Überraschende Scorpions-Heimniederlage

Mit
einer überraschenden 5:8 Niederlage gegen die Kölner Haie erlitten die
Hoffnungen der Hannover Scorpions auf den ersten Tabellenplatz einen Dämpfer.
Das Spiel: Ungewohntes bot
sich den über 10000 Zuschauern in der TUI-Arena am heutigen Nachmittag. Fünf
Gegentore im ersten Abschnitt dürfte unter der bisherigen Zach-Ägide wohl
einmalig sein. Nach druckvollem Beginn der Niedersachsen gingen dennoch die
Rheinländer in Führung. Bryan Adams hieß der Torschütze nach vier Minuten. Die
Hausherren hatten durch Rainer Köttstorfer (6.) und Adam Mitchell (8.) gute
Gelegenheiten zum Ausgleich, den in der neunten Minute Sascha Goc besorgte. In
seiner typischen Art und Weise hämmerte der Verteidiger den Puck in die
Maschen. Was danach folgte war für Scorpions-Verhältnisse in dieser Saison
untypisch. Man agierte fahrig, leistete sich zu viele Fehler. Der heute
unsichere Keeper Dimitri Pätzold konnte in der 11. Minute den Puck nicht
entscheidend festhalten, Jerome Flaake hieß der Schütze zur erneuten
Haie-Führung. Es sollte noch schlimmer kommen für die Hannoveraner. Nach
Abstimmungsschwierigkeiten in der Defensive bedankte sich Christoph Melischko (16.)
mit dem 1:3 aus Sicht der Skorpione. Nur 13 Sekunden später stellte Tino Boss
den Anschluss wieder her. Danach brachen alle Dämme. Matts Trygg (18.) traf mit
einem Schlagschuss zum 4:2, bei dem Pätzold keinerlei Reaktion zeigte. Daniel
Rudslätt markierte 54 Sekunden vor der Sirene gar den fünften Kölner Treffer,
als Pätzold erneut Unsicherheiten zeigte.
In
der Drittelpause reagierte Hans Zach. Für Pätzold stand nun Alex Jung zwischen
den Pfosten, der aber nach 115 Sekunden im Mittelabschnitt hinter sich greifen
musste. Im Nachschuss war Nationalstürmer Christoph Ullmann erfolgreich, dessen
Treffer allerdings erst nach Videobeweis Anerkennung fand. In der Folgezeit
passierte wenig auf dem Eis. Die Landeshauptstädter hatten genug damit zu tun
sich zu fangen, die Haie brauchten nicht mehr zu tun, beschränkten sich auf
Ergebnisverwaltung. Dennoch gelang dem Heimteam der Anschlusstreffer. Boos (38.)
mit seinem zweiten Treffer ließ die prächtige Kulisse noch einmal Hoffnung
schöpfen.
Und
diese Hoffnung sollte sich nicht als unbegründet herausstellen. Kapitän Dan
Lambert höchstpersönlich traf nach 49 Minuten zum 4:6, nachdem ihn Klaus Kathan
mustergültig angespielt hatte. Die Gastgeber nun endgültig mit Oberwasser,
fuhren Angriff auf Angriff in Richtung Kölner Tor. Mit Erfolg, denn sieben
Minuten vor dem Ende traf Andy Reiss zum 5:6. Die Kulisse nun endgültig
erwacht, wollten wie der Tabellenführer den Ausgleich. Haie-Trainer Rupert
Meister nahm eine Auszeit, die seine Mannschaft merklich beruhigte. Denn die
Kölner schlugen zurück. Rudslätt (57.) mit seinem zweiten Treffer stellte die
Weichen für den Gast endgültig auf Sieg. 130 Sekunden vor dem Ende fiel gar
noch der achte Haie-Treffer, Mirko Lüdemann war mit einem Schlagschuss zum 5:8
Endstand erfolgreich.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Köln hat verdient gewonnen. Das Spiel haben wir im ersten Drittel
verloren Das wichtigste im Eishockey ist die Abwehrarbeit. Auch haben wir nicht
diszipliniert genug gespielt. Die Haie hatten nicht zu viele unnötige Strafen.
Trotz der tollen Aufholjagd hat es am Ende nicht gereicht.“
Rupert
Meister (Köln): „Es war ein Spiel mit viel Überzahl und Unterzahl. Haben Glück
gehabt effektiv in der Chancenauswertung gewesen zu sein. Den Vorsprung konnten
wir nicht halten, weil Hannover viel Druck ausgeübt hat. Der Konter am Ende und
die Paraden von Doyle am Ende brachten die Entscheidung.“
Statistik: 0:1 (3:40)
Adams (Dmitriev, Mo. Müller); 1:1 (8:02) Goc (Vikingstad, Dolak) 5-4; 1.2
(10:49) Flaake (McLlwain) 5-3; 1:3 (15:32) Melischko (McLlwain, Lüdemann) 4-5;
2:3 (15:50) Boos (Dzieduszycki, Ackeström) 5-4; 2:4 (17:59) Trygg (Gogulla, Ma.
Müller) 4-3; 2:5 (19:06) Rudslätt (Adams, Mo. Müller) 5-4; 2:6 (21:55) Ullmann
(Ma. Müller, Mo. Müller); 3:6 (37:08) Boos (Dzieduszycki, Mondt); 4:6 (48:12)
Lambert (Kathan, Vikingstad); 5:6 (52.14) Reiss (Vikingstad, Dolak); 5:7
(56:23) Rudslätt; 5:8 (57:50) Lüdemann (Adams, Melischko)
Strafminuten:
Hannover 22 + 10 für Vikingstad – Köln 18
Schiedsrichter:
Piechaczek (Finning)
Zuschauer:10025
Jens
Wilke