Unterzahlfestival!

Es war ein Unterzahlfestival
reinsten Wassers, was beide Mannschaften an diesem denkwürdigen Freitag boten.
Die Gastgeber, bei denen nach rund achtwöchiger Verletzungspause Verteidiger
Benedikt Schopper wieder mit von der Partie war, zeigten in zweifacher Hinsicht
Traditionsbewusstsein. Erneut gingen die Pinguine verschlafen und
unkonzentriert in die Begegnung. Denn bereits in der ersten Minute kamen Matt
Higgins sowie die beiden Verteidiger Michael Bakos und Jason Holland dazu,
Pinguin-Keeper Scott Langkow, der zu jenem frühen Zeitpunkt noch im Bilde war,
einem Test zu unterziehen. Und dann gibt es noch die Langzeitwirkungen nach Länderspielpausen,
diese scheinen die Erzfeinde er Schwarz-Gelben zu sein. Schon nach dem
Deutschland Cup brauchten die Linkshreinischen viele Wochen, um wieder in
Normalform zu kommen. Bleibt nur die Frage, wie lange es diesmal dauern wird.
Die offensichtlich unterschätzten Ingolstädter dagegen warteten auf Fehler der
Gastgeber, und davon produzierten die Gastgeber mehr als genug.
Schlechter sah der Kanadier im
Pinguinfrack um die Mitte der Spielzeit aus, als seine Teamgefährten in Überzahl
spielten. Da ließ Jakub Ficenec mal zur Probe einen Schuss los, der mit freundlicher
Hilfe des Schlussmannes im schwarz-gelben Dress den Weg ins Tor fand. Von einem
Schlittschuh Langkows ging der Puck über die Linie. Doch damit nicht genug,
denn gut eine Minute später machte Langkow erneut eine miserable Figur.
Eigentlich hatte er die Scheibe schon in der Fanghand, aber zum Entsetzen der
meisten Fans (Ingolstadts Anhängerschaft bestand aus rund 30 Unentwegten)
entglitt ihm die Scheibe, es stand 1:3. Schon vorher sorgte der Goalie, der
seinem Team schon etliche Punkte gesichert hatte, für Erstaunen auf den Rängen.
Bei einem Schlagschuss von Ficenec in der 22. Minute fiel ihm die Kelle aus der
Hand.
Doch auch der Gast aus Oberbayern
zeigte Schwächen in Überzahl. An der blauen Linie verlor Bruno St. Jacques die
Scheibe, Pinguin-Kapitän Herberts Vasiljevs ging auf und davon und düpierte
seelenruhig den ansonsten hervorragenden Panther-Schlussmann Jimmy Waite. Die
Krönung des Powerplays in negativer Hinsicht fand gegen Ende des
Mittelabschnitts statt. Da hatten die Krefelder fast zwei Minuten eine 5:3-Überzahl
und waren nicht in der Lage, für Zählbares zu sorgen.
Ach ja, ein normales Tor wurde auch
erzielt. Der 39-jährige Oldtimer Glenn Goodall schnappte sich die Scheibe,
bedankte sich bei den Spalier stehenden Philipp Riefers und Michael Endraß und
versetzte Langkow.
Und zu guter Letzt: Wenn ein Spieler
hinfiel, musste ein Vertreter des Gegners auf die Strafbank, auch wenn er nicht
foulte. Sasa Martinovic, Patrick Hager und Philip Riefers können davon ein Lied
singen. Schön aus Krefelder Sicht, dass Jean-Francois Fortin einen Scorerpunkt
bekam, nachdem Vasiljevs dem Gegner in persona St. Jacques die Scheibe
stiebitzte.
Tore: 0:1
(5;03) Goodall (Keith, Draxinger), 1:1 (23;52) Vasiljevs (Fortin), 1:2 (28;38)
Ficenec (Waginger), 1:3 (29;46) Sarrault (Röthke). - Zuschauer: 4.137. -
Strafminuten: Krefeld 10, Ingolstadt 20. - Schiedsrichter: Reichert (Lindau).