer Trainer Niklas Sundblad gestand ein, dass Krefeld verdient gewonnen habe: „Krefeld hat ein gutes Spiel gemacht, auf unserer Seite hat Dustin Strahlmeier ein gutes Spiel gemacht, aber heute war nicht unser Tag.“ Krefelds Trainer Pierre Beaulieu wollte ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen haben, gestand aber ein, dass auch Glück eine Rolle gespielt habe. „In Unterzahl haben wir unsere Positionen sehr gut gehalten. Auch unser Powerplay war gut, wir haben viele Torchancen kreiert. Wir haben unsere Identität gespielt, gut verteidigt, und Jussi hat gut gehalten.“
Tore: 1:0 (22.) Bruggisser (Pietta, Besse ) PP1, 2:0 (40.) Costello (Hodgman, Welsh), 3:0 (60.) Besse (Pietta, Costello) EN. Strafen: Krefeld 12 , Schwenningen 12. Schiedsrichter: Hunnius / Rantala. Zuschauer: 3847.