Verdienter Sieg in der Spätschicht
Eine Menge Geduld war gleich zu Beginn gefragt, denn die Gäste aus Krefeld waren bei den winterlichen Straßenverhältnissen auf der Autobahn dem Vernehmen nach mehrfach stecken geblieben und kamen erst kurz vor dem eigentlichen Spielbeginn im Augsburger Stadion an. Dementsprechend fiel der Puck zum Eröffnungsbully dann auch erst mit einer Stunde Verspätung gegen 20.30 Uhr.
Insofern hatten die Zuschauer mehr als genügend Zeit, sich die Fortschritte und provisorischen „Lösungen“ in der Stadionbaustelle anzuschauen. Immerhin hätten erstmals in dieser Saison 5150 Fans Platz gefunden, doch gekommen waren doch nur 3127. Und die duften als Belohnung für ihr geduldiges Warten miterleben, wie ihre Mannschaft gegen den bislang so auswärtsstarken Tabellendritten einen deutlichen 6:3-Sieg verbuchen konnte.
Die Pinguine hatten an diesem Abend allerdings nur neun Angreifer und fünf Verteidiger zur Verfügung und taten sich schwer, in die Partie zu kommen. Äußerst effektiv dagegen agierten zu Beginn die Hausherren und nutzten gleich das erste Powerplay zur Führung durch Jonathan D’Aversa. Als Noah Clarke nur wenig später einen mustergültigen Konter zum 2:0 abschloss, herrschte entsprechende Stimmung auf den Rängen. Einen Dämpfer erhielt diese allerdings, als die Gäste, denen bis zu Zeitpunkt noch nicht viel gelungen war, ihrerseits in Überzahl durch Justin Kelly verkürzen konnten. An der Überlegenheit der Augsburger änderte das allerdings nichts, doch verpassten es die Hausherren in der Folge, mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen.
Noch mit zwei Mann mehr auf dem Eis konnten die Panther ins Mitteldrittel starten und das reichte dann immerhin zum 3:1 durch Barry Tallackson. Auch im weiteren Verlauf dominierten sie das Spiel fast nach Belieben, ließen allerdings weiterhin selbst beste Chancen ungenutzt. Wenigstens Sean Bentivoglio bewies in einer Szene Durchsetzungsvermögen und staubte zum 4:1 ab. Da die Pinguine aber an diesem Abend von ihrer Auswärtsstärke ein gutes Stück entfernt waren, hatte die mangelnde Chancenverwertung keine negativen Konsequenzen. Nachdem der Krefelder Topscorer Daniel Pietta nach einem hohen Stock gegen den Augsburger Verteidiger Steffen Tölzer mit einer Spieldauerstrafe vom Eis musste, waren die Gäste zusätzlich geschwächt, kamen aber nach einem Fehler der Panther zu einem Konter, den Roland Verwey erfolgreich abschloss. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit seitens der Hausherren hätte die Begegnung zu diesem Zeitpunkt aber längst deutlich entschieden sein müssen.
Wenn man allerdings so eingeladen wird, wie zu Beginn des Schlussabschnittes die Pinguine, dann bekommen sogar angeschlagene Teams die zweite Luft. Herberts Vasiljevs ließ sich nicht lange bitten und brachte folgerichtig die Krefelder wieder auf einen Treffer heran. Bei den Panthern schien der Faden nun gerissen und so wurde es noch einmal richtig spannend. Schließlich musste es dann die Augsburger Topreihe richten. Barry Tallackson eroberte die Scheibe im gegnerischen Drittel und bediente Darin Olver, der für die Entscheidung sorgte. Den aufopferungsvoll kämpfenden Gäste fehlte am Ende einfach die Kraft, das Blatt noch einmal zu wenden. Benedikt Kohl besiegelte mit einem Schuss ins leere Tor dann endgültig deren Niederlage. (mor)
Rick Adduono (Krefeld): „Anfangs sah es nach einem guten spiel aus, doch dann haben wir einige grobe Fehler gemacht. Augsburg hat mit Leidenschaft gespielt und – ohne den Sieg schmälern zu wollen – hatten wir einfach durch die vielen Ausfälle nicht genug entgegen zu setzen.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Wir hatten im ersten und zweiten Drittel genug Chancen für doppelt so viele Tore, haben diese aber nicht genutzt. Nach dem 4:1 haben wir dann in Überzahl zu zaubern versucht und es hat uns der nötige Killerinstinkt gefehlt. Ich bin glücklich, nach langer Zeit wieder unter den ersten Zehn in der Tabelle zu stehen.“