Verfrühter rheinischer Karneval?
DEL: Eisbären bleiben spitze - Ingolstadt gewinnt in Mannheim„Ja, ist denn heut´ schon Karneval?“ wird sich mancher Fan zwischen Köln und Duisburg am letzten Wochenende gefragt haben. Im Eishockey-Rheinland wurde der Beginn der vierten Jahreszeit jedenfalls ein paar Jahre früher begonnen. Kein einziger Punkt wurde von den vier Teams in deren sieben Partien abgegeben. Ob es das schon einmal in der DEL-Geschichte, als noch die Außenseiter aus Essen und das Retortenteam aus Oberhausen mit von der Partie waren, gegeben hat, konnte in der Kürze der Zeit nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die Krefeld Pinguine als neuer Tabellenzweiter hatten die auf dem Papier leichteste Aufgabe des Quartetts. Beim heimstarken NRW-Rivalen Iserlohn Roosters, der sportlichen Heimat von Trainer Teal Fowler, schafften die Schwarz-Gelben ein 3:1, zwei Tage später gegen die Hannover Scorpions hatten Chris Herperger & Co. die Nase bzw. den Schläger wieder vorn und triumphierten in einem unfairen Match mit insgesamt 154 Strafminuten. Zwar fiel der 3:2-Sieg auf dem Papier denkbar knapp aus, aber nach dem 3:1 in der 55. Minute war alles klar.
Die DEG Metro Stars hatten es mit ungleich schwereren Brocken zu tun. Immerhin hielten die Gelb-Roten diesmal gegen Tabellenführer Ingolstadt durch und nahmen drei Punkte aus dem Match mit, nachdem sie bereits mit 5:1 führten, es am Ende nur noch 5:4 hieß. Wie noch in Erinnerung, schafften es die Oberbayern im vorigen Jahr, aus einem 0:3 ein 4:3 zu machen. Das blieb ihnen diesmal verwehrt.
Die Kölner Haie hatten nur ein einziges Spiel, aber das hatte es in sich. In der mit 13.600 Zuschauern erstmals ausverkauften SAP-Arena (die Kölner nur 500 Karten, obwohl weit mehr ihr Interesse an diesem Match bekundet hatten) gewannen die Domstädter mit 5:2, wobei sie schon mit 3:0 in Führung lagen, obgleich nicht einmal die Hälfte der Spielzeit absolviert war. Nach einem Mannheimer Zwischenspurt, der sie auf 2:3 herankommen ließ, machten Verteidiger Julien und Oldtimer McLlwain alles klar.
Den Vogel schoss allerdings Neuling EV Duisburg ab. Die „Füchse“ machten ihrer Gattung überhaupt keine Ehre und verdrückten sich keineswegs feige. Das brauchten sie auch nicht, denn die Hamburg Freezers erinnerten viel eher an ihren Namen. Die meisten Hanseaten bewegten sich tatsächlich wie die Kühlschränke und spulten ihr Programm wie Legionäre herunter. „Mein Gott, kann man in Hamburg leicht sein Geld verdienen“, wunderte sich ein Tribünenbesucher. Das soll den 3:1-Sieg der Truppe von Trainer Didi Hegen jedoch keinesfalls schmälern. Das Meisterstück gelang dem Team von der Wedau einen Tag später. Gerade die Frankfurter, die die Duisburger in deren Halle beim ersten Match zeitweise regelrecht vorführten, gingen mit sage und schreibe 0:4 unter. Ein Pfeifkonzert (selten genug bei den geduldigen Frankfurter Zuschauern) begleitete die zu Schoßkätzchen mutierten Lions in die Kabine und die Duisburger in den Bus Richtung Rheinland.
Ob es eine Wiederholung solch eines Triumphes gibt?