Unnötige Heimniederlage – Freezers unterliegen Ingolstadt mit 2:3 n.P.

„Wir haben taktisch klug gespielt – leider nicht bis zum Ende“, lautet
Freezers-Coach Bill Stewarts Fazit nach dem Spiel, womit er den Nagel auf den
Kopf traf. Die Hamburg Freezers brachten sich selbst um drei verdiente Punkte
und nahmen aus der Partie mit Tabellennachbarn Ingolstadt schlussendlich nur
einen Punkt mit. Dabei hatten die Freezers das Geschehen in den ersten beiden
Spielabschnitten unter Kontrolle und erspielten sich mit viel Disziplin und
Geduld eine verdiente 2:0-Führung. Peter Sarno (11., 35.), der gleichzeitig
bester Mann auf dem Eis war, traf doppelt für die Gastgeber und schraubte sich
damit zudem auf Platz Eins der DEL-Scorerliste. Doch Sarnos Doppelpack sollte
nicht reichen.
In der zweiten Drittelpause druckste Hallensprecher Martin Baum noch:
„im Eishockey kann viel passieren, hoffen wir, dass dies heute nicht der Fall
ist.“ Leider wurde Baums Hoffnung von den Ingolstädter Panthern zunichte
gemacht, die binnen knapper zwei Minuten die Freezers-Führung egalisierten.
Erst traf Michael Waginger (52.), als der sonst solide Freezers-Verteidiger Rob
Leask den Deutschen gleich zweimal hintereinander ohne große Gegenwehr zum
Abschluss kommen ließ. Konnte Jean-Marc Pelletier im Freezers-Tor den ersten Versuch noch abwehren, drückte
Waginger die Scheibe beim zweiten Anlauf über die Linie. Wenig später sah die
Freezers-Defensive erneut nicht gut aus, als die Paradereihe der Ingolstädter
einen Angriff in Person von Yannic Seidenberg (54.) erfolgreich abschloss. Dahin
war die verdiente Führung – in weniger als drei Minuten und durch zwei
überflüssige Gegentreffer brachten sich die Freezers selbst um den Verdienst
ihrer Arbeit.
Da nach der regulären Spielzeit kein Sieger gefunden ward, ging es nach
60 Minuten in die Verlängerung, doch auch die fünfminütige Extraspielzeit half
nicht auf der Suche nach einem Gewinner. Eine Erkenntnis aber brachte die
Verlängerung: viele Hamburger Fans scheinen das Regelbuch nicht zu kennen.
Hintergrund: Marty Wilford und Brad Leeb kassierten zeitgleich kurz vor Ende
der regulären Spielzeit eine Strafe. Die Overtime begann vollkommen
regelkonform mit 4-4 Spielern, als die Strafen abgelaufen waren, wurde bis zur
nächsten Unterbrechung – ebenfalls vollkommen regelkonform – mit 5-5 Spielern
auf dem Eis weitergespielt. Höhnisch sangen viele Fans: „4 gegen 4“ und
beweisen damit eindrucksvoll ihre Regelunkenntnis. Ob dies in anderen
DEL-Arenen ähnlich gewesen wäre, sei dahingestellt.
Trotz aller „Regelverwirrung“ ging es nach torloser Verlängerung ins
Penaltyschiessen. Hier reichten schon zwei Schützen auf beiden Seiten aus um
einen Sieger zu ermitteln, da Vince Bellissimo und Seidenberg auf Panther-Seite
erfolgreich waren und die Freezers (Fortier, Sarno) gleich zweimal an Jimmy
Waite scheiterten. Immerhin schien die Regeländerung, dass nur noch drei
anstatt fünf Schützen im Penaltyschiessen antreten, bei den meisten der 7.176
Zuschauern in der Color Line Arena angekommen zu sein, so dass diese ohne
weitere Proteste mehr oder eher minder zufrieden die Halle verließen. (dp)