Überragender Seliger führt Grizzlys zum Sieg in Berlin
Grizzlies stärker als EisbärenIm Eispalast haben die Grizzly Adams in dieser Saison schon für etliche Überraschungen gesorgt, jetzt punktet der EHC auch auf fremdem Eis. Mit 4:2 (0:0/2:2/2:0) gewann das Skoda-Team am Freitagabend im ausverkauften Wellblechpalast beim Meisterschaftsfavoriten Eisbären Berlin und ist in der Tabelle mittlerweile bis auf Platz zehn geklettert. Gestützt auf einen sensationell haltenden Keeper Marc Seliger schossen Xavier Delisle, Peter Smrek (2x) und David Musial die Tore.
Der Sieg der Grizzlys ist um so höher zu bewerten, da neben den langzeitverletzten Richard Pavlikovsky und Per-Anton Lundström sowie Rainer Suchan schon nach wenigen Minuten auch Roman Veber nicht mehr mit dabei war. Der Slowake bekam einen nicht geahndeten Stockschlag auf die Schulter und wird den Grizzlys wohl für längere Zeit fehlen. Für ihn spielte Markus Guggemos eine solide Partie an der Seite von Smrek. David Musial rückte für Suchan in die Reihe mit Delisle und Simon.
Im ersten Drittel bekamen die Zuschauer die One-Man-Show des Marc Seliger zu sehen. Mit Dauerdruck berannten die Eisbären das EHC-Gehäuse, doch mit einer Vielzahl von unglaublichen Paraden hielt der Ex-Nationaltorwart sein Team im Spiel. Ihrem in Galaform agierenden Keeper hatten es die Niedersachsen zu verdanken, dass es mit 0:0 in die erste Pause ging.
Wie aus heiterem Himmel gingen die Hausherren im Mittelabschnitt in Führung. Erst besorgte Pederson das 1:0 (29.), 14 Sekunden später erhöhte Persson sogar auf 2:0. Doch die Grizzlys zeigten sich wenig beeindruckt von diesem Doppelschlag und kamen durch ein Überzahltor von Delisle zum Anschlusstreffer (33.). Bis dahin hatte der EHC ein schwaches Powerplay geboten, trotzdem fanden sie durch ein weiteres Überzahltor zurück ins Spiel. Eine Minute vor der zweiten Drittelpause markierte nämlich Peter Smrek erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis sogar den Ausgleich (39.).
Einen weiter bravourös kämpfenden Aufsteiger bekamen die rund 150 mitgereisten Wolfsburger Fans auch im Schlussdrittel zu sehen. Keine fünf Minuten waren gespielt, als David Musial den EHC sogar in Führung brachte (45.). Da die Angriffsversuche der Eisbären allesamt eine sichere Beute von Seliger und der dichtgestaffelten Wolfsburger Hintermannschaft wurden, kamen die Berliner zu keinem weiteren Treffer. Stattdessen traf erneut Smrek acht Sekunden vor dem Ende mit einem Empty-Net-Goal hinter dem eigenen Tor stehend zum vielumjubelten 4:2 Endstand (60.).