Verabschiedung mit vielen Böllern

Mit
mehreren vorzeitigen Silvesterböllern verabschiedeten sich die Krefeld
Pinguine vom alten Jahr und von den endlich einmal wieder zahlreich
erschienenen Fans. Sage und schreibe ein halbes Dutzend Tore gegen eine
völlig konsternierte Gästetruppe gelang den normalerweise offensiv
schwachen Pinguinen bereits im ersten Drittel. Der spektakulärste
Treffer war dabei sicherlich das 4:0. In Unterzahl setzte sich Boris
Blank durch, verlor dann die Scheibe gegen Aris Brimanis. Doch
offensichtlich traf dessen lettischer Landsmann
Herberts Vasiljevs den richtigen Ton und die richtige Sprache.
Jedenfalls kam der Puck zum Pinguin-Kapitän, der sich auf die Strümpfe
machte und in seiner typischen Art den bedauernswerten Travis Scott im
Scorpions-Gehäuse überwand.
Dabei
hatten die Gäste aus Niedersachsen, die von knapp 300 Fans begleitet
wurden, die erste Chance. Nach einem Fehler von Benedikt Schopper kam
Ex-Pinguin Chris Herperger zum Schlagschuss, der von Scott Langkow
reaktionsschnell pariert wurde. Dann aber nahm das Verhängnis für die
Schützlinge von Chefcoach Hans Zach seinen Lauf. 1:0: wie beim
Powerplay; 2:0: Rückpraller von der Bande; 3:0: vom Bully weg ins Tor;
4:0 schon beschrieben; 5:0: Kombination der kurzzeitig
zusammengestellten Reihe Loyns/Pietta/ Driendl; 6:1: Pass von links,
Direktschuss.
Wer
jetzt gedacht (oder befürchtet) hätte, dass die Rheinländer schlapp
machten wie vor einigen Wochen die Kölner nach einer 5:1-Führung gegen
Hannover, sah sich angenehm (oder auch nicht) getäuscht. In den
restlichen 40 Minuten kam auf beiden Seiten nicht mehr viel zu Stande.
Ob für die enttäuschten Gäste mehr drin gewesen wäre, wenn das Trio
Matt Dzieduszycki, Tino Boos (Knieverletzung) und Ben Cottreau
(Gehirnerschütterung) mitgemischt hätte, ist natürlich schwer zu
beantworten. Doch schon allein die Einstellung der Hannoveraner ließ
von Anfang an zu wünschen übrig.
Eine
Phase aus dem Mitteldrittel ist noch erwähnenswert. Der junge
Pinguin-Verteidiger Sinan Akdag saß eine Strafe ab, doch die größeren
Chancen hatten die Gastgeber. Ob Boris Blank, Charlie Stephens oder der
heute unermüdlich kämpfende Lynn Loyns, sie alle hatten die
Möglichkeit, in Unterzahl ihr Torkonto zu erhöhen. Levente Szuper, der
für Scott ab der 21. Minute zwischen den Pfosten stand, vereitelte
jedoch Treffer Nummer sieben.
Ach
ja, das Beste an Hannover waren heute jedenfalls die Fans, die
unabhängig vom deprimierenden Spielstand unablässig ihre Akteure
anfeuerten.
Tore:
1:0 (1;28) Blank (Pavlikovsky), 2:0 (2;21) Blank (Pavlikovsky,
Vasiljevs), 3:0 (5;11) Stephens, 4:0 (15;05) Vasiljevs, 5:0 (17;47)
Loyns (Fahey, Pietta), 5:1 (18;06) Krüger (Vikingstad, Blank), 6:1
(19;06) Stephens (Globke, Driendl). – Zuschauer: 4.458. –
Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg). - Strafminuten: Krefeld 12, Hannover
12 + 5 + Spieldauer Vikingstad.