Vasiljevs einziger Rekordhalter

Der Knoten ist
geplatzt, das erste Sechs-Punkte-Wochenende ist eingefahren. Mit zwei
„historischen“ Treffern von Kapitän Herberts Vasiljevs, einer unglaublichen
Punktausbeute von Daniel Pietta, der vor einigen Tagen 23 Jahre jung wurde,
sowie einer konzentrierten Mannschaftsleistung überfuhren die Pinguine die mit
Ausnahme von Torwart Dennis Endras enttäuschenden Schwaben. Interimscoach Reemt
Pyka freute sich über die Sprechchöre, die seiner Person galten. Im
Schlussdrittel verwalteten die in den ersten 40 Minuten wie entfesselt
spielenden Hausherren nur noch ihren beruhigenden Vorsprung.
Der gebürtige
Bremerhavener wollte vor seinem ersten (und wahrscheinlich einzigen)
„Heimspiel“ kein Risiko eingehen: „Nein, wir warten noch lieber bis zum
nächsten Wochenende. Dann wird Lynn Loyns wieder eingreifen.“ Auch Serge Payer
(Mitte Januar) und Dusan Milo waren natürlich noch nicht einsatzbereit. Das
Feld der Ausfälle vervollständigten U20-WM-Teilnehmer Philip Riefers und
Verteidiger Jim Fahey, der heute wegen einer Handverletzung passen musste. Augsburgs
Chefcoach Larry Mitchell hatte auf Thomas Jörg und den erst kürzlich
verpflichteten Richard Rochefort zu verzichten.
Klar, dass die
Zuschauer gespannt waren, wie sich ihre Mannschaft nach dem doch recht
überraschenden 4:2-Auswärtssieg gegen Kassel präsentierte. Immerhin beendete
dieser Triumph eine Niederlagenserie von einem halben Dutzend Pleiten in Folge.
Pykas (Rick Adduono wird erst am morgigen Montag an seinem neuen Arbeitsplatz
eintreffen) Team hatte in Nordhessen endlich das nötige Glück.
Die Krefelder
begannen wie die Feuerwehr und erspielten sich serienweise Torchancen. In alter
Manier machte sich der zuletzt vielgescholtene Kapitän Herberts Vasiljevs in
Minute drei auf den Weg, musste aber die Klasse von AEV-Keeper Dennis Endras
anerkennen. Charlie Stephens traf anschließend das Außennetz. Dann war Patrick
Hager zusammen mit Roland Verwey an der Reihe zu staunen, was der Zerberus im
Augsburger Kasten alles halten kann. Nach einer vorbildlichen Kombination über
Richard Pavlikovsky über Daniel Pietta zu Vasiljevs rettete der Teufelkerl mit
einer phantastischen Reaktion. Und wie es nun einmal so ist: Tore zählen, nur
Tore. Die erste Powerplay-Möglichkeit nutzten die Fuggerstädter mit einem
platzierten Schuss.
Doch diesmal
waren die Krefelder nicht geschockt. Ihre Bemühungen wurden belohnt, als ein
verunglückter Pass von Pavlikovsky unter „Mithilfe“ von Panther-Defender Jeff
Likens doch noch einen Mitspieler fand; der Lupfer landete im Tor. Nachdem
Boris Blank mit einem Kunstschuss Endras düpierte und für das 2:1 sorgte,
hatten Patrick Hager und Michael Endraß die nächsten Hochkaräter, die von
Endras zunichte gemacht wurden. Panther-Chefcoach Larry Mitchell nahm eine
Auszeit, um sein völlig konfuses Team erst wieder auszurichten.
Der Mittelabschnitt
verdient die Bezeichnung „historisch“. Zunächst beendete Vasiljevs mit einem
Überzahltreffer seine Durststrecke von 13 Matches ohne Torerfolg, dann stellte
er mit dem zwischenzeitlichen 4:1 einen neuen Rekord auf und übertraf somit
Andrej Kowaljows Bestmarke von 113. Unnötig zu sagen, dass das
„Torwarttraining“ gegen den
bedauernswerten Endras weiterging, wenngleich auch nicht in der
Intensität des Anfangsdrittels.
Tore: 0:1
(11;43) Likens (James, Collins), 1:1 (14;48) Pietta (Pavlikovsky, Blank), 2:1
(17;52) Blank (Vasiljevs, Pietta), 3:1 (20;42) Vasiljevs (Pietta, Blank), 4:1
(36;19) Vasiljevs (Pavlikovsky, Pietta), 4:2 (38;02) Engelhardt (Kemp, Gordon),
5:2 (39;25) Pavlikovsky (Rourke, Pietta). – Zuschauer: 2.411. – Schiedsrichter:
Brill (Zweibrücken). - Strafminuten: Krefeld 6, Augsburg 10 + 10 Beechey.